5x: Neue Kombis – Der Klassiker lebt

Manch einer unkte bereits, dass sich die Ära der Familienkombis angesichts des SUV-Booms dem Ende nähern würde. Einige Autohersteller haben in jüngster Zeit tatsächlich auf praktische Lademeister – oft zugunsten hochbeiniger Modelle – verzichtet. Verkauft sich eben scheinbar besser. Doch noch ist der Kombi nicht am Ende, wie die aktuell vielen interessanten Neuheiten unter den Nutzwert-Typen zeigen.

Mindestens 48.000 Euro kostet die Neuauflage des BMW 5er Touring

In der Woche auf Dienstreise, am Wochenende mit Kind und Kegel zum Badeausflug – seit vielen Jahrzehnten ist BMWs 5er Touring eine feste Größe in der Business- und Familien-Klasse. Zum Frühjahr 2017 startet die Neuauflage in der nunmehr fünften Generation; digitalisierter, vernetzter, mit automatisierten Fahrkünsten und effizienteren Antrieben. Auch bei den Kernkompetenzen hat der mindestens 48.000 Euro teure Münchener mehr denn ja auf dem Kasten: Der fein ausgekleidete Kofferraum nimmt künftig bis zu 1.700 Liter auf, die Zuladung ist sogar um 120 auf 730 Kilogramm gestiegen. Der neue 5er Touring kann also nicht nur Lifestyle, sondern will durchaus auch mit praktischen Tugenden überzeugen.

Porsche bietet den Panamera ab Oktober auch in einer Kombiversion mit Shooting-Brake-Anmutung

Auch der Porsche Panamera Sport Turismo hat seine praktischen Seiten, denn immerhin lässt sich bei der sportlichen Luxus-Limousine mit Shooting-Brake-Anmutung der 520 Liter große Standardkofferraum auf gut 1.400 Liter erweitern. Da bietet zwar fast jedes Kombimodell der Kompaktklasse mehr, doch will das Panamera-Derivat letztlich ja kein raumökonomisches, sondern ein optisches Statement sein. Und wenn die charaktervolle Karosserievariante dann noch einigermaßen alltagstauglich ist – umso besser. Rund 98.000 Euro muss das dem Kunden allerdings wert sein.

Hyundais i30 kann als Kombi mit einem 1.650 Liter großen Kofferraum glänzen

Preislich deutlich familienfreundlicher positioniert ist der ab Sommer ab rund 19.000 Euro verfügbare Hyundai i30 Kombi. Der auf 4,59 Meter gestreckte Koreaner gefällt mit einer sachlichen Linienführung, dezentem Chromschmuck und einer nach hinten leicht abfallenden Dachlinie. Die Formgebung beeinträchtigt den Nutzwert indes kaum, denn hinter der Heckklappe eröffnet sich ein 602 Liter großer Kofferraum. Klassisch sind die Lehnen der Rücksitzbank im Verhältnis 60 zu 40 umlegbar, wodurch das Gepäckabteil auf bis zu 1.650 Liter wächst. Ebenfalls als Familienfreund empfiehlt sich der i30 dank seiner bereits in der Basisversion ordentlichen Sicherheitsausstattung, die unter anderem Kollisionsverhinderer (bis 75 km/h), Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie einen Müdigkeitswarner umfasst.

Bereits bestellbar ist die Neuauflage des Opel Insignia Sports Tourer

Stolze 40 Zentimeter länger und eine Klasse höher positioniert als der i30 Kombi ist der neue Opel Insignia Sports Tourer, der beim Kofferraumvolumen mit 1.640 Liter allerdings leicht hinter dem kleineren Koreaner bleibt. Die gute Nachricht: Im Vergleich zum bisherigen Insignia Kombi ist das Gepäckabteil um rund 100 Liter gewachsen. Darüber hinaus bietet der mindestens 26.000 Euro teure, bereits bestellbare Insignia bei den Ausstattungen einige nette Optionen. Ob LED-Matrixlicht, Abstandstempomat oder ein Head-up-Display – Opel hat den Insignia deutlich aufgewertet. Und Bewährtes bietet die Neuauflage auch, denn das Fixierset mit Aluschienen im Kofferraumboden, das gute Dienste bei der Arretierung von Ladegut leistet, ist wieder dabei.

Kurz nach dem Insginia Sports Tourer geht Ende März noch der deutsche Kombi schlechthin in einer Schlechtwege-Version an den Start: die Mercedes E-Klasse All-Terrain, die eine Mischung aus Kombi und SUV sein will. Im Kern handelt es sich aber doch nur um die E-Klasse als T-Modell, die mit Robust-Beplankung und mehr Bodenfreiheit ein wenig SUV-Flair versprüht. So bietet der eigentlich klassische Kombi gleich noch ein bisschen Offroad-Kompetenz und ein Hauch von Abenteuer, wenngleich das Fahrzeug vor allem mit Nutzwert punktet. Auf stolze 1.820 Liter ist nämlich der normal 670 Liter große Kofferraum erweiterbar. Allerdings werden sich den hochbeinigen Lademeister wohl nur wenige Familien leisten wollen, da Mercedes für seinen praktischen Grenzgänger mindestens 58.000 Euro verlangt. (Mario Hommen/SP-X)

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