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Elektroautos – Zoff um die Reichweite! *update

Wie weit kommt ein Elektroauto im Alltag? Eine berechtigte Frage. Eine Frage die ich mir, wenn ich ein Elektroauto zum Test habe, ebenso stelle. Der Renault ZOE, der Mitsubishi i-MiEV und der e-Golf durften sich bereits beweisen und haben mal mehr, mal weniger positiv überrascht.  Der Renault ZOE brachte es im Alltag auf gute 140 km, natürlich ist das weniger als vom Werk versprochen – aber das ist normal. Das wundert mich nicht. Damit kann man Leben. Der Alltag ist eben kein „ewig gleiches Test-Szenario“ und schon gar keines nach DIN-Norm.

Der E-Auto Härtetest der ams

In Heft 16/2014 hat die Automobil-Zeitschrift „auto, motor und sport“ einen „Härtetest“ ausgerufen. An die Grenzen der Leistungsfähigkeit wollte man die Elektromobile bringen. Zum Test angetreten waren:

Also alles was derzeit aktuell ist. Der Renault ZOE und der Mitsubishi i-MiEV waren nicht dabei, leider – denn nur bei diesen beiden Fahrzeugen kann ich auf eigene Messwerte zurück greifen, nur bei diesen Zwei hätte ich den Alltag selbst beurteilen können. Wenn es um die Tests und Ergebnisse der Modelle geht, muss ich also auf das zurückgreifen, was die ams, der ADAC und die Kunden herausfahren.

auto, motor und sport zieht sich den Zorn der Tesla-Fans zu

Es gibt auf dem dt. Zeitschriften-Markt keine Zeitung die mehr Testkompetenz besitzt, als das Traditionsblatt aus Stuttgart. Doch es scheint, als wäre man dieses Mal in die Shitstorm-Falle getappt. Der als „Härtetest“ deklarierte Artikel zur Reichweite von Elektorautos im Alltag, hat erst einmal eine Welle der Empörung ausgelöst. Nachdem man sich zwischen Redaktion und E-Auto-Gemeinde ein wenig ausgetauscht hatte, kamen Hohn und Spott hinzu. Und natürlich die altbekannten Vorwürfe zum Thema „gekaufte Presse„.

Aber, der Reihe nach:

Um „realistische Werte“ zu ermitteln, hat die Redaktion der ams einen „typischen Pendlerzyklus“ mit einer Mischung aus „Stadt-, Land- und Autobahn-Strecken“ zusammengestellt. Diese Strecke wurde digitalisiert und dem TÜV SÜD zum „virtuellen“ nachfahren in die Mess-Computer gespielt. Damit lässt sich nun, der immer gleiche Weg, unter den immer gleichen Bedingungen, für jedes Auto immer und immer wieder abfahren. Das ist ein Standard-Prozedere und soweit völlig in Ordnung. Nun könnte man natürlich fragen: „Was ist schon typisch?“ – aber ich mache das für meine Verbrauchstests nicht anders. Allerdings fahre ich nur mit Fossil-Rennern und unterscheide zudem in drei weiteren Disziplinen. Aber – der Zyklus der ams sollte näher an der Realität sein, als die ECE-Norm.

Neben den virtuellen Tests auf der Rolle des TÜV und unter dem Label TSECC, wurden „reale“ Tests auf dem Bosch-Prüfgelände in Boxberg unternommen. Und hier scheiden sich nun die Geister. Denn die Ergebnisse des ams-Tests sind Welten von dem entfernt, was die E-Auto-Gemeinde als „Erfahrungswerte“ bezeichnet.

Tesla Model S P85+ versagt im ams-Test

Nach der Lektüre des „Härtetest“ bekomme ich das Gefühl, der Tesla S solle als der Verlierer aus diesem Test gehen. Nimmt man die Ergebnisse des 120 km/h Test hierfür zur Argumentations-Grundlage, dann hat die ams Recht. So soll das Model S P85+ nur 37% der versprochenen Reichweite geschafft haben. Nach 184 km ist Schluss mit lustig. Damit würden Model S Fahrer nicht einmal die Strecke von Stuttgart nach München schaffen.

