Am Pfingstwochende startet das legendäre 24-Stunden Rennen am Nürburgring. Eine Veranstaltung die Rennfahrer zu Helden werden lässt und voller kleiner Tragödien steckt. An keinem anderen Platz auf dieser Welt liegen Lust und Frust näher beisammen. Unvergessen die Rennsiege der lokalen Favoriten von Manthey – nach vielen Jahren platzt 2006 der Knoten und die Truppe rund um Olaf Manthey bezog für 5 Jahre in Folge den Spitzenplatz auf dem Treppchen des „größten Wagenrennen seit Ben Hur“.
2012 gewann der audi R8 LMS Ultra des Audi Team Phonix, am Steuer saßen Marc Basseng, Christopher Haase, Frank Stippler und Markus Winkelhock.
Das Rennen 2013 – 24 Stunden in der grünen Hölle
Bevor ich die Zeiten aus dem ersten Qualifying vom Freitagabend durchgehe, will ich versuchen die Frage zu beantworten, was dieses Rennen so besonders macht. Weswegen es kein Rennen auf dieser Welt gibt, das auch nur annähernd diesen legendären Ruf hat.
Die Eifel
Da ist zum einen der Austragungsort rund um den ehemals beschaulichen Ort Nürburg. Gelegen zwischen stillen Wäldern und einer hügeligen Wiesenlandschaft hat man 1927 eine „Test- und Prüfstrecke“ mit einer ursprünglichen Gesamtlänge von 28 Kilometern eröffnet. Das ist 86 Jahre her – viel hat sich in diesen Jahren getan. Ein gewisser Niki Lauda hatte einen Feuer-Unfall, die Automobil-Industrie der gesamten Welt hat millionenfach Kilometer auf dieser Strecke zurück gelegt und uns – dank der Entwicklungsumgebung „Nordschleife“ die sichersten und sportlichsten Autos aller Zeiten vorgestellt.
Der Erfolg und die Geschichte des Nürburgrings hat aber auch die dunklen Gestalten angezogen – unfähige Politiker und wahnsinnige Entscheidungen mussten hier in der Eifel ertragen werden. Aktuell ist es besonders dramatisch geworden. Dies alles spielt zusammen, will man verstehen, was die „Rennstrecke in der Eifel“ ausmacht.
Die Fans
Sie kommen bereits eine Woche vor Rennstart an den Ring. Sie ertragen alle Unwägbarkeiten und fiesen Wetter-Attacken. Vom Hagelschauer bis hin zum Sonnenbrand, ein echter N24h-Fan kommt mir massiven Blessuren vom Rennwochenende zurück. Damit meine ich nicht den Kater nach den durchzechten Nächten vor dem Zelt.
Großartige Fan-Aufbauten rund um die Strecke, Lagerfeuer-Romantik zwischen dem Duft von heißem Gummi und noch heißeren Bremsbelägen. Während auf der Strecke für 24-Stunden die Motoren brüllen, kämpfen auf den Camping-Plätzen die Boxentürme mit lauter Musik gegen Fahrzeuge an.
200.000 Fans – das ist eher normal und nicht die Ausnahme. Ein grandioses und riesengroßes Volksfest.
Die Hauptdarsteller
180 Rennwagen und 650 Rennfahrer – das gibt es nirgendwo sonst. Diese Vielfalt, diese Emotionen, dieser Pathos – ein Volksfest mit mehr als 200.000 Zuschauern und einer größeren Anzahl an aktiven Motorsportlern hat kein anderes Motorsport-Event der Welt zu bieten!
Le Mans? Formel 1 in Monaco?`Indy500? Gegen die 24-Stunden-Vollgas-Party in der Eifel ist das alles „Kindergarten“!