Erste Mitfahrt im Mercedes GLE Coupé
Bei diesem SUV liegt die Betonung auf Sport – und zwar schon ohne das Doping von AMG. Denn wenn Mercedes im neuen Jahr die zweite Generation des GLE Coupé bringt, sieht der schräge Viertürer nicht nur schnittiger aus, sondern soll auch so fahren. Dafür treten die Schwaben buchstäblich ein bisschen kürzer.
Serpentinenfahrt ohne Muskelkater
Eine scharfe Rechts, eine scharfe Links, voll in die Eisen und danach wieder aufs Gas und kaum hat Rudolf Rutz das Lenkrad für ein paar Sekunden gerade gestellt, kommt schon die nächste Kurve: Doch der Mercedes-Ingenieur lässt sich von Haarnadeln und Spitzkehren die gute Laune nicht verderben. Zumindest nicht, solange er im neuen GLE Coupé sitzt. Denn wo im alten Modell schon jedes Mittelgebirge zum Muskelkater geführt hätte, gibt sich der zum Jahreswechsel avisierte Nachfolger bei den letzten Testfahrten ungleich handlicher: Nicht einmal umgreifen muss Rutz, wenn er die nächste Serpentine nimmt. Und obwohl das GLE Coupé gut und gerne zwei Tonnen wiegt, fasst er das Lenkrad oft nur mit den Fingerspitzen an.
Optisches Schwergewicht
Dass dieses Schwergewicht nicht nur optisch die perfekte Schräglage beherrscht, sondern auch physikalisch, hat beides den gleichen Grund: „Anders als beim Vorgänger haben wir nicht einfach die Architektur des normalen GLE übernommen, sondern die Plattform für das Coupé stark modifiziert“, sagt Rutz und zückt das Datenblatt: Mit 2,94 Metern Radstand stehen die Achsen deshalb zwar zwei Zentimeter weiter auseinander als früher, was vor allem die Hinterbänkler freut. Doch gegenüber dem normalen GLE ist dieser Abstand sogar um sechs Zentimeter geschrumpft. Das schärft nicht nur die Proportionen und lässt den trotz allem stolze 4,94 Meter langen Viertürer sehr viel straffer und stimmiger wirken. Aber je kürzer der Radstand, desto enger auch die Kurvenradien, die man durchmessen kann. Dazu noch eine direktere Lenkung und ein neues, strammeres Setup für die Stahlfederung oder das optionale Aktivfahrwerk mit seinen 48Volt-Stellern und schon geht das Schwergewicht in Schräglage, dass Rutz das Herz lacht.
Diesel-Laune
Selbst der Diesel kann diese Freude nicht trüben. Schließlich ist der 400d mit seinen 330 PS und 700 Nm nicht nur der stärkste Selbstzünder, den Mercedes aktuell im Angebot hat. Dank eines neuen Soundsystems zur Verstärkung der wohligen Frequenzen klingt der drei Liter große Sechszylinder auch fast so leidenschaftlich, dass der AMG im Schlepptau gar keine so große Versuchung mehr ist. Dabei ist die schnelle Truppe aus Affalterbach die einzige Option, wenn man aus gegebenem Anlass keinen Selbstzünder fahren will. Denn während Mercedes neben dem 400d noch einen 350d mit 272 PS und im nächsten Jahr einen Plugig-In-Diesel im 350e anbietet, gibt’s von AMG zum Start einen 435 PS starken GLE 53 , der zusätzlich mit einem 22 PS starken EQ-Booster aufwartet, und im nächsten Jahr auch einen 63er mit V8 mit ganz sicher mehr als 600 PS.
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