Bugatti Divo Lady Bug
Bugatti beweist Individualität mit dem Einzelstück des Bugatti Divo Lady Bug
Nein, ein Käfer ist es nicht, obwohl das geometrische Muster auf dem Lack des Bugatti Divo Lady Bug an einen Marienkäfer erinnern könnte. Dem Auftraggeber und Sammler aus den USA schwebte ein streng geometrisches Raster von rautenförmigen Diamanten in einem speziellen Farbkontrast vor.
Gemeinsam mit ihm entwickelte das Bugatti Design und Entwicklungs-Team daraufhin die Sonderfarben „Customer Special Red“ und „Graphite“. Beides metallische Töne, die den Effekt kontrastieren sollen. Von der Front über die Seiten bis hin zum Heck soll das Rautenmuster verlaufen. Exakt und auf die Silhouette des Divo angepasst.
Aus dem französischen Divo wird ein kalifornischer Marienkäfer
Keiner bei Bugatti ahnte etwas von der Komplexität der Umsetzung. Wegen der dreidimensionalen, skulpturalen Form des Divo mit seinen Krümmungen, Kurven und Sicken verzerrten sich die Rauten des 2D-Drucks auf der Oberfläche des exklusiven Hypersportwagens. Sie mussten daher digital angepasst werden. Ein Millimeter Differenz genügte bereits, um den Gesamteindruck der Optik zu zerstören. Am Ende simulieren CAD-Modelleure ein Design des Diamantmusters. Es entstanden 1.600 Rauten.
Lady Bug als 3D-Skulptur
Der Bug war eine besondere Herausforderung und eine unvergessliche Erfahrung zugleich. Bedingt durch die Natur des Projekts, eine 2D-Grafik auf eine 3D-Skulptur anzuwenden, waren wir nach mehreren gescheiterten Ideen und Versuchen der Aufbringung der Diamanten einmal kurz davor aufzugeben und zu sagen: Wir können den Kundenwunsch nicht umsetzen, erklärt Jörg Grumer, Head of Colour & Trim im Bugatti Design.
Doch am Ende gelang es dem Team doch das Ganze in die Tat umzusetzen. Die Diamanten in der Folie hat man ausgelöst und auf eine Transferfolie übertragen, die anschließend auf die Karosserie geklebt wird. Jede einzelne der rund 1.600 Rauten wird überprüft, teilweise neu ausgerichtet.
Mehrere tausend Stunden Arbeit
Als man den Bugatti Divo Lady Bug schließlich final bearbeitete, traten keine größeren Komplikationen mehr auf. Mitarbeiter kontrollierten mehrere Tage jede Raute auf ihren exakten Sitz. Sie schnitten zum Teil händisch nach oder tauschten die Formen aus. Anschließend erfolgte die eigentliche Lackierarbeit und das mühsame Entfernen jeder einzelnen Raute.
Auf die Effektlackierung „Customer Special Red“ folgen „Graphite“ und Klarlack, um die Struktur zu invertieren. Dazwischen: schleifen, einebnen, kontrollieren, korrigieren und wieder schleifen. Über zwei Wochen benötigte der Lackkünstler, bis das Resultat seiner Arbeit endgültig perfekt war.
Mehrschichtiger Lackaufbau sorgt für Tiefe und Farbbrillanz
Der mehrschichtige Lackaufbau bettet nun die rubinfarbenen Diamanten eben in einen anthrazitfarbenen Verlauf ein. Durch das mehrmalige Einebnen des Musters entsteht eine ungewöhnliche Tiefe und Farbbrillanz beim französischen Bugatti Divo.
Auffallend ist der kalifornische Marienkäufer. Ob der die kalifornische Sonne aber jemals zu sehen bekommt, bleibt eine offene Frage. Obwohl Käfer im Grunde das Licht und die Wärme ja gut vertragen.
Schreibe einen Kommentar