Test: Fiat 500 RIVA

„Leinen los,“ würde der Skipper einer Jacht an sein Oberdeck weiter geben. Der kleine Fiat 500 Riva Italiener fährt als Cabrio in der Sonderedition Riva vor und der Name ist Programm. Der italienische Motorboot-Hersteller und Designer steht für Luxus und ausschweifende Lebensfreude. Mit einer großen Portion „Dolce Vita“ an Bord fährt der Fiat500C selbstbewußt und verkörpert einmal mehr das süße Leben beider italienischer Ikonen in einem Fahrzeug. Bereits 2016 hatte Fiat die Kooperation mit der Riva Bootswerft verkündet und manifestiert so eine langjährige Tradition mit der italienischen Stil- Ikone. Nach den Mode Label DIESEL und GUCCI finden die Italiener diesmal die Verbindung mit dem Bootsbauer aus Sarnico in der Lombardai / Italien. Die lifestylige offen zu fahrende „Knutschkugel” ist für einen Einstiegspreis von € 21.440 bei ausgesuchten Fiat-Händlern erhältlich und verspricht nicht nur eine Menge Spaß- und Fahrvergnügen.

Testbericht: Fiat 500C RIVA 1.3 16V MultiJet S&S

Frischluft Feeling im Dolce Vita Lifestyle

Fiat 500 RIVA Lifestyle ohne Ende.

Kleiner Fiat als Bestseller

Die Lust, die Leinen vom Ufer zu lösen und in See zu stechen, bringt schon der erste Blick auf den Fiat500C. Die Liebe zum Detail starten die italienischen Designer mit der Exterieurfarbe. Das Yachtblau fällt als erste Symbiose ins Auge. Der „RIVA“-Schriftzug am Kotflügel vorn und das Emblem des 500er in Mahagoni Optik auf dem hinteren Kotflügel bringen uns zum Lächeln beim Gedanken an italienischen Lifestyle. Die proportional großen Felgen und der mindgrüne Doppelstreifen rund ums Fahrzeug stimmen sich gut mit den Exterieur Feinheiten in Chrom ab und lassen den Fiat im Yachtlook souverän auf der Straße stehen. Als sogenanntes „Weltfahrzeug“ verkauft sich der kleine Italiener in über 100 Ländern und markierte bereits vor seiner Neuauflage 2007 die 4 Millionen Grenze. Mit der für Deutschland limitierten Auflage der Sonderedition will der Autobauer aus Turin den Anreiz weiter erhöhen, einen Fiat500 mit Kultcharakter zu erwerben. Dass dies einmal mehr gelungen ist, versprechen die Verkaufszahlen des Fiat500. Rund 200.000 mal ging der Fiat Cinquecento inklusive seiner „Brüder“ 500X und 500L an Käufer in Deutschland raus.

Ein schmaler Grad vom Boot zum Auto.

Interieur mit viel Holz und Leder

Nach Öffnen der Fahrertür wirkt die hellbeige Lederausstattung in Kombination mit Holz Applikationen und weiteren kleinen Details äußerst elegant und bringt uns gleichzeitig gedanklich wieder an die italienische Riviera. Fahrer- und Beifahrersitz mit blau aufgesticktem „RIVA“-Logo geben uns bequemen Halt. Die Haptik der im Innenraum genutzten Materialien wirkt durchweg anmutend. Das Armaturenbrett, ein Mix aus Mahagoni und Ahorn, reiht sich ins Detail verliebte Erscheinungsbild ein. Keine Überladung durch unnütze Bedienelemente wie bei dem einen oder anderen Mitbewerber. Beim Starten des RIVA begrüßt uns der Schriftzug im meerblauen Hintergrund der Tempoanzeige. Das digitalisierte Display gibt uns die relevanten Informationen auf einen Blick. Das als Schaltzentrale in der Mitte des Armaturenbretts sitzende Fiat „Uconnect-System“ mit seinem Sieben-Zoll-Touchscreen verbindet die Informationen der Navigation, DAB Radio und Smartphoneanbindung inklusive verschiedener Livedienste wie „Deezer“, „Tuneln“, „ReuterNews“, „Facebook“, „Twitter“ und andere Tom Tom Applikationen. Hier trifft Fiat den Nerv der Zeit gerade bei unseren jüngeren Testern, die voller Begeisterung im Auto nichts vermissen. Selbst die Soundanlage mit dem „Beats Soundsystem“ zeigt, dass die Italiener gerade die jungen Käufer ansprechen. Eine positive Ansprache an Jung und Alt bleibt immer wieder sein elektrisch zu öffnendes und schließendes Stoffverdeck. Es lässt sich vollständig nach hinten fahren und schützt auch während der Fahrt gegen Seitenwind, weil nur die mittlere Fläche beweglich ist. So fühlen wir auch nach längerer Fahrt nicht, dass wir offen gefahren sind. Die Ingenieure aus Turin geben dem Verdeck drei voreingestellte Stufen. Unangenehm wird es nur, wenn das Verdeck nach hinten gefahren durch den Windfänger gestört wird. Abhilfe schafft hier eine zusätzlicher Hebel am Dachanfang, der manuell zu bedienen ist. Im Gesamtpaket ist alles stimmig, wobei Fiat die Bootsmarke mit vielen Einzelheiten stilvoll auf die Straße bringt.