Test-Prozedere 120 km/h

Die ams hat den 120 km/h Test nicht auf der Rolle des TÜV-SÜD durchgeführt, sondern auf dem Testgelände in Boxberg. Die Außentemperaturen sollen hierbei bei guten 30° gelegen haben, der Wagen per Klima auf 20° heruntergekühlt worden sein. Zudem war das Fahrlicht eingeschaltet.

Diese Informationen fehlen dem Artikel, werden aber im Laufe eines Dialoges zwischen den Nutzern des Tesla-Forum und dem Chefreporter Bloch nachgereicht. Doch hat die ams einen vollgeladenen Tesla genommen und ist 184 km gefahren und dann liegen geblieben? Kleiner Sidekick: Im Artikel spricht der Redakteur von einem Testszenario auf der Autobahn, in Wahrheit wurde die Testfahrt auf dem Testgelände von BOSCH in Boxberg gefahren.

Wie sich später heraus stellt und im Tesla-Forum nachzulesen ist, wurden nur 31 Kilometer auf der Teststrecke gefahren, das Model S danach geladen und der Rest errechnet.

Nun – das kann man so machen, ist aber dann halt blöd! 

An dieser Stelle kann ich nun die Seele des E-Auto-Fans verstehen. Nicht nur, dass im Artikel ein anderer Eindruck erweckt wurde, nein, dieses Test-Prozedere lässt viel Platz für Fehler. Fehler die einer ams nicht passieren sollten. Worin diese Fehler genau liegen, weswegen Einphasig und der Ladezustand eine Rolle spielen, wie man bei ~30° ein Auto herunterkühlt usw.  – das überlasse ich den Ausführungen der E-Auto Experten. Denn liest man sich in dieses Tesla-Forum ein, dann merkt man: Hier sind Enthusiasten am Werk. Keine Test-Redakteure, aber Tesla-Fahrer die sich zum Teil sehr gut mit dem eigenen Auto auseinandergesetzt haben.

Trifft es nur den Tesla?

Bislang entsteht der Eindruck, es geht nur um den Tesla. Jein. Natürlich hat der Tesla eine deutlich höhere Emotionalität bei seinen Fahrern, als ein Twizy. Und er kostet viel mehr. Und er bietet „eigentlich“ eine enorme Reichweite. Das sich da engagierte Fahrer des Model S nicht lange bitten lassen, ist klar. Hier geht es um mehr als um die Frage: Wie gut ist denn nun mein eigenes Auto?

Die Diskussion wird schnell zu einem Thema der „automobilen Wirtschaft in Deutschland“. Gekaufte Medien. Kritik an der Energiewende. Und so weiter. Aber das sind alles unwichtige Nebenschaukriegsplätze.

Gegenüberstellung der ermittelten Reichweite von ams und E-Auto-Fahrern.

Gegenüberstellung der ermittelten Reichweite von ams und E-Auto-Fahrern.

Für mich stellen sich zwei andere Fragen:

1.) Warum hat die ams gekniffen?

Nicht lange nach dem Artikel haben sich die E-Auto Fahrer gesammelt und wollten der ams zeigen, wie die eigenen Erfahrungswerte, die so sehr abweichen von den Test-Ergebnissen, zustande kommen. Man hat der ams eine Wette angeboten. Man wollte zeigen: „Bei Tempo 120 kommt man deutlich weiter, als ihr behauptet.“

Nun macht man bei der ams den ersten großen, wirklichen, Fehler. Man kneift. Man bleibt dem Event der E-Auto-Fahrer fern.  Ich selbst wollte vor Ort sein, konnte dann jedoch nicht. Aber TV-Teams waren vor Ort. Und das ganze Spiel hat es sogar in das heute-journal geschafft:

Der Konsens ist klar: Die E-Auto Fahrer haben der „Zeitschrift“ das Gegenteil bewiesen.

Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der E-Auto Fahrer. Und so langsam kommt Bewegung in die Geschichte. Zahlreiche Einträge auf der Facebook-Seite der „auto, motor und sport“ künden von einem kleinen Shitstorm. Was im Tesla-Forum los ist, was auf Blogs geschrieben wird, unterstützt diesen Eindruck.

