Mallorca ist nur einmal – Der VW T-Cross aber gern öfter

Wer braucht denn schon Genf, wenn er Mallorca haben kann. 20 Grad, Sonne pur und der neue Volkswagen T-Cross erwartete eine gespannte Meute an Journalisten vergangenes Wochenende. Dieses Jahr wollen es die Wolfsburger nochmals wissen und starten mit ihrem Crossover in das begehrte Segment der Mini-SUVs. Der mit dem Polo eng verwandte T-Cross vermittelt optisch ein wenig Offroad-Romantik, bietet viele Individualisierungsmöglichkeiten und bleibt doch solide auf dem Boden, was die Preise angeht. Perfekte Voraussetzungen also, um die hügelige Landschaft auf Mallorca zu erkunden. Und tatsächlich gab es auch eine kleine Überraschung: Der neue T-Cross kommt nämlich in meiner absoluten Lieblingsfarbe auf den Markt: Türkis. Bei Volkswagen heißt es dann „Makena Türkis“, aber wie sollte es anders sein, die Auswahl war eingeschränkt, sodass für mich erstmal nur der 1.0 TSI-Dreizylinder mit 85 kW / 115 PS und optionalem 7-Gang-DSG in Reflexsilber Metallic blieb. War auch ok, zumal das automatische Antriebssystem in den kurvigen Strassen Mallorcas wirklich Spaß gemacht hat. Doch kaum wurden die Strassen enger, kam stets ein leicht panisches Gefühl auf. Denn der T-Cross wirkt wesentlich größer, als er eigentlich ist. Stets hat man das Gefühl, auf den engen Routen Mallorcas gleich gegen die nächstbeste Mauer zu ratschen, was glücklicherweise nie passierte. Der Grund liegt vor allem im großzügigen Raumgefühl.

Großzügiges Raumgefühl

Mit seinen steilen Dachsäulen und Fensterflächen wirkt der VW T-Cross außen massiver. Im Innenraum sorgt diese Architektur für viel Schulterfreiheit, zu der noch ganze sechs Zentimeter mehr an Sitzhöhe kommen und weitere acht in der Karosseriehöhe. Es ist also reichlich Kopffreiheit vorhanden, auch für die hinteren Fahrgäste. Ein tiefer Fußraum sorgt für eine entspannte Position auch auf langen Reisen. Je nach Bestuhlung kann auch reichlich Gepäck eingeladen werden. Die Rücksitzbank lässt sich um 14 Zentimeter in der Länge verschieben, was das Grundvolumen des Kofferraums von 385 auf 455 Liter steigen lässt. Im Vergleich: beim T-Roc sind es  392 – 445 Liter. Hier ist aber die große Reserveradmulde eingerechnet, die unter dem arretierbaren Ladeboden steckt. Egal, ob Stau oder freie Fahrt: Man sitzt einfach bequem. Die ausreichend großen Sitze im T-Cross Style sind mit schönem Stoff bezogen, gut gepolstert, ohne zu weich zu sein. Der gute Seitenhalt unterstützt den Komforteindruck des Fahrzeugs.

Das Gefühl der Sitzfreiheit sorgt natürlich für Ängste in engsten Strassen, aber dank ausgeklügelter Sicherheitsassistenten kann eigentlich so gut wie nichts passieren. Diese sind so gut, dass es sogar möglich ist, das automatisierte Fahren zu testen und das angeblich nur mit Zuhilfenahme einer halb vollen Flasche. Ich habe das nicht ausprobiert und rate auch allen ab, dies zu tun, aber aus zuverlässiger Quelle wurde das wohl erst kürzlich mit einem Volkswagen ausgetestet. Die halb volle Flasche wird dazu mittig im unteren Bereich des Lenkrades eingeklemmt, sodass sie die üblichen Bewegungen des Fahrers am Lenkrad „nachahmt“. Und schon unterstützen die Fahrassistenten das Fahren, lenken das Fahrzeug stets in die Mitte der Spur, auch in Kurven, und bremsen ab, wenn ein anderes Fahrzeug davor auftaucht. Natürlich war der Fahrer stets bereit einzugreifen, sollte es nötig sein, aber er ist wohl eine gute Strecke so „gefahren“. Wie gesagt, ich rate davon ab, dies auszuprobieren, dennoch zeigt es, wie genau und sicher die heutigen Assistenzsysteme doch schon funktionieren. Auch im T-Cross kam ich in den Genuss, dies auszuprobieren. Man muss im Grunde nur noch lenken, das System tut sein übriges. Sehr entspannend. Bis man etwas zu forsch ins Lenkrad greift, denn dann kann es passieren, dass man sich plötzlich im manuellen Schaltmodus wiederfindet, weil man gegen die doch sehr eng an das Lenkrad verbaute Schaltung gelangt.

