In der Mittelklasse, sofern diese noch existent ist, fährt man als bodenständiger Pilot VW Passat. So war lange Zeig zumindest die allgemeine Stimmung. Die Diskussion um die Schere zwischen Arm und Reich, den Mittelstand und sonstigen Klassen, soll hier gar nicht geführt werden. Viel mehr geht es darum, dass der Wolfsburger Klassiker vorwiegend im Flottengeschäft eingesetzt wird. Gut 80 Prozent der Neuzulassungen fallen auf Geschäftswagen. Das war in den Anfangszeiten des Passat noch ein wenig anders: 1973 fuhr man auch gern privat ein niedersächsisches Mittelklassefahrzeug. Seitdem begleitet aber auch ABT Sportline den Wolfsburger und macht ihn nicht nur ansehnlicher, sondern auch zügiger. Schauen wir uns doch einmal an, was der aktuelle ABT Passat auf dem Kerbholz hat.
Flottenfahrer sind meist mit einem Diesel unterwegs – das ist klar und dürfte wohl auch in der nahen Zukunft so bleiben. Doch ABT Sportsline hat nicht nur die Selbstzünder auf dem Schirm, sondern auch die Otto-Motoren – also die Benziner. Allen gemein: Leistungszuwächse in einem vernünftigen Rahmen. So wird der serienmäßig 150 PS starke 1.4 TSI auf 180 PS gesteigert und liefert nun 290 anstatt 250 Newtonmetern.
Überhaupt haben die Kemptener Veredler ein großes Augenmerk auf die Benziner gelegt. So kann man auch für den 1.8 TSI eine Leistungssteigerung bekommen. Hier wächst die Power von 180 auf 210 PS und bringt einen Zuwachs beim Drehmoment mit sich. Es steigt um 60 auf insgesamt 310 Nm. Auch für die stärksten Benziner des VW Passat haben die Äbte etwas in Petto: Beide 2.0 TSI – sowohl mit 280, also auch mit 220 PS – kommen zu neuen Kräften. Aus den 220 werden 290 Pferde, aus den serienmäßigen 280 sogar stattliche 336 Turbo-Rösser. Bei beiden identisch: Der Drehmoment-Zuwachs von 350 auf 420 Nm.
Bei den Dieseln beschränken sich die Allgäuer auf die Motoren mit 2.0 Litern Hubraum. Sie steigern die Leistung von 150 auf 170 PS bei der kleineren Version und heben die Kraft von 340 auf 380 Nm an. Beim nächst größeren 2.0 TDI liegt die Ausbeute bei 215 PS, was 25 Zusatz-Pferde gegenüber der Basis bedeutet. Das Drehmoment wuchs hier um 40 auf insgesamt 440 Nm. Sogar für das nicht gerade schwächliche Topmodell unter den Selbstzündern hat man bei ABT etwas im Programm. Die serienmäßigen 240 werden auf 270 PS erhöht. Das Drehmoment steigt von 500 auf 540 Nm. Und das alles aus nur 2.0 Litern Hubraum wohlgemerkt.
Solche eine Leistung erfordert natürlich auch ein entsprechendes Äußeres. Wie passend, dass ABT ein attraktives Bodykit für den Passat entworfen hat. Es beinhaltet einen Frontschürzen- sowie Kühlergrillaufsatz sowie Seitenschwellerverkleidungen. Außerdem verzieren die Allgäuer die Außenspiegel mit auffälligen Kappen, spendieren dem Wolfsburger einen Heckspoiler und außerdem ein Heckschürzenset. Hier findet sich der Endschalldämpfer mit Endrohrblenden bestens integriert wieder.
Für die sportliche Note beim Fahren sorgen Fahrwerksfedern. Sie bringen den ABT Passat vorn 35 mm näher an den Boden. Hinten wird der Mittelklässler um 30mm abgesenkt. Hinzu gesellt sich ein Stabilisatoren-Set, das nicht nur die Seitenneigung in Kurven reduziert, sondern auch die Roll- und Untersteuertendenz verringert.
Den krönenden Abschluss bilden, wie immer, die vielen Varianten an Felgen von ABT. Erhältlich sind die Modelle CR, DR, ER-C und FR. Sie decken das Spektrum von 18 bis 20 Zoll ab. Die DR gibt es sogar in 21 Zoll. Das entspricht dann schon eher Oberklasse-Format. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.