Er springt nicht an? Weniger Pannen durch Energiemanagement

Eine entspannte Fahrt über das Land, Sonne pur und kein Verkehr. Doch dann: Schreckmoment, der Motor stockt und würgt ab. Die komplette Elektronik versagt. Es reicht gerade noch zum Ausrollen auf den Seitenstreifen. Warnblinker? Fehlanzeige! Und auch die Zündung will nicht mehr, kurzum: Er springt nicht mehr an!

Pannen wie diese kommen leider häufig vor, aber oft liegt dies nicht an Defekten im Motor. Laut aktueller ADAC-Statistik ist die Elektrik im Auto Ursache Nummer 1 – Und das schon seit fast 20 Jahren, mit steigender Tendenz.

Problemzone Batterie

Das Herz der Elektrik im Auto ist die Batterie. Autobatterien haben eine Lebenszeit von durchschnittlich 5 Jahren, aber auch junge Batterien sind anfällig für Fehler. Schon vor der Panne sind diese oft beschädigt, etwa durch komplette Entladung bei langer Stehzeit. Wer häufig kürzere Strecken fährt, sollte ab und an eine Langstrecke fahren, damit die Batterie sich aufladen kann. Alle Paar Monate sollte die Batterie komplett geladen werden. Auslesen kann auch der Laie die aktuelle Ladung mit Hilfe eines Spannungsanzeigers.

Achtung: Entlädt sich eine Batterie komplett, wird sie häufig permanent beschädigt und kann auch nach Starthilfe per Überbrücken Leistungseinbrüche zeigen. Ein guter Umgang mit der Batterie kann ihre Lebenszeit leicht verdoppeln!

Allgemeine Elektrik

Der Hauptgrund für leere Batterien ist die Elektrik drum herum. Je moderner das Fahrzeug, desto mehr Verbraucher sind an das interne Stromnetz angeschlossen – HiFi-Anlage, Sitzheizung, Scheinwerfer, Scheibenwischer und beheizbare Heckscheiben oder Außenspiegel, um nur einige Wenige zu nennen. Insbesondere Steuergeräte, welche das Energiemanagement der einzelnen Verbraucher kontrollieren, sind selbst auch Stromfresser. Tückisch hier ist, dass viele dieser Steuerelemente für eine gewisse Zeit auch nach Ziehen des Schlüssels noch Strom verbrauchen. Ein solider Mittelklassewagen weist ca. 20 solcher Steuergeräte auf, während in einem Modell der Luxusklasse über 80 dieser Teile verbaut sind. Nicht nur sorgt dies für eine hohe Belastung der Batterie – Die hohe Komplexität der internen Elektrik moderner Kraftfahrzeuge wird auch anfälliger für Ausfälle und Fehler. Dabei kann das Problem in der Programmierung der Bordsoftware liegen, oder aber in den mehreren Kilometern Leitung oder in den Flachsteckern, die mehrere Elemente miteinander verbinden.

Vorreiter BMW

Laut der ADAC-Statistik ist besonders BMW gegen Probleme in der Elektrik gerüstet. Grund hierfür ist das seit mehreren Jahren standardmäßige Energiemanagement-System als Teil der BMW EfficientDynamics Technologie. Dieses überwacht Be- und Entladung der Batterie, warnt den Nutzer bei Überbelastung und schaltet selbstständig Verbraucher ab, um jederzeit eine Grundladung der Batterie zu sichern.

Neben BMW weisen auch die Marken Mini und Audi besonders wenig Ausfälle aufgrund defekter oder entladener Batterie auf. Besonderen Aufholbedarf gibt es bei Fiat und Honda. Fazit ist, dass der Elektrik besondere Achtung geschenkt werden sollte, um die häufigsten Pannen zu vermeiden.

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