Mallorca ist nur einmal im Jahr

Das Wetter tat sein übriges. Auch wenn der Volkswagen T-Cross kein Dachfenster oder gar Panorama-Glasdach hat, reichte es die Fenster herunter zu fahren, um das frühlingshafte Wetter genießen zu können. Ein kleiner Abstecher an den Strand und schon kam Urlaubsfeeling auf, besonders am nächsten Tag, als ich den T-Cross in Makena-Türkis fahren konnte. Welche Farbe lässt sich sonst noch so gut mit Strand und Meer verbinden wie ein sattes Türkis?

Die kurzen Touren über die Mittelmeerinsel machen Spaß, keine Frage, aber ein besonderes Fahrvergnügen stelle ich mir eine Spur dynamischer vor. Der kleine SUV von VW ist genügsam und zeugt von solider Machart. Nach einigen Stunden über Landstraßen und Autobahnen, durch Städte und kleinen Strandabschnitten zeigt mir der Bordcomputer einen durchschnittlichen Verbrauch von 6,9 Litern auf 100 Kilometer. Das ist absolut in Ordnung und bleibt wie die Fahrleistungen im guten Rahmen. Die optionale Fahrprofilauswahl lässt ein bisschen mehr Fahrspaß zu. Vier verschiedene Modi — Eco, Comfort, Sport und Individual — lassen sich anwählen, was das Fahrverhalten des T-Cross ändert, aber nur minimal. Trotzdem besitzt er sehr gute Fahreigenschaften, die im direkten Zusammenhang mit einem gleichermaßen komfortablen wie auch straffen Fahrwerk stehen. Wer ein bisschen mehr will, kann sich neben den drei Motoren auch beim Aussehen des T-Cross austoben. Neben den drei Ausstattungsvarianten T-Cross, Life und Style gibt es 12 Außenlackierungen. Passende Designpakete sorgen im Innenbereich mit farbigen Dekoren und Elementen in den Stoffsitzbezügen für Abwechslung. Wobei auch die regulären Ausführungen der drei lieferbaren Ausstattungslinien mit jeweils eigenständigen Designs schick aussehen.

Mehr ist mehr

Der Crossover von Volkswagen startet mit 95 PS und der manuellen Fünfgang-Schaltung bei 17.975 Euro. Die serienmäßig mit einem Sechsgang-Getriebe ausgestattete Variante mit 115 PS startet bei 19.400 Euro. In der nächsten Ausstattungsvariante Life kostet er 21.500 Euro, als Style werden 23.700 Euro fällig. Das optionale 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe gibt es für einen Aufpreis von 1.500 Euro. Noch im Lauf des Jahres wird die Motorenpalette mit einem kräftigen 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS sowie einem 1,6-Liter-Diesel mit 95 PS ergänzt. Für eine jederzeit komfortable und sichere Fahrt stehen modernste Assistenzsysteme zur Verfügung, die sowohl serienmäßig als auch optional zu haben sind. Dazu gehören das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist inklusive Fußgängererkennung und City-Notbremsfunktion, der Spurhalteassistent Lane Assist, der Berganfahrassistent, das Proaktive Insassenschutzsystem sowie der Spurwechselassistent Blind Spot Detection und der damit kombinierte Ausparkassistent. Optional erhältlich sind die Assistenzsysteme Müdigkeitserkennung, die automatische Abstandsregelung ACC und der Parklenkassistent Park Assist.

Fazit

Mit der richtigen Musik von Sunshine Radio im Ohr ging es wieder zurück zur Basis. Ein warmes Gefühl von Urlaub im Bauch und ein leichtes Lächeln im Gesicht. Der T-Cross ist ein solides Mini-SUV mit der richtigen Kombination aus Fahrspaß und Entspannung. Er bietet reichlich Platz, gefühlt deutlich mehr als seine Kollegen und auch wenn es das kleine SUV nicht mit Allradantrieb gibt, stört das nicht weiter, ist es doch eigentlich in der Stadt zu Hause. Ob in Makena- Türkis oder im soliden Silber: Dort dürfte er sich schon bald zu einem beliebten Blickfang auf der Strasse entwickeln, der dem einen oder anderen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Text: Simone Amores
Bilder: Simone Amores / Volkswagen

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