Test: Mercedes-Benz A-Klasse

Bereits kurz vor der Jahrtausendwende stand der Autobauer aus Sindelfingen in der Entwicklung und Erprobung der E-Mobilität und Alternative Antriebe. 1997 kam hierzu die erste A-Klasse als Kompaktfahrzeug auf dem Markt. Den Schwerpunkt höher gesetzt, sollte der Unterboden als Staufach der Batterien bzw. Brennstoffzellentanks dienen. 15 Jahre später, als dieses Konzept ausgedient hatte, durften Daimlers Ingenieure ein Fahrzeug mit einem „weißen Blatt Papier“ beginnend entwickeln. Gemäß Vorstandschef Dr. Dieter Zetsche sollte die neue A-Klasse zu einer Reihe von Fahrzeugen gehören, die Mercedes-Benz zur dynamischsten Premiummarke der Welt verwandeln soll. Ob dies gelingt erfahren wir seit 2012 mit dem Kompakten aus dem Süden unserer Republik. Die Ambitionen der Verantwortlichen von Mercedes-Benz sind selbstbewußt und mutig, laufen Sie doch mit einer Vielzahl von Benzin- und Dieselmotorisierungen sowie Getriebevarianten auf. Die von uns getestete A-Klasse 200 d „Style“ ist ausschließlich in der Kombination mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe in den Autohäusern mit Stern bei einem Basispreis von 35.545 Euro zu bestellen.

Testbericht: Mercedes-Benz A-Klasse 220 d Style

Sprintstarker Diesel im Lifestyle Gewand
Selbstbewusste A-Klasse

Die vom Exterieur und Interieur komplett zu Ihrem Vorgänger differierende A-Klasse steht alles völlig neues Fahrzeug seinen Kunden zur Verfügung. Verschwunden ist die kurze Motorhaube der ersten beiden Generationen, der hohe Schwerpunkt, die konservativen Linien. Insgesamt 160 Millimeter niedriger mit viel Dynamik und sportlichem Potenzial fährt der Kompakte aus Sindelfingen mittlerweile daher. Dabei folgt die neue A-Kasse der weltweit eingeläuteten so genannten Two-Box-Design Sprache, die das neue Bild der Marke darstellen soll. Typisch hierfür ist eine langgezogene Front mit einem Kühlergrill, der das Markenlogo prominent durch Doppel-Lamellen links und rechts einfasst und mit eigenständigen Scheinwerfern abschließt. Die markant geschwungene Sicke, die den Frontbau und das Heck verbindet plus eine geringere Bodenfreiheit gegenüber seinem Vorgänger, verpassen dem 220 d Style zudem seine sportliche Note. Die Heckleuchten unterstreichen zudem den breiten und dynamischen Auftritt der A-Klasse. Insgesamt steht das Fahrzeug zwar sehr breit und massiv auf der Straße, kann aber auch einen eindeutigen Chic und Lifestyle nicht von sich weisen.

Grün gehört zum Line up

Diesel mit viel Bums

Magere 4,0 Liter Treibstoff soll der turboaufgeladene 2.2 Liter Diesel mit seinen 130 kW (177 PS) und dem elastisch, kaum spürbaren Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe sowie Start-Stopp-Automatik verbrauchen, was einer Kohlendioxidemission von 104 Gramm pro Kilometer mit optimierter Windschlüpfrigkeit (Cw-Wert von 0,31) entspricht. Seine überzeugende, fast überhebliche Laufruhe holt er sich dabei von kräftigen 350 Newtonmeter, die er bei 1.400 bis 3.400 Umdrehungen auf die Kurbelwelle bringt. Ein insgesamt stabiles und äusserst komfortables Fahrverhalten serviert die A-Klasse zudem, in dem unser Wagen Schlaglöcher und Unebenheiten unserer Teststrecken gut wegsteckt. Gerade wegen seiner permanent überarbeiteten Dieselaggregate in Punkto Effizienz liegt er auf der Liste der Spritsparfahrzeuge mit seinen angegebenen Werten immer unter den Erstplatzierten. Im alltäglichen Verkehrsaufkommen lässt sich der angegebene Verbrauchswert, auch aufgrund des betont agilen Fahrzeuges nicht ganz halten. Wir benötigen im Gesamt Testverlauf (Nutzung von Stadt-, Land- und Autobahnverkehr) von 14 Tagen rund 4,6 Liter.

