5x Verblüffende Statistiken: Was Lancia und Tiguan gemeinsam haben
Statistiken können nicht nur erhellen, sondern auch verblüffen. Fünf Beispiele aus der Welt des Autos.
Das Durchschnittsauto der Deutschen hat 153 PS, kostet neu 31.130 Euro und wird nach 9,5 Jahren verschrottet oder exportiert. Es gibt aber auch jede Menge weniger gängiger Zahlen und Statistiken zum Auto. Eine Auswahl.
E-Auto-Leck:
Rund 20 Prozent der seit dem Beginn des Jahrzehnts in Deutschland neu zugelassenen E-Autos sind laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits wieder aus dem Pkw-Bestand verschwunden. Addiert man alle neu angemeldete Modelle seit 2010, kommt man auf rund 105.000 Einheiten – tatsächlich sind bei der Behörde (Stichtag: 1.1.2019) aber nur rund 83.000 Fahrzeuge gemeldet. Die fehlenden 22.000 Fahrzeuge haben das Land zu einem Großteil offenbar bereits wieder verlassen – häufig in Richtung von Staaten mit förderungsbedingt höherer E-Auto-Nachfrage.
Italienischer Bruderzwist:
Eigentlich müsste Lancia das Sorgenkind im Fiat-Chrysler-Konzern sein: Obwohl die Marke außerhalb Italiens überall vom Markt genommen wurde und selbst im Heimatland das Modellangebot auf den alternden Kleinstwagen Ypsilon zusammengeschrumpft wurde, schlägt sie die konzerninterne Konkurrenz. Zumindest in Europa hat Lancia im ersten Halbjahr 2019 mit knapp 35.000 Pkw-Neuzulassungen (plus 28 Prozent) Alfa Romeo hinter sich gelassen, die auf knapp 30.000 Einheiten (minus 42 Prozent) kamen. Alfa begründet den Rückgang mit einem verringerten Anteil an Eigenzulassungen, bei Lancia dürften gleichzeitig hohe Rabatte zu dem Zulassungsboom beitragen. Schließlich ist der Ypsilon bereits mehr als acht Jahre alt.
Dänen geben Gummi:
Bridgestone ist der umsatzstärkste Reifenhersteller der Welt. 2017 verkauften die Japaner Pneus und verwandte Waren im Wert von 26,2 Milliarden US-Dollar. Hinsichtlich der produzierten Stückzahl dürfte hingegen Lego der Branchenthron gehören: Der Spielzeughersteller produziert nach eigenen Angaben jedes Jahr mehr als 700 Millionen Reifen für seine Bausätze. Jedes 100. Lego-Teil ist demnach ein Pneu. Wie groß der Vorsprung vor Bridgestone ist, lässt sich nicht genau sagen. Der Automobilzulieferer gibt seine Jahresbilanz nicht in Stück, sondern in Tonnen an. 2018 waren es 1,9 Millionen.
Extreme T-Ominanz:
Heutzutage ist jeder Autohersteller über einen soliden einstelligen Marktanteil froh. Autopionier Ford konnte vor gut 100 Jahren nur darüber lachen. 1924 war jedes zweite Auto auf der Welt ein Ford T. Zwischen 1908 und 1927 wurden 15 Millionen Einheiten gebaut, der größte Teil auf dem 1913 eingeführten Fließband. Der hohe Produktionstakt hat auch mit der eingeschränkten Farbauswahl zu tun: Einzige Option war Schwarz – wohl auch, weil dieser Lack besonders schnell trocknete.
Golf wird Opfer des SUV-Booms:
Seit seiner Erfindung war der Golf das meistgebaute Auto des VW-Konzerns. Bis 2018. In diesem Jahr hat erstmals das Kompakt-SUV Tiguan den Thron erobert: Mit 861.331 zu 805.752 Stück. Zwischen die beiden mogelte sich sogar noch der Kleinwagen Polo mit 855.179 Einheiten. 2019 dürfte das Ergebnis ähnlich ausfallen, da VW angesichts des nahenden Golf-Nachfolgers die Produktion bereits runtergefahren hat. Ob die achte Generation des Bestsellers die Hierarchie wieder geraderücken kann, bleibt abzuwarten. Denn mit dem Elektroauto VW ID.3 hat der Dauerbestseller einen neuen Konkurrenten, der eine ähnliche Zielgruppe locken könnte. Allerdings: Auch der Tiguan hat in Form von T-Roc und T-Cross hausinternen Wettbewerb.
Schreibe einen Kommentar