Der neue Audi A6 Avant (C8) im Autohub-Test

In Neckarsulm läuft der neue Audi A6 Avant vom Band, wir haben uns die Zeit genommen und das neue Fahrzeug mit seinem eigenen Vorgänger, aber auch mit den beiden härtesten Marktbegleitern / Wettbewerbern verglichen. Bei Audi sagt man, dass man schöne Kombis Avant nennt, aber schließlich gibt es ja auch noch Touring oder T-Modelle, oder? Ihr nennt es Vergleich? Wir nennen es den neuen AutoHub Test.

Motor & Leistung – Der Audi A6 Avant (C8) im AutoHub Vergleich

Den Audi A6 Avant vom Vorgänger-Modell konnte man mit vielen verschiedenen Benzin- und Diesel-Aggregaten konfigurieren. Die Leistungsrange lag bei Serienmodellen zwischen 136 und 333 PS. Der Diesel-Anteil bei Zulassungen in Deutschland lag bei ca. 80%.

Kein Wunder also, dass der Neue direkt mit drei Selbstzündern zum Marktstart auftrumpft. Lassen wir die neuen kryptischen Leistungsangaben auf dem Heck (45 TDI, 50 TDI etc.) einfach mal weg, dann verbleiben 2.0 Liter 4-Zylinder und 3.0 Liter 6-Zylinder unter der Haube. Die Leistung liegt derzeitig zwischen 204 und 286 Pferdestärken, weitere Motorisierungen werden nach der Markteinführung noch folgen, die hängen gerade in der WLTP-Schleife fest und verfügen noch über keine Freigabe. Die freigegebenen Motoren erfüllen aber alle die strenge Euro 6d-Temp Abgasnorm. Die kleineren Motoren geben die Kraft über eine 7-stufige S tronic ab, die größeren über eine 8-Gang Automatik. Optional wird die Kraft auch weiterhin über alle vier 17-21″ große Räder verteilt. Laut Messblatt sind die neuen Motoren im Vergleich zum Vorgänger sauberer und effizienter geworden.

Der neue Audi A6 Avant (C8) im Autohub-Test

Audi A6 Avant 50 TDI quattro Fahreindruck

Bei unserer Probefahrt von Frankfurt nach Neckarsulm haben wir uns für den Audi A6 Avant 50 TDI quattro entschieden. Hier hinter verbirgt sich das derzeitig stärkste Aggregat, ein 286 PS starker 3.0 Liter 6-Zylinder Diesel. Laufruhig, 500 Nm stark und angenehm leise im Innenraum. Wie alle aktuellen Modelle verfügt der neue Audi A6 Avant über eine synthetisch wirkende Lenkung in Sachen Rückmeldung, ansonsten ist sie direkt. Die Bremsanlage verfügt über einen angenehmen Druckpunkt und die Bremskraft lässt sich gut dosieren. Der Komfort ist abhängig von dem gewählten Fahrwerk, mit Luftfahrwerk spürt man den Komfortverlust durch die 20″ Bereifung kaum, mit der Dynamiklenkung kann man den Wendekreis von 11,1 Meter um einen Meter verkleinern und damit wird der Audi A6 Avant richtig agil.

Der neue Audi A6 Avant (C8) im Autohub-Test

Abmessungen und Kofferraum- Der Audi A6 Avant (C8) im AutoHub Vergleich

Der Vorgänger ist 4,92 Meter lang, ohne Außenspiegel 1,87 Meter breit (inkl. Aussenspiegel 2,08) und 1,46 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,91 Meter. Leer bringt der Audi A6 Avant (C7) zwischen 1,67 und etwas über zwei Tonnen auf die Waage. Die Anhängelast wird mit 1400-2100 kg angegeben. Das Kofferraumvolumen von 565 Liter konnte durch das Umlegen der Rücksitzlehnen auf 1680 Liter vergrößert werden.

Rein von den Fakten und Daten her, ist der neue Audi A6 Avant (C8) in dem Punkt eher eine kosmetische Veränderung. Radstand und Höhe sind fast identisch geblieben. Das neue Modell ist zwei Zentimeter länger, mit Aussenspiegel – die nun auf den Türen sitzen und nicht mehr im Fensterrahmen – allerdings auch drei Zentimeter breiter. Das bringt ein kleines aber feines Problem mit sich: Der neue Audi A6 Avant (C8) ist zu breit für die meisten Autobahnbaustellen.

Hier ist Schluss bei 2,10 Meter. Auch wenn inzwischen viele Baustellen schon breiter werden (2,20 Meter) und der Audi A6 Avant der neusten Generation dann auch wieder dort auf die linke Spur darf, hätte man das bei der Entwicklung, beim Design, bei der Endabnahme wissen und unserer Meinung nach beheben müssen. Auch wenn Audi mit den „zu breiten“ Fahrzeugen nicht alleine auf der Strecke ist, denn auch der Marktbegleiter aus München, als der BMW 5er Touring, ist mit einer Breite von 2,12 Meter zu Breit für die linke Spur in der Baustelle und das Schicksal trifft nicht auf die Mercedes-Benz E-Klasse als T-Modell zu, denn die ist inkl. Aussenspiegel gerade einmal 2,06 Meter breit.

Im Innenraum wirkt alles hochwertig und alles was man anfassen und bedienen muss, fühlt sich auch gut an. Die beiden großen Displays zur Infotainment- und Klimatisierungseinstellung verschmutzen in kürzester Zeit stark, man sollte also stets ein gutes Putztuch mit sich führen oder die Finger davon lassen und das Fahrzeug über die Sprachbedienung steuern, dann spürt man aber nicht das haptische Feedback, welches die Displays vermitteln können.