Diesel 220 d – 177 PS Leistungsstufe

Interieur mit viel Komfort für alle Gäste

Trotz seines verhältnismäßig langen Radstandes von 2,7 Metern und der gestreckt wirkenden Abmessungen kommt man mit der A-Klasse im dichten Stadtverkehr gut zurecht. Bei der Innenraumgestaltung fällt die gewohnt gute Verarbeitung der Sitze auf, die angenehmen Seitenhalt bieten. Auch der Rest des Interieurs wirkt nicht nur hochwertig, denn die erwarteten weichgeschäumten Kunststoff- und Lederoberflächen sind mit filigranen Nähten gearbeitet, die zur Prüfung der Haptik einladen. Zur intuitiven Bedienung lädt das übersichtlich gestaltete Cockpit ein. Leider wirkt das in der Mitte des Armaturenbrett sitzende Display etwas aufgesetzt. Es dient zur Darstellung der Navigationskarte, Rückkamera, sowie Telefoneinstellung und Mirrorlink für Applikationen. Zum Thema Applikationen bietet Mercedes-Benz seine „Mercedes me“-App an, die dem Fahrer nützliche Daten direkt auf sein Smartphone oder auch im Fall von Apple auf die Apple Watch schickt. Dazu gehören z.B. Statusabfragen (Kilometerstand, Reifendruck, Kraftstoffstand, Ladestatus), das Ver- und Entriegelt des Fahrzeuges über den Remote-Zugriff, das Unterstützen bei Unfällen und Autopannen (bei der Koordination von Service- und Wartungsterminen) und das informieren von Parkmöglichkeiten am Zielort. Eine ordentliche Rundumsicht ist bei genauer Einstellung der Bestuhlung gewährleistet. Dazu wirkt nicht nur das Ambiente stimmig, es ist auch für großzügigen Platz der Arme, Beine und Kopf gesorgt auf den Vordersitzen wie auch im Fond gesorgt. Einen bequemer Ein- und Ausstieg ist durch die dank der recht großen Türausschnitte garantiert. In seinem Kofferraum können ohne Umbau bis zu 342 Liter verstaut werden. Die im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbaren Rücksitze schaffen zusätzlichen Platz für größeres Ladegut und somit 1.157 Liter Kapazität. Die breite Heckklappenöffnung verspricht das Unterbringen von zwei großen Koffern.

Bedienelemente mit viel Sinn und Verstand

Ausstattungsvarianten mal anders

Generell versucht Mercedes-Benz auch bei der Bestellung eines Neufahrzeuges ganz auf den Kunden einzugehen. Er darf alles mit Allem kombinieren. Die Basis „Urban“ beinhaltet bereits eine Klimaanlage, Audio 5 USB, vier elektrische Fensterheber, den Fahrlicht-Assistenten, das Mulltifunktionslenkrad mit 12 Tasten, sowie das Sicherheitspaket COLLISION PREVENTION ASSIST. Die Individualisierung der A-Klasse setzt sich mit den nächsten Ausstattungslinien „Style“ sowie „AMG Sport“, drei Design-Paketen und weiteren Sonderausstattungen fort. Bei Letzteren kann sich der Mercedes-Benz-Kunde aus der Liste von höheren Fahrzeugklassen bedienen. Zu bestellen gibt es das Intelligent Light System oder die elektrisch verstellbaren Vordersitze mit Memory-Funktion. Die von uns getestete A-Klasse listet bei einem Bestellpreis von 35.545 Euro das 2.2 Liter Diesel Aggregat mit der Leistungsstufe 130 kW (177 PS), kombiniert mit dem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe.

A-Klasse im Lifestyle Gewand

Fazit: Die A-Klasse gestaltet mit der neuen Design-Sprache den Anfang einer neuen Ära bei Mercedes-Benz. Die Sindelfinger Autobauer bietet mit dem Kompakten hohes Maß an Standards- sowie Individualisierungsmöglichkeiten. Dabei steht das Fahrzeug nicht nur als Platzhirsch in der Kompaktklasse, es zeigt uns auch, wie„Premium“ geht.

[toggle title=”Motor und Getriebe”]

Mercedes

A-Klasse 220 d

Motor R4, Diesel
Hubraum 2.143 ccm³
Leistung 177 PS @ 3.600 – 3.800 U/min
Kraft 350  Nm @ 1.400 – 3.400 U/min
Getriebe 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe
Antriebsachse Vorderradantrieb
[/toggle] [toggle title=”Abmessungen und Fahrleistungen”]
Länge, Breite, Höhe 4.299, 1.780, 1.427   mm
Radstand 2.699 mm
Leergewicht 1.485 kg
Wendekreis 10,95 m
Höchstgeschwindigkeit 224 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 7,5 sec
Normverbrauch 4.0 l/100 km
[/toggle] [toggle title=”Verbrauch im Test”]
Alltagsfahrer 4.6 l / 100 km
Öko-Experte 4.4 l / 100 km
Außendienst-Modus 5.2 l / 100km
[=” ” ]Text: Stefan Beckmann, Bild: Stefan Beckmann und Hersteller (Mercedes-Benz) – Beitragsbild: Hersteller (Mercedes-Benz)

[/toggle]
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