Die neue E-Klasse – Ein Blog-Artikel

Die Zeiten ändern sich. Als ich vor 8 Jahren mit dem „bloggen“ begann, wusste ich nicht wohin es führen wird. Als ich 2011 mein-auto-blog startete, wusste ich auch nicht wohin es führen wird. 2016 ist „bloggen“ bei den einen zum Alltag geworden, bei anderen ist „bloggen“ noch immer eine ansteckende Krankheit die man am besten in Quarantäne steckt. Ein Hersteller der mit dem Thema „Blog“ umgehen kann, ist Mercedes-Benz. Was früher die klassische Medienarbeit war, wird in einem Konzern wie Mercedes-Benz plötzlich zu einem „Multi-Channel-Cross-Media-What-ever-goes-around-24h-Business“. Aber man geht damit um. Man könnte die Medienarbeit der Stuttgarter Sternen-Buben vergleichen mit dem Wandel der E-Klasse. Womit ich dann zum Thema komme. Aber nur langsam – nannte man uns doch früher auch gerne mal „Zeitdiebe“, weil wir so um den Brei herum tippen.

Auf mein-auto-blog habe ich den Wandel des „klassischen Blogs“ hin zu einem Online-Magazin wohl ganz gut hinbekommen – dieser Artikel, heute Nacht geschrieben, mitten in Lissabon, soll aber wieder erinnern, so ein wenig, an die Zeit des „Bloggens“ – damals. Schnell und dreckig. Und ohne Lektorat.

Mercedes-Benz – Wenn der Wandel zum Alltag wird: Die neue E-Klasse

Erste Testfahrt im neuen Mercedes E350d

Mit einer E-Klasse bin ich zum ersten Mal gefahren, da nannte man sie noch nicht so. Da war es noch der 200er, vornehmlich als D. Ein behäbiger Saugdiesel in der W123 Baureihe. Heute fahren diese Autos noch immer – vor allem als Taxis in Nordafrika. Das alleine hat vermutlich das Image der mittleren Limousinen-Baureihe bei Mercedes-Benz geformt. Haltbar, ein wenig behäbig, aber zuverlässig und immer mit einem Stern auf der Haube. 10 Generationen zählt man in Suttgart auf, so richtig E-Klasse wurde es jedoch erst mit der Baureihe W124 und der Modellpflege. E200 Diesel – von da an ebenso zu haben, wie ein E500 mit Achtzylinder und feisten Kotflügeln.

Alles Fahrbericht, oder was?

Es wird in den kommenden Tagen einen klassischen Fahrbericht zur neuen E-Klasse auf mein-auto-blog geben, in diesem ersten Blog-Artikel soll es jedoch primär um die soften Themen geben. Weniger die Fakten, mehr die Feelings. Wenig journalistisch, rein subjektiv. Wie ein Auto-Blogger angeblich so ist. Mal schauen ob ich das noch kann.

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Die neue E-Klasse live

Am 9.3. um 10:00 werden wir auf dem Facebook-Kanal von mein-auto-blog zudem einen Livestream zur neuen E-Klasse, live aus Lissabon starten, wer Lust hat, schaltet ein.

Erste Eindrücke von der neuen E-Klasse

„Das ist ja jetzt wie bei Audi“ – so die ersten Stimmen im Netz zur neuen E-Klasse. Was natürlich Bullshit ist. Denn das Design bei Mercedes-Benz wurde jetzt gerade erst einmal durch die ganze Familie gepeitscht, jetzt erst stehen die Modelle (Ausnahme die G-Klasse) beisammen und tragen einen Familiengesicht. Bei den Ingolstädtern scheint sich hingegen eine Jahrzehntelange Schockstarre erst mit dem Paukenschlag-Abgang von Piech zu lösen. Wir werden also noch zwei bis drei Jahre warten müssen, bis wir ein Urteil über die „Langeweile“ beim Design der Stuttgarter fällen können. Mir persönlich gefällt die E-Klasse sehr gut. Die S-Klasse ist gigantisch, bei der C-Klasse störte mich der kurze Radstand, hier und jetzt, bei der E-Klasse passt der Radstand wieder perfekt zu den Proportionen.

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Technik-Angriff auf breiter Front

Über das Design lässt sich weiter streiten. Kann man mögen, muss man nicht. Spannend wird es jedoch bei den Technik-Details. Mercedes-Benz hat mit der neuen E-Klasse ein völlig neues Setup an Assistenzsystemen und den zugrunde legenden Hardware-Bausteinen aufgelegt. Während man die Hardware nicht sieht, machen sich die neuen Assistenten sofort nützlich. Ein Autopilot-Funktion wie bei TESLA gibt es nun auch bei den Stuttgartern. Nur mit mehr Netz und einem doppelten Boden.

