Es ist ganz eigen: Man sitzt in einem Neuwagen und hat dieses wohlige Gefühl. Dieses Gefühl, das man auch hat, wenn man sich neue Schuhe kauft oder einen neuen Haarschnitt verpasst bekommen hat. Man fühlt sich ganz beseelt und möchte diesen Moment gar nicht mehr missen. Bei einem Auto ist es ganz ähnlich: Man hat seinen neuen Liebling beim Händler abgeholt, führt die Jungfernfahrt durch und ist wie in Trance, wenn es in die heimische Garage geht. Schnell verflüchtigt sich das Gefühl, besonders, wenn man ständig ein neues Auto fährt. Gründe gibt es dafür viele, etwa weil man von berufswegen einen Mietwagen fährt oder ein Geschäftsauto zur Verfügung gestellt bekommt. Aber hinter dem Geruch stecken nicht einfach neue Bauteile, sondern viel Entwicklung und Expertise – das weiß natürlich auch Seat.
Beim Kennenlernen neuer Personen ist es ganz ähnlich. Man baut auf den ersten Kontakt, den vielzitierten ersten Eindruck. Dass hier ein chemischer Prozess dahinter steckt, wissen die wenigsten. In Bruchteilen von Sekunden entscheiden wir völlig subjektiv, ob wir jemanden mögen oder nicht. Das ist selbstverständlich ebenfalls so, wenn man einen Neuwagen entert. Vorbei sind die Tage, da das neue Gefährt fürchterlich nach Kunststoff stank und nach drei Minuten Fahrt Migräneanfälle verursachte. Dafür sorgen die Chemiker, wie etwa bei Seat.
Das Parfüm eines Fahrzeugs soll – je nach Hersteller – möglichst in allen Modellen gleich und allen voran neutral sein. Damit das so ist, werden langwierige Tests und Versuche mit den Derivaten angestellt. So kommt jeder Seat für einen Geruchstest in den Backofen: Hier werden die Fahrzeuge auf über 60 Grad Celsius erhitzt. Erst bei diesen Temperaturen werden sämtliche Gerüche aus den Textilen freigesetzt, die einen angenehmen oder eben störenden „Duft“ erzeugen können. Außerdem sind solche Grade im Fahrzeug keine Seltenheit: Bei geschlossenen Fenstern wird so mancher Innenraum im Sommer zur Sauna. Besonders spannend ist die Entwicklung eines einheitlichen Geruchs für alle Modelle deshalb, weil nicht überall dieselben Materialien verbaut sind. So tragen die, meist günstigeren, Kleinst- und Kleinwagen einen höheren Hartplastik-Anteil, während mit steigendem Preis weichere und bessere Werkstoffe verwendet werden. Dennoch soll jedes Interieur dieselbe Note aufweisen.
Doch dafür gibt es kein festgelegtes Messverfahren oder gar entsprechende Instrumente. Nein, einzig die Nasen der Chemiker sind ausschlaggebend, ob ein Seat nun gut oder weniger gut ankommt. Dementsprechend werden nicht gerade geringe Anforderungen an das Personal gestellt. Rauchen? Fällt aus, da der Tabak-Genuss den Geruchssinn beeinflusst. Parfüm? Ebenfalls Fehlanzeige. Nichts darf den Geruch verfälschen – nicht einmal ein Deodorant. So muss man seine Kollegen wohl wirklich gut riechen können, besonders im Sommer.