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*Update 1:

In einem nächtlichen Dialog mit dem zuständigen Redakteur Alexander Bloch via Twitter, im übrigen hätte mir diese Form der Information auch Jens Katemann zukommen lassen, erfahre ich: „Ja, man hat zuerst zugesagt. Als der Dialog dann jedoch aus den Bahnen lief und man mit Argumenten unterhalb der Gürtellinie konfrontiert wurde, hat man sich entschieden – diesen Dialog, so nicht weiter zuführen.

Aber man hat ebenso frühzeitig dem „Zukunftsforscher Thomsen“ einen Nachtest angeboten.  Darüber wird derzeit allerdings von Seiten der Tesla-Fahrer nicht gesprochen. Ob dies bewusst aus dem Fokus fällt, oder einfach im Rausch der Empörung untergeht – bleibt mir noch unklar.

 

2.) Warum geht man nicht auf die Kritik der Tesla-Fahrer ein?

Weil mich das Thema interessiert, kontaktiere ich den Chefredakteur der ams, Jens Katemann.

Ich will wissen, welche Fragen unbeantwortet blieben. Will mehr zur ganzen Geschichte aus ams-Sicht erfahren. Man verspricht eine Pressemeldung bis zum Abend.

Heute Abend reagiert die ams-Redaktion:

auto motor und sport unterstreicht harte Testmethoden von Elektroautos
Redaktion bietet Nachtest an – Kritik an heute journal und WDR – Tesla stellt Redaktion keine Testwagen mehr zur Verfügung

Stuttgart. Die Zeitschrift auto motor und sport hat ihre anerkannt harten und objektiven Testmethoden gegen Kritik privater Autotester verteidigt. „Unsere Tests erfolgen nach festgelegten Standards. Sie gelten für alle Autos, um Autofahrern eine echte Vergleichbarkeit zu liefern. Deshalb sind auto motor und sport-Tests nicht mit Testergebnissen privater Autofahrer auf einer Autobahn zu vergleichen“, sagt Alexander Bloch, Chefreporter Technik bei auto motor und sport.

Damit reagiert die Zeitschrift auf die Kritik des Vereins „Tesla Fahrer und Freunde“ und entsprechenden Berichten des heute journals und des WDR. Der Verein hatte auto motor und sport angegriffen, weil in einem Härtetest von sechs Elektroautos unter Extrembedingungen, der in Kooperation mit dem TÜV Süd durchgeführt wurde, der Tesla-Testwagen angeblich zu niedrige Reichweiten erzielt habe. In der Realität seien die Reichweiten viel größer, was der Verein am vergangenen Sonntag in einem privaten Vergleichstest in Hilden in Nordrhein-Westfalen bewiesen haben will.

„Wir haben die Elektroautos bei Frost und bei Hitze von plus 30 Grad getestet“, erklärt Bloch. Auf der seit Jahrzehnten genutzten ams-Teststrecke, dem zertifizierten Bosch-Prüfzentrum Boxberg in Baden-Württemberg, absolvierten alle Elektroautos unter anderem bei 30 Grad einen Verbrauchs- und Reichweitentest bei konstant 120 km/h. So fuhren die Autos bei dieser Hitze mit eingeschalteter Klimaanlage und weiteren Stromverbrauchern, was bekanntermaßen die Reichweite stark reduziert. Zudem erfolgte ein weiterer temperaturkontrollierter Labortest beim TÜV Süd bei minus sieben Grad, was ebenfalls die Batterieleistung belastet. „Solche Bedingungen gibt es in jedem Winter und jedem Sommer, so dass die Leser von auto motor und sport wissen wollen, wie sich die Autos bei solchen Bedingungen verhalten“, so Bloch. „Es ist klar, dass die Reichweiten bei Frost und Hitze deutlich unter denen liegen, die private Autofahrer bei 20 Grad auf einer Autobahn erreichen“, erklärt Bloch. Solche Härtetests seien aber sinnvoll, weil Fahrer von Elektroautos auch bei Schnee und Hitze ihr Ziel noch erreichen wollen, und nicht nur bei optimalen Bedingungen.

