Ferrari GTC4Lusso: Was für ein Auto. Was für ein Name?

Ferrari zeigt auf dem Genfer Salon das Facelift des 2+2-sitzigen FF. Und nennt ihn nun GTC4Lusso. Ja, ohne Leerstellen.

3,4 Sekunden aus dem Stand auf Hundert. Spitze 335 km/h. Eine fast ausgeglichene Gewichtsverteilung von 47% auf der Vorderachse und 53% hinten – gemessen ohne Kindersitze. Ferraris Steilheck ist trotz rabiater Leistungsdaten nämlich so etwas wie der Vernunftkauf für Menschen, denen das Geld aus schierem Überfluss ständig aus der Hosentasche fällt.

Bisher gab es ihn als Ferrari FF. Vielleicht war ihnen das „Ferrari Four“ zu nah am Smart For Four, den es ja wieder gibt. Vielleicht war es auch der Drang nach einem neuen Namen, der Ferrari bei jedem Facelift heimzusuchen scheint. Zumindest heißt das Steilheck aus Maranello jetzt ungleich sperriger GTC4Lusso. Das klingt verdammt nach Opel. Dort läuft der dreitürige Astra – Entschuldigung das Astra Coupé – seit dem Modellwechsel als Opel GTC vom Band. Der Ferrari-Fan wird jetzt berechtigterweise einwerfen, dass die Bezeichnung GTC bei Ferrari schon Tradition hat, wir dürfen an den ebenfalls 2+2-sitzigen 365 GTC/4 aus den frühen 70ern erinnern. Trotzdem bleibe ich dabei: FF war griffiger. Überheblicher. Lauter.

Im Gegensatz zur Kehrtwende bei der Modellbezeichnung zeigt sich das Karosseriekleid des großen Ferrari sanft geliftet. Der Kühlergrill vorne ist breiter, zu einem größeren Markenemblem konnten sich die Designer aber immer noch nicht durchringen. Die Motorhaube ist nun glatt und hat keine Lüftungsschlitze mehr, dafür sind die Kiemen in den Kotflügeln deutlich gewachsen.

Das Heck wirkt mit vier Leuchten deutlich breiter. Foto: Ferrari
Das Heck wirkt mit vier Leuchten deutlich breiter. Foto: Ferrari

Am Heck kommen die deutlichsten Änderungen zum Vorschein. Der GTC4Lusso hat jetzt vier runde Leuchten anstatt zwei, außerdem ist der Stoßfänger neu und der darin verbaute Diffusor, der nun mächtig nach Rennwagen aussieht. Die Heckklappe ist kleiner geworden, aber eine höhere Ladekante dürfte nun wirklich kein Grund sein, den Ferrari nicht zu kaufen.

Schon eher die Angst vor Fingerabdrücken. Vor allem innen. Denn während alle Welt über zwei große Displays in der neuen Mercedes E-Klasse staunt, schraubt Ferrari kurzerhand drei in seinen Shooting Brake. Eines mit virtuellen Instrumenten vor dem Fahrer und eines als zentrale Infotainment-Zentrale in der Mittelkonsole. Neu ist das große Display vor dem Beifahrer, das Aufpreis kosten wird. Hier können sämtliche Fahr- und Motordaten abgerufen werden. Dass man zumindest weiß, warum einem der Mageninhalt von unten in die Speiseröhre gedrückt wird, wenn der 6,3 Liter große V12 mit nun 690 PS (bisher im FF 660 PS) von der Leine gelassen wird. Als erstes Auto der Welt kombiniert der Ferrari übrigens