Audi Q2: Wie sieht denn der aus?

Audi präsentiert den kleinen Q2 – und damit das wohl meistverkaufte Modell der Marke in naher Zukunft.

Der Q2 hat zwei Schokoladenseiten: Links und Rechts. Die Blechknicke sind etwas neues, das "Blade" zitiert den R8.
Der Q2 hat zwei Schokoladenseiten: Links und Rechts. Die Blechknicke sind etwas neues, das “Blade” zitiert den R8.

4,19 Meter ist das Auto lang, dass mittelfristig Audis größter werden könnte. Der größte Stückzahlenbringer im Privatkundensegment. Das neue Ingolstädter SUV-Modell setzt nämlich zur Punktlandung im Herzen der Käufer an.

Der typische private Neuwagenkäufer ist ja gerne aus den wilden Jahren heraus, hat sein Häuschen abbezahlt und freut sich über Brettspielnachmittage mit den Enkeln. Damit man nicht mehr ganz so tief in das Auto fallen muss (und vor allem auch wieder herauskommt). Also stehen bisher VW Tiguan oder BMW X1 auf dem Einkaufszettel. Die aber für den Zweipersonenhaushalt auf Dauer auch zu groß sind.

Und hier ist der Audi Q2 als erster Premium-Vertreter am Start. Nochmals kürzer als ein Opel Mokka und weit vor geplanten City-SUVs von BMW und Mercedes wird der Audi für volle Auftragsbücher sorgen.

Das Design des Q2 ist – wer hätte erwartet, dass man das nochmal über einen Audi sagen kann – überraschend. Anders, ungewohnt frech. Denn er bricht mit eisernen Regeln im Audi-Design. Dabei kommt ihm das Timing zugute. Der Q2 ist in einer Zeit entstanden, als bei Audi gerade der Chefdesigner ausgewechselt wurde. Der dreidimensionale Kühlergrill, der als künftiges Markenzeichen aller Q-Modelle gelten soll, fehlt am kleinsten Crossover. Der wäre beim urbanen Stop-And-Go auch zu aufdringlich im Rückspiegel des Vordermannes. Der wird von einem Scheinwerferpaar angeglotzt, das sympathischer wirkt als das aggressive Zackengesicht eines A4.

Im Profil bleibt das Auge am Blechknick unter der Fensterkante hängen. Das wird das meistangefasste Karosserieelement in den Audi-Showrooms werden. Gleichzeitig stilisiert es das hintere Seitenteil in die gewünschte Richtung: Schön breit raus, ein Zitat an den Ur-quattro. Ja, so weit sind wir gekommen: Ein Kleinwagen-SUV bedient sich an Audis 80er Jahre-Rallyehistorie.

Im Marketing heißt das "Lifestyle Shot": Der Q2 posiert mit der Zielgruppe. In der Realität gerne auch vor dem Reiheneckhaus.
Im Marketing heißt das “Lifestyle Shot”: Der Q2 posiert mit der Zielgruppe. In der Realität gerne auch vor dem Reiheneckhaus.

Auch das Heck bricht mit den Markenregeln, die streng geometrischen Rückleuchten wirken irgendwie unfertig. Interessant ist aber ein Detail weiter oben. Die D-Säule trägt ein farblich abgesetztes Kunststoffpaneel – und wieder wird ein Audi zitiert, diesmal der jüngst ausgelaufene R8 der ersten Generation.

So viel Neues außen, dagegen fällt das Interieur in gewohnte Strickmuster. Es ist halt ein Audi, wer in A1 oder im A3 saß, wird sich auch im Q2 zurechtfinden.

Mit den animierten Instrumenten und Head-Up Display darf sich der kleine Audi bei den größeren Baureihen bedienen, dazu gibt es optional natürlich auch sämtliche Assistenzsysteme aus dem Konzernbaukasten. Aus dem kommen auch die Motoren, weswegen wir hierüber weniger Worte verlieren können als über das Karosseriekleid.

Im Cockpit folgt der Q2 strenger dem Markendesign. Also keine großen Überraschungen.
Im Cockpit folgt der Q2 strenger dem Markendesign. Also keine großen Überraschungen.

Unser Beispielkunde wird sicherlich mit dem 1.0 TFSI Dreizylinder mit 115 Pferdchen glücklich. Die weiteren Benziner leisten 150 PS (1.4 TFSI) und 190 PS (2.0 TFSI). Die Dieselmotoren sind natürlich die gleichen wie bei allen MQB-Konzernbrüdern: 1.6 TDI mit 115 PS und der 2.0 TDI mit 150 PS oder 190 PS Leistung.

Die jeweils schwächsten Motoren, also den 1.0 TFSI und den 1.6 TDI, gibt es nur mit Frontantrieb, die anderen entweder gegen Aufpreis (150 PS) oder serienmäßig (190 PS) mit Allradantrieb und DSG.

Ab Sommer 2016 wird der Q2 erhältlich sein. Und wird für viele Kunden die interessantere Alternative zum angestaubten Q3 sein. Auch der A3 wird es schwer haben gegen seinen unkonventionellen Bruder, der zudem günstiger sein soll. Preise nennt Audi kurz vor der Markteinführung.

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