Der Unterschied zwischen aktiver und passiver Sicherheit?

Der Unterschied zwischen “aktiver Sicherheit” und “passiver Sicherheit” im Bereich des Automobils ist schnell und simpel erklärt:

Aktive Sicherheit ist: Den Baum nicht zu treffen. Passive Sicherheit ist: Wenn man den Baum doch getroffen hat, nicht verletzt zu werden! 

Aktive Sicherheit hat im Fahrzeugbau viele Jahre keine Rolle gespielt. Am Anfang ging es vor allem um die passive Sicherheit: Die Fahrgastzelle mit definierten Knautschzonen wurde erfunden, der Sicherheitsgurt wurde zur Normalität und später kamen die Airbags hinzu. Passive Sicherheit war also immer das, was man lieber erst gar nicht ausprobieren wollte.

Je besser die passive Sicherheit wurde, desto mehr drängte sich jedoch auch der Gedanke nach “aktiver Sicherheit” in das Bewusstsein – zuerst bei den Konstrukteuren, später auch bei den Autokäufern und Autofahrern.

Dabei fängt aktive Sicherheit dort an, wo man Unfälle vermeidet. Man also nicht von der Straße abkommt und nicht den Baum trifft. Das können ganz subtile Dinge sein: Gutes Abblendlicht zum Beispiel, oder auch die richtigen Reifen. Erst später wurden ABS und ESP zur Basisausstattung hinzugefügt. Heute gibt es keine Autos mehr ohne diese elektronischen Helferlein.

Während der Fortschritt in der passiven Sicherheit immer ein wenig unter dem Radar der Kunden läuft, werden aktive Sicherheitssysteme von den Herstellern offensiv beworben. Vom Spurhalte-Assistent, zum Notbrems-Assistenten, vom Totwinkelwarner bis zum Nachtsicht-Assistenten. Die Liste der “aktiven Sicherheitsfeatures” wird immer länger und am Ende steht das “autonome fahren”. Für viele aktive Autofahrer vermeintlich ein Graus, wird sich aber – davon bin ich überzeugt – das autonome fahren als die höchste Stufe der aktiven Sicherheit im Automobil herausstellen.  Sensoren werden nicht müde. Sensoren sind nicht unachtsam und Sensoren brauchen die passive Sicherheit nicht für den Notfall.

Jens hat für den R+V Drive-Blog eine Interview-Serie gestartet, los ging es mit genau diesem Thema! Sein Interviewpartner: Kurz Groeneveld von der Daimler AG:

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