Das Platzangebot ist, wie bei den Marktbegleitern auch mehr als ausreichend, vier erwachsene Personen fahren bequem auch über weitere Strecken und erfreuen sich, je nach Ausstattungslinie, ggf. auch über Kontour-Sitze mit Memory- und Massagefunktion.

In Sachen Vorsprung durch Technik möchte Audi punkten, dafür gibt es bis zu 39 Assistenssysteme die das Leben nicht nur einfacher sondern auch sicherer machen sollen. Vom Kreuzungsassistenten über den Querverkehrwarner bis hin zu einem adaptiven Geschwindigkeitsassistent. Fernlichtassistent, Nachtsichtassistent, Verkehrszeichenassistent und Effizenzassistent. Der Audi A6 Avant warnt natürlich bei dem Spurwechsel, leitet im Bedarfsfall eine Notbremsung ein und verfügt aus dem Grund auch über die beiden sichtbaren Sensoren an der Front. Einer davon ist ein Laser, der ist dort angebracht, weil er im Gegensatz zum Radar-Sensor „sehen“ muss.

Der neue Audi A6 Avant (C8) im Autohub-Test

Audi A6 Avant (C8) Kofferraumvolumen

Gleich geblieben bzw. nur minimal gewachsen, im Vergleich zum eigenen Vorgänger, ist das Kofferraumvolumen, dieses beträgt beim neuen Audi A6 Avant (C8) 565 Liter. Legt man die Rücksitzlehnen um, welches optional im Verhältnis 40:20:40 möglich ist, steht ebenfalls ein Ladevolumen von bis zu 1680 Liter zur Verfügung.

Im Vergleich zu den stärksten Mitbewerbern (Mercedes-Benz E-Klasse und BMW 5er Touring) zieht Audi hier den Kürzeren.

Der neue Audi A6 Avant (C8) im Vergleich zur aktuellen Mercedes-Benz E-Klasse (T-Modell)

Die neue Mercedes-Benz E-Klasse verfügt über ein Kofferraumvolumen von 640 Liter, legt man die Rücksitzlehnen um vergrößert sich das Ladevolumen auf 1820 Liter.

Den günstigsten Audi A6 Avant kann man derzeitig ab 51.650 Euro bestellen. Die E-Klasse rollt als T-Modell ab 48.248,55 Euro vom Band. Bei den Motoren steht derzeitig eine Range zwischen 184 und 612 PS bei den Benziner (inkl. dem E 63 S 4MATIC+ T-Modell) und 150 bis 340 PS bei den Selbstzündern zum Einsatz.

Alle Motoren erfüllen auch hier die Euro 6d-TEMP Abgasnorm, die Gänge werden über eine 9-Gang Automatik gewechselt. Mit dem schnellsten Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell, also dem E 63 S 4MATIC+ welcher über einen 4.0 Liter V8 Benziner verfügt, geht es innerhalb von 3,5 Sekunden auf Landstraßentempo. Das maximale Drehmoment von 850 Nm sorgt für ein temporäres Gesichtslifting bei der Beschleunigung. Nun wird es also schleunigst Zeit, dass Audi den RS6 nachlegt.

Der neue Audi A6 Avant (C8) im Autohub-Test

Der neue Audi A6 Avant (C8) im Vergleich zum aktuellen BMW 5er Touring

Selbst der 5er BMW Touring verfügt über ein Kofferraumvolumen von 570 Liter. Also immer noch fünf Liter mehr als der neue Audi A6 Avant (C8). Umgeklappte Sitzlehnen im Fond sorgen beim 5er BMW Touring für eine Vergrößerung auf 1700 Liter, auch hier übertrumpft der Münchener den Neckarsulmer, wenn auch nur knapp.

Ab 51.100 Euro geht es los beim 5er Touring, unter die Haube kommt eine Leistungsrange zwischen 184 und 340 PS bei den Benzinern und zwischen 190 und 400 PS bei den Selbstzündern. Der schnellste Diesel beschleunigt den 5er Touring innerhalb von 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 

Fazit: Unbestritten! Alle drei Fahrzeuge verfügen über ihren ganz eigenen Charme, über ihre individuellen Qualitäten. Lässt man harte Fakten sprechen, dann muss man sich für die E-Klasse als T-Modell entscheiden, denn dieses Fahrzeug bringt für ein Dienstwagen, welcher sich vermutlich die meisten Zeit auf der Autobahn einfinden dürfte, nicht nur den größten Kofferraum sondern auch die Tatsache mit sich, dass das Fahrzeug auf die linke Spur in den meisten Autobahnbaustellen darf.

Preislich betrachtet spielen alle in der gleichen Liga, am Ende muss halt irgendein Controller den neuen Antrag zum Firmenwagen abhaken. Von vielen Optionalitäten muss man sich dann vermutlich verabschieden, denn die treiben bei allen drei Modellen die Preise in die Höhe. Für alle Modelle gibt es LED Scheinwerfer mit Fernlichtassistenten, für alle Modelle gibt es zahlreiche Konnektivitätslösungen und wenn wir nicht über einen Kombi sprechen würden, dann würde vermutlich der subjektive Geschmack entscheiden und der neue Audi A6 Avant sieht durch seine breiten Backen hinten doch wirklich gut aus, vor allem wenn man die Endrohrblenden-Attrappen einfach mal „ausblendet“.

Fazit vom AutoHub Test: In Sache Platzangebot im Kofferraum – und das nehmen wir bei einem Kombi, Touring, T-Modell, Avant nun einfach mal als Hauptkriterium gewinnt die Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell vor dem 5er BMW Touring vor dem neuen Audi A6 Avant.

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