Louis Chiron und die Bugatti Rennerfolge

Louis Chiron gewinnt als erster Monegasse den Grand Prix in Monaco

In wenigen Tagen ist es soweit. Dann jährt sich ein ganz besonderes Ereignis zum 90. Mal. Vor 90 Jahren, am 19. April 1931, gewinnt Louis Chiron auf einem Bugatti Type 51 den III. Grand Prix von Monaco. Er war damit der erste Monegasse, der auf einem Heim-Grand-Prix einen Sieg errang.

Autorennen auf öffentlichen Straßen

Der heutige Traditionskurs gilt schon damals als große Herausforderung für die Piloten, ein Sieg in Monaco als besondere Leistung. Denn das Rennen findet streng genommen nicht auf einer Rennstrecke statt, sondern auf öffentlichen Straßen.

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Die Streckenführung gleicht einer wilden Berg- und Talfahrt und zählt zu den anspruchsvollsten Fahrerstrecken überhaupt. 1931 wird die Startaufstellung ausgelost. 28 Rennfahrer treten an, 24 starten, davon 16 auf Fahrzeugen von Bugatti, in vieren davon sitzen Werksfahrer.

Louis Chiron hält sich zuerst im vorderen Mittelfeld auf, ehe er sich kontinuierlich voran kämpft. Nach 100 Runden zu jeweils 3,18 Kilometer erreichen nur 9 Fahrzeuge die Ziellinie. Nach drei Stunden und 39 Minuten überquert Chiron als Erster die Ziellinie.

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Louis Chiron galt als Ausnahme-Talent

Der Rennfahrer Louis Chiron wird am 3. August 1899 in Monte Carlo geboren und begeistert sich schon als Jugendlicher für Motoren und Motorsport. Mit 15 Jahren lernt er Autofahren. Mit einem privaten Bugatti bestreitet er 1925 seine ersten Rennen und kann bereits 1927 und 1928 seine ersten Erfolge bei kleineren Rennen und Bergrennen feiern. Chiron entwickelt sich zu einem neuen Star mit seinem Bugatti Type 35 C und dem Nachfolger Type 51.

Chiron fährt von Sieg zu Sieg, gewinnt im Jahr 1928 die Grand Prix von Rom, von Marne, von San Sebastian, Spanien, von Europa in Monza und schließlich im Jahr 1931 den Grand Prix von Monaco – sein bedeutendster Erfolg.

Bugatti siegt beim Grand Prix von Monaco mit seinem Stadtkurs
Bugatti siegt beim Grand Prix von Monaco mit seinem Stadtkurs

Bugatti Type 51 ist ein Technisches Meisterwerk

Als Weiterentwicklung des Type 35 B setzt der Type 51 auf einen 2,3 Liter großen Reihenachtzylinder mit bis zu 190 PS. Möglich wird die Leistungsausbeute unter anderem durch einen neuen Motorblock und einen Zylinderkopf mit zwei über Stirnränder angetriebene Nockenwellen für einen schnellen Gaswechsel.

Die fünffach gelagerte Kurbelwelle wird mit modifizierten Kugel- und Rollenlagern ausgerüstet. Ein Roots-Kompressor sorgt für mehr Luft in den Brennräumen bis zu hohen Drehzahlen. Fast 230 km/h fährt dieser rund 850 Kilogramm leichte Rennwagen. Die leichten, wendigen und starken Rennautos fühlen sich auf dem Stadtkurs wohl. Fürs schnelle Tanken besitzt der Type 51 gleich zwei Einfüllstutzen am Heck. Für das schnelle Fahren sorgen Talente wie Louis Chiron.

Außergewöhnliche Strecke in Monaco

Das Rennen in Monaco hat schon damals eine besondere Bedeutung im Motorsport. Dabei fängt alles ganz klein an: Mitte der 1920er-Jahre kommt dem damaligen Generalkommissar des Automobilclubs von Monaco, Anthony Noghès, die Idee, ein Rennen mitten durch die Stadt zu organisieren. Er plant und grübelt, leistet jahrelang Überzeugungsarbeit bei den Entscheidungsträgern. Louis Chiron ist von der Idee direkt begeistert und beteiligt sich maßgeblich an der Organisation des ersten Großen Preises von Monaco.

Monaco ist der Formel-1-Höhepunkt der Rennsaison

Heute zählt der Grand Prix von Monaco mit seinem Stadtkurs als Höhepunkt jeder Formel-1-Saison – und gilt neben den 500 Meilen in Indianapolis und den 24 Stunden von Le Mans zu den berühmtesten Autorennen der Welt. Seit 1950 gehört die Strecke zur Formel 1. Und seit 1955 wird das Rennen jährlich in der Königsklasse des Motorsports ausgetragen.

Die heutige Strecke beträgt 260,52 Kilometer, die Rennfahrer legen 78 Runden zurück.

Louis Chiron bleibt bis 2018 der einzige Monegasse, der je in einem Formel-1-Rennen punkten konnte und ist zudem bis heute der älteste Grand-Prix-Teilnehmer, der jemals an einem Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft teilgenommen hat.

Sein letztes Grand Prix-Rennen fährt er 1955 mit 55 Jahren und 288 Tagen. Natürlich auf seiner Heimatstrecke, dem Grand Prix-Kurs von Monaco. 2016 nennt Bugatti seinen Hypersportwagen nach dem Ausnahme-Rennfahrer.

Image/Text Credit: bugatti.com

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