Kein Verständnis hat Chefredakteur Jens Katemann, dass die Kollegen von heute journal und der WDR-Lokalzeit über die Kritik berichtet haben, ohne auto motor und sport zu den Vorwürfen zu hören. „Es gehört zu den journalistischen Gepflogenheiten, in solch einem Fall den Betroffenen um Stellungnahme zu bitten“, so Katemann. Der Chefredakteur lädt die Kollegen ein, bei einem Autotest der Redaktion dabei zu sein, und sich selbst ein Bild der hohen Testkompetenz zu machen. auto motor und sport hat dem Verein „Tesla Fahrer und Freunde“ zudem angeboten, den Test in Boxberg zu wiederholen. Eine Antwort steht noch aus.

Tesla ist auf das Angebot zur Wiederholung des Tests bislang nicht eingegangen. Im Gegenteil hat Tesla angekündigt, der Redaktion bis auf weiteres keine Testwagen mehr zur Verfügung zu stellen. „Wenn Tesla damit Druck auf auto motor und sport ausüben will, um Testergebnisse zu beeinflussen, so werden wir diesem nicht nachgeben“, betont Chefredakteur Katemann. „Wir werden weiterhin Autos nach zuvor festgelegten Standards mit unserem Partner, dem TÜV Süd, auf Herz und Nieren testen. Wir geben weder dem Druck von Herstellern, noch von Autofans nach, die offenbar nicht tolerieren können, wenn ihr Auto in einem Test Schwächen zeigt“, so Katemann.

Presse-Meldung der auto, motor und sport, 26/08/2014 – 19:30

 

Puh.

Was bleibt?

Auf der Facebook-Seite von e-Auto.tv geistert bereits der Begriff #amsgate, und auch ich muss sagen, so richtig überzeugend finde ich diese PM nicht.

Da wäre die Tonalität

Zitat:

[…] anerkannt harten und objektiven Testmethoden gegen Kritik privater Autotester verteidigt [..]

Oh weh. Wer hat das denn formuliert? Muss man das „private Autotester“ da unterbringen? Das klingt vollständig negativ. (Das ist fast so schlecht wie die Frage, ob „Auto-Blogger Autos testen sollen„…aber, dass ist eine andere Baustelle.)

Nein. Ein zugehen sieht anders aus. Das ist ein klares „zurechtweisen“ und wird so auch empfunden. Sehr ungeschickt. Zumal die Frage doch ist: Gibt es eine unabhängige Schiedstelle, die der ams die „anerkannt harten und objektiven Testmethoden“ bescheinigt hat? Oder ist das nur das Wunschdenken der Stuttgarter? (Jajaja- ich selbst habe das zur Einleitung ähnlich formuliert: Es gibt keine Zeitschrift mit mehr Test-Kompetenz auf dem deutschen Markt). Als „Rechtfertigung“ zum Beginn einer Presse-Meldung jedoch ungeschickt.

Das wäre der Mangel am Test

Auch in der PM wird nicht näher auf die Umstände vor Ort in Boxberg eingegangen. Das es nur 31 Kilometer waren, wie der Ladezustand des Tesla vor dem Test und nach dem Test belegt wurde, wie nachgeladen wurde. Das bleibt unerwähnt. Und damit bleibt der wichtigste Kritikpunkt unbehandelt. Das gibt wiederum zu denken.

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*Update 2:

Im Dialog verteidigt Chefreporter Bloch die Test-Methodik. Es hätte bewusst ein Härtetest sein sollen. Daher auch die hohen Temperaturen. Bislang ist mir jedoch nicht klar, wie man die Fahrzeuge heruntergekühlt hat. Und warum es so große Unterschiede in der Reichweite geben soll, zwischen dem was man in Californien mit den Model S schafft und dem, was die ams am Boxberg erreicht hat. Mir stellt sich zudem die Frage, ob das wirklich der richtige Ansatz ist.

