Wir schrauben: Deutschlands billigster 328i

Du kommst hier nicht durch

Kein TÜV, dafür 12 erhebliche Mängel!

Aller Anfang ist schwer. Zumindest sieht die beschützende Werkstätte das so und hat uns direkt durchfallen lassen im ersten Anlauf. Keine Plakette zugeteilt, stattdessen 12 erhebliche Mängel gefunden an „Deutschlands billigstem 328i“.

Die Mängel sind allerdings weniger erheblich, als vielmehr schnell behoben:

  • Bremsbeläge Achse 1 verschlissen
  • Bremsbeläge Achse 2 verschlissen
  • Bremsleitung Achse 1 rechts porös
  • Abblendlicht links ohne Funktion,
  • Motorlagerung mangelhaft
  • und so weiter.

Alles Kleinigkeiten, besonders die mangelhafte Motorlagerung: Wer sich erinnert, erinnert sich, dass ich den BMW mit ohne Getriebe gekauft habe. Damit der gute Reihensechser nicht hilflos unten aus dem Motorraum baumelt, hat ihn der Vorbesitzer mit einem Gummiklotz zart auf dem Lenkgetriebe abgesetzt. Dumm nur, wenn der Mechaniker beim Kupplungswechsel nix bemerkt und den Klotz an Ort und Stelle lässt. Der TÜV-Prüfer hat uns natürlich kein Wort geglaubt…

Als nächste Mängel sollten die an der Bremsanlage und dem Fahrwerk beseitigt werden. Die Hinterachs-Schwinge ist bei den E36ern zügig demontiert, wenn man das Ganze ein bisschen abfängt und einen Einpress-Werkzeugsatz zur Hand hat (das günstige eBay/Amazon-Zeug reicht hier völlig). Für den Wechsel der Feder muss allerdings der Bremsschlauch ab, weil man sonst die Feder nicht genug entspannen kann. Mit einem filigranen Federspanner würde es vielleicht gehen, unserer war jedoch zu groß. Zusätzliche Zeitersparnis bringt wie immer die Flex!

Beim Bremsschlauchwechsel dann aber das erste Problem: die Überwurfmutter der Bremsleitung hatte sich bereits in Wohlgefallen aufgelöst und war weder mit gutem Hazet Leitungsschlüssel, Wärme, Feile (von M11 auf M10) noch mit gutem Zureden auf zubekommen. Das Gleiche galt für die Vorderachse. Nach fest kam erst rund und nach großzügigem Flexeinsatz dann schlussendlich ab.

Die Bremssättel waren danach zügig ausgebaut, zerlegt und die Kolben herausgedrückt. Allgemein kann die Substanz des 28ers als knusprig angesehen werden, weshalb anstatt der veranschlagten Drahtbürstenreinigung doch die Strahlkabine herhalten muss – bei der Bremse darf einfach nicht gefummelt werden.

Entsprechend warten wir nun auf neue Teile und neues Werkzeug, denn nach der Demontage der Vorderachse lösten sich auch die Ankerbleche in Wohlgefallen auf, was ein Ziehen der Radlager unumgänglich macht und entsprechende Neuteile erfordert. Zudem ist das Bremsleitungsbördelwerkzeug noch nicht angekommen, weshalb wir nun erstmal auf den Paketboten warten müssen.

Aber die Jungs von Mister Rasch machen ihrem Namen Ehre, weshalb wir frohen Mutes am Wochenende weiterschrauben werden.

In der nächsten Folge dann: „wir bördeln uns drei Meter Bremsleitung“ und „gleich beiße ich die Radnabe ab, Drecksteil!“. Dranbleiben.

mr rasch autoteile

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