Während man sich bei TESLA auf die Algorithmen verlässt, fährt Mercedes-Benz die Technik-Armada auf. Radar hier, Radar da. Stereo-Kameras und Sensoren, einmal rund um das Auto herum. Das Ergebnis? Die entschleunigte Autobahnfahrt, mit Stressfaktor Null.

„Wie war das Tempo hier“ Eine Frage die man sich in der Zukunft schenken kann. Mercedes-Benz packt einen intelligenten Tempomaten in die E-Klasse. Er weiß nicht nur alles, was er nicht weiß, sieht er auch noch. Er erkennt die Tempolimits und reguliert im Tempomaten die Geschwindigkeit auf die erlaubte Höchstgrenze ein.

Das man sich das alles als Fahrer anschauen kann, als wäre man im Kino, liegt an den beiden 12.3 Zoll großen Full-HD Displays im Cockpit. Auch hier – der Quantensprung der Stuttgarter. Okay, noch immer keine Touchscreens, aber, ein Touchpad in der Mittelkonsole und ein Dreh-  und Drücksteller der einwandfrei funktioniert. Dazu eine Sprachsteuerung die auch bei vielen Dialekten abseits der schwäbischen Alb nicht kapituliert.

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E wie: Es geht einfach

Das größte Angebot an Assistenzsystemen ever. Eine fast schon als Autopilot nutzbare Unterstützung für die lange Autobahnfahrt. Ein Scheinwerfersystem an der Front, mit 84 einzeln steuerbaren LEDs. Im Innenraum gibt auf Wunsch, und für harte Währung, ein Burmester-Soundanlage den Insassen so richtig was auf die Ohren. Verwöhnsitze und die gelungenste Fahrwerksabstimmung seit man Luftfahrwerke als Option ordern kann – die E-Klasse macht alles richtig. Und sie macht es einem einfach.

Es bleibt beim „Taxi-Gefühl“. Einsteigen, Knopf drücken, los fahren. Natürlich kann man sich mit den ganzen Gimmicks anfreunden. Man kann sich stundenlang durch die Menüs des Bordcomputers zappen, kann aus dreihundert (??) Farben die Ambientebeleuchtung der eigenen Stimmung anpassen. Aber man muss es nicht.

Man kann auch einfach das solide Handwerk nutzen. Die Verarbeitung loben. Den Gangwählhebel auf D stellen und losrollen. 9-Gänge, ab Werk, in allen ab Start verfügbaren E-Klassen? Wer muss das wissen, wenn er doch vom Schaltvorgang eh kaum noch etwas mitbekommt?

Bei aller Veränderung, eines beruhigt an dieser ersten Ausfahrt: Steht man an der Ampel und der Motor hat sich nicht in den Start-Stopp-Modus verabschiedet, dann hört man ihn leise das alte Lied der E-Klasse Taxen nageln. Weit entfernt. Kaum mehr verknüpfbar mit den haptischen Empfindungen, aber es ist noch da. Irgendwo da vorne nagelt er noch. Der klassische Diesel.

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Natürlich ein Diesel

Auch im Jahr 1 nach Dieselgate ist der Dieselmotor für die E-Klasse das Stil bildende Element. Wäre das Summen der Taxifahrer-Hymne verstummt, es wäre ein Stilbruch wie ein fehlender Stern auf der Motorhaube. Damit es noch lange brummt, das Taxi-Herz, hat Mercedes-Benz erst viel Geld in eine neue Motorengeneration gesteckt.

Doch davon später mehr.

Denn in diesem Augenblick fällt die Sperrfrist für die Berichterstattung. Und als „Blogger“ will man den arrivierten nicht nachstehen, wenn gleich es dieses Mal mit einem „Blog“ aus Lissabon gut sein muss.

Den klassischen Fahrbericht wird es jedoch auch auf mein-auto-blog geben, wie auch die Erkenntnis, dass man bei Mercedes-Benz zwar beides noch hat: Den summenden Diesel und den Stern auf der Haube – aber mittlerweile die Alternativen an Attraktivität gewinnen. Avantgarde, AMG und Plug-IN Hybride … der Wandel wird zum Alltag.

 

Mehr zur neuen E-Klasse? Jens hat sich auch den E350d vorgenommen. Mit mehr Details. Hier klicken …