Testet man die Reichweite von Benzinern auf diese Art? In die Sonne stellen, dann erstmal den Motor an, den Innenraum abkühlen lassen und bei 20° Innenraum-Temperatur losfahren? Mal davon abgesehen, dass diese 10° Differenz durch die Klimaanlage im Innenraum nicht empfehlenswert ist – würde ich das gleiche Prozedere mit einem Benziner machen, dann wäre der Verbrauch nach 31 Kilometern ebenso erschreckend, aber nicht interessant – weil weltfremd!

Weshalb man meint, ein Härtetest für E-Auto würde anders ablaufen, als für Benziner – erschließt sich mir an dieser Stelle nicht!

Da wären die verdrehten Tatsachen

Zitat: [..]Der Chefredakteur lädt die Kollegen ein, bei einem Autotest der Redaktion dabei zu sein, und sich selbst ein Bild der hohen Testkompetenz zu machen. auto motor und sport hat dem Verein „Tesla Fahrer und Freunde“ zudem angeboten, den Test in Boxberg zu wiederholen. Eine Antwort steht noch aus. [..]

Nun – auch die ams war eingeladen. Hat aber verzichtet. Eventuell wäre es nie notwendig gewesen, diesen Diskurs eskalieren zu lassen? In der PM steht der Verein jetzt als „zögerlich“ dar.

Weiter führt Jens Katemann aus:

[…]Wir geben weder dem Druck von Herstellern, noch von Autofans nach, die offenbar nicht tolerieren können, wenn ihr Auto in einem Test Schwächen zeigt“, so Katemann.[…]

Das ist löblich. Das erwartet man von Deutschlands wichtigster Auto-Zeitung. Man soll sich ein unabhängiges Bild machen können. Aber sorry – die Antwort geht für mich am Kern der Sache vorbei. Die Test-Umstände wurden bemängelt, nicht die Schwächen des Fahrzeuges. Und der im Tesla-Forum dokumentierte Dialog zwischen Redaktion und E-Auto-Vertretern wirkt weder souverän, noch so, als wolle man überhaupt über die eigenen Methoden diskutieren. Das ist eine überholte Einstellung. In Foren und Themenspezifischen Blogs ist oftmals eine enorme Kapazität an Wissen und Erfahrungen versammelt, hier sollte man den Dialog suchen, nicht auf Verteidigung und Abkanzelung schalten.

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*Update 3:

Nun – die frühe Einladung an den Zukunftsforscher Thomsen war mir nicht bekannt. Das darüber nichts erzählt wird, liegt vermutlich in der Kommunikations-Struktur des Vorgangs. Während die ams versucht, klar strukturiert und aus einer Feder in den Dialog zu gehen – sind die Tesla-Fahrer, die E-Auto-Freunde und der Forscher nicht mit der Möglichkeit gesegnet, sich immer erst abzusprechen, bevor man den Dialog führt.

Nun – das ist nicht überraschend. Das sollte der ams klar sein. Man hat sich den Unmut einer Community zugezogen, da öffnet man einen Krieg an vielen Fronten. Umso wichtiger wäre es gewesen, nicht von den verbalen Entgleisungen einzelner beeindruckt zu sein – sondern gleich zum Termin zu kommen. Dann hätte man auch mit den „Kollegen“ aus TV und Lokalpresse in den Dialog treten können.

 

Wie geht es weiter?

Mittlerweile findet #amsgate den Weg in andere Medien. Auf Focus online wird darüber spekuliert, ob dieser Vorgang nicht auch stellvertretend für einen Wandel in der Medienlandschaft steht:

Auf den weiteren Verlauf des Elektroauto-Zoffs darf man gespannt sein, steht er doch auch stellvertretend für einen Wandel in der Medienlandschaft: Etablierte Fachmedien und die in Blogs organisierte Stromer-Szene treten zunehmend in Wettstreit miteinander.

Zitat: focus.de

 

Wieder das Thema „Wettstreit“. Wieder erinnert mich das an die Frage, ob wir Blogger überhaupt Autos testen dürfen.