Viel Holz und Leder mit Eleganz.

Kleinwagen mit Diesel (Klein-) Power

In Sachen Flexibilität bleibt der Fiat 500C ein Kleinwagen, der zwar Rücksitze aufweist, die aber eigentlich nur von Kleinkindern genutzt werden können. Das kann und muss er auch nicht verhehlen. Fährt man zu zweit und klappt die Rücksitze im Verhältnis 50:50 um, wächst das Laderaumvolumen und gibt Raum für genügend Gepäck, um die Urlaubsreise zum Beispiel nach Italien anzutreten. Seine immer wieder neu optimierten Werte machen sich beim Kraftstoffverbrauch (3,4 Liter im Normtest) und Abgasemission (89 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer) bemerkbar. Leider haben wir die Angaben des Herstellers nicht ganz erreicht, aber dies lag wohl generell am Fahrspaß und dem sprichwörtlichen Ritt auf der Kanonenkugel. Sein 1.3 Liter MultiJet Diesel mit Start/Stop Automatik und ausreichenden 70 kW (95 PS) bei 4.000 Umdrehungen und einem Drehmoment von 200 Newtonmeter bei 1.500 Umdrehungen in Verbindung mit dem abgestimmten Fünf-Gang-Schaltgetriebe machen das Fahren auf der Autobahn sowie im urbanen- und Stadt-Verkehr gleichermaßen zum permanenten Vergnügen. In Verbindung mit den großen Rädern erfahren wir eine ruhige Straßenlage, wobei er Unebenheiten gut abfedert. Beim Beschleunigen aus dem 2. und 3. Gang findet der Diesel allerdings nur mit viel Gaszufuhr einen akzeptablen Durchzug. Gerade wegen des kurzen Radstandes sind wir erwartet sportlich in der einen oder anderen Kurve unterwegs und die kleinen Fahrzeugmaße machen das Parken zur stressfreien Zone. Ein absolutes Plus für die doch eher urbane Yacht.

Den Kleinen zieht es immer ans Wasser.

Die RIVA Version immer etwas teurer

Die Preise innerhalb der Fiat 500 Famiglia starten bei € 12.590 mit dem 500 POP (1.2 Liter Benziner). Für die Sondermodelle des Kult Italieners mit Stoffverdeck sind allerdings die Preise unterhalb der 20.000 Euro Marke tabu. Mit 21.440 Euro startet der „offene“ RIVA und dem 1.2 8V Benziner (51 kW/ 69 PS) auf dem deutschen Markt. Der von uns getestete 500C RIVA mit dem 1.3 16V MultiJet Diesel (70 kW / 95 PS) schlägt mit einem Listenpreis von 24.890 Euro zu Buche. Seine Serienausstattung liest sich dafür mit Features wie „Follow-me-Home“-Lichtfunktion, Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer, Instrumentenanzeige als 7-Zoll-Farbdisplay, Parksensoren vorn, Sieben Airbags, Electronic Stability Control (ESC) mit Antriebsschlupfregelung (ASR), Motorschleppmomentregelung (MSR) und Anfahrhilfe am Berg (Hill Holder) sehr lang. Unser Testwagen stellte uns außerdem folgende Sonderausstattung zur Verfügung: Bi-Xenon-Scheinwerfer (900 Euro), Parksensoren hinten (350 Euro), Automatisch abblendender Innenspiegel (150 Euro), Hifi-System Beats Audio (590 Euro) und Uconnect Navigationssystem (600 Euro).

Die kleinste Yacht der Welt.

Fazit: Die kleinste Yacht der Welt, so wirbt Fiat, fährt mit Berganfahrhilfe und 7 Airbags sicher durch den Alltag. Serienmäßigen Xenonscheinwerfern erhellen den Weg. So sind weder Leuchttürme noch Bojen nötig.

Fiat

500 RIVA 1.3 MultiJet

Motor Diesel
Hubraum 1.248 ccm³
Leistung 70 PS @ 4.000 U/min
Kraft 200 Nm @ 1.500 U/min
Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe
Antriebsachse Vorderradantrieb

Abmessungen und Fahrleistungen

Länge, Breite, Höhe 3.571, 1.892, 1.488   mm
Radstand 2.300 mm
Leergewicht 1.095 kg
Wendekreis 10,8 m
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 10,7 sec
Normverbrauch 3.4 l/100 km

Verbrauch im Test

Alltagsfahrer 4.2 l / 100 km
Öko-Experte 3.7 l / 100 km
Außendienst-Modus 4.5 l / 100km
Text: Jan-Niklas Eickhoff und Stefan Beckmann, Bild: Anke Eickhoff, Stefan Beckmann und Hersteller (FCA Germany AG) - Beitragsbild: Hersteller (FCA Germany AG)

 

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