Muss man einen Modernen Motor noch einfahren?
Vor 30 Jahren war die Sache ganz klar: Ein neues Auto muss eingefahren werden. Gar keine Diskussionen. Die ersten 1.000 km nur wenig Gas, dann einen ersten Ölwechsel, danach bis 10.000 oder gar 15.000 km die Belastung schrittweise steigern. So stand es in den Handbüchern. So haben es die Herrenfahrer seit Jahrzehnten gemacht. Und heute?
Muss man einen PHEV einfahren?
Unseren Dauertester haben wir mit Kilometerstand 9 abgeholt. Einfahren? Wie soll das bei einem modernen Plug-In Hybriden funktionieren? Der Benzinmotor arbeitet nur selektiv. Die Motorsteuerung bestimmt die Antriebsstrategie des PHEV, ein einfahren wäre völlig kontraproduktiv. Den PHEV die ersten 10.000 km nur im Benzinbetrieb laufen lassen? Auf die Vorteile der elektrischen Fortbewegung verzichten? Ein E-Motor muss nicht eingefahren werden. Aber was ist mit einem modernen Benzinmotor?
Einfahren ist nicht mehr notwendig!
Bereits vor etwa zehn Jahren haben wir auf unseren Motorprüfständen festgestellt, dass sich eine geringe Beanspruchung beim Einfahren auf Reibung und Verschleiß im späteren Betrieb ungünstig auswirkt
Peter Berlet von der IAVF Antriebstechnik – Zitat aus einem heise-Artikel
Der oben verlinkte Artikel auf heise.de erklärt die Fortschritte im Bereich der Beschichtungen moderner Motoren sehr tiefgreifend.
Fortschritt im Motorenbau
Da das kontrollierte einfahren von Motoren eine komplexe Sache war, zudem der Wunsch der Kunden da war, die Leistung des Fahrzeuges sofort nutzen zu können – musste der Vorgang der Reibungsanpassung aus der Einfahrphase genommen werden. Im oben verlinkten Artikel wird auf diese Technik näher eingegangen:
Da aber kein Kunde das Einfahren so genau dosieren kann, wollen sowohl Matthias Scherge wie auch Peter Berlet den Prozess des Einfahrens in die Automobilproduktion vorverlegen. Reibende Werkzeuge sollen die Flächen so vorbehandeln, dass sie später im Fahrbetrieb einen dritten Körper ausbilden.
Quelle: http://www.heise.de/tr/artikel/Wie-geschmiert-1369325.html
Vollgasfest ab Kilometer 1
Wer seinem Auto etwas gutes tun will, der fährt nach dem Kaltstart sofort los. Mit wenig Last, so lange das Motoröl noch weniger als 70°C hat und dann mit voller Last. Wenn man das will. 10.000 km lang das eigene Fahrzeug schonen? Die PS-Leistung verstecken? Hoch „geheime“ Einfahrrituale? Vergessen Sie das!
Und das ist auch der Grund weswegen Automobil-Hersteller von modernen Fahrzeugen, wie zum Beispiel von unserem Dauertester (Mitsubishi Outlander PHEV), vollkommen auf „kluge Ratschläge“ zum Thema „einfahren“ verzichten.
Nutzen Sie Ihr Auto!
Vergessen Sie das Thema mit dem einfahren! Warm fahren ist ein wichtiges Thema. Aber auch hier gibt es Neuigkeiten. Moderne Leichtlauföle bieten ab Kaltstart einen hohen Schutz und ideale Schmierung. Optimierte Warmlaufprozesse, gesteuerte Kühlkreisläufe und Triebwerke mit minimalen Fertigungstoleranzen bringen einen völlig neuen Komfortaspekt mit! Den Komfort des „machen Sie sich nicht zu viele Gedanken“!