Ich persönlich fände es sehr schade, wenn das wirklich die Ursache für die mangelnde Dialog-Bereitschaft der ams-Redaktion gegenüber den beteiligten Blogs und Webseiten wäre. Das würde mein frisch gewonnenes Bild von der motorpresse glatt ein wenig eintrüben. Muss es wieder auf „Blogs vs. Journalisten“ hinauslaufen? Haben wir aus den letzten Jahren nichts gelernt?

Bleibt zu hoffen, dass die ams schon bald mit Vertretern des Tesla-Vereins, mit weiteren Presse-Kollegen und einem weiteren Tesla S nach Boxberg fährt um den Test dort zu wiederholen und eventuell entsteht ja auch noch ein konstruktiver Dialog über die Messmethodik an E-Autos für die Zukunft. Das wäre wünschenswert und würde zeigen, die ams ist in 2014 angekommen.

 

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*Update 4:

Alexander Bloch hat den Kontakt gestern Abend via Twitter gesucht, nachdem er diesen Artikel hier gelesen hat. Einer seiner ersten Kommentare war: Es geht hier nicht um einen Krieg zwischen Bloggern und Print. Und ich glaube ihm das. Die ams ist bislang nicht, anders als die AutoBild, durch unnötiges Foulspiel aufgefallen.

Ich glaube jedoch – man hat bei der ams die Dynamik hinter diesem „Aufschrei“ völlig unterschätzt. Und ich glaube – man hat gleich zwei Fehler im Nachgang gemacht. Nicht zum „Fahrtest der privaten Autotester“ zu kommen, war der erste. Die Pressemeldung mit einer unpassenden Tonalität war der zweite Fehler. Dialog sieht einfach anders aus!

 

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*Update 5:

Zitat:

Theoretisch den Verbrauch eines Elektroautos bei einer konstanten Geschwindigkeit zu ermitteln, ist verhältnismäßig einfach und lässt sich mit der Physik der neunten Klasse Gymnasium erschlagen:

Ein Auto muss auf ebener Strecke Luftwiderstand und Rollwiderstand überwinden. Für die Ermittlung des Leistungsbedarfs/Verbrauchs am Rad braucht man neben der Geschwindigkeit das Gewicht des Autos, seinen cw-Wert (Luftwiderstandsbeiwert), seine Stirnfläche und den Rollwiderstandsbeiwert der Reifen. 

Soweit der Autor von „nie-mehr-benzin“. Ich muss sagen, ich habe die Ausführungen noch nicht nachgeprüft, ein erstes überfliegen des Artikels lässt die Aussagen erst einmal plausibel erscheinen! Damit wäre die ams nun in Zugzwang. Zum Artikel klick.

 

 


Quellen:
  • http://www.danzei.de/archives/5005
  • http://www.tff-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=4151&sid=f6a37398689ae636041e7b8784e5ccec&start=470
  • http://www.danzei.de/wp-content/uploads/2014/08/AMS-Challenge_Reichweite_Uebersicht.jpg
  • http://e-auto.tv/ams-wette-23-08-2014
  • https://www.facebook.com/eauto.tivi
  • http://www.auto-motor-und-sport.de/news/e-auto-haertetest-auto-motor-und-sport-unterstreicht-harte-testmethoden-8563278.html
  • http://www.mojomag.de/2014/07/sollen-journalisten-autos-testen/
  • http://www.genios.de/fachzeitschriften/artikel/AUBI/20140704/sollen-blogger-autos-testen/127971317.html
  • http://www.focus.de/auto/elektroauto/tesla-contra-auto-motor-sport-reichweiten-diskussion-zoff-in-der-elektroauto-szene_id_4087017.html
  • http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2224728/Wie-weit-kommt-man-im-Elektroauto
  • http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/228#/beitrag/video/2224198/Unplugged:-Das-E-Auto-im-Alltag
  • http://www.adac.de/infotestrat/tanken-kraftstoffe-und-antrieb/alternative-kraftstoffe/elektroantrieb/default.aspx?ComponentId=28713&SourcePageId=127044&tabid=tab2
  • http://www.elektroauto-zoe.de/haertetest/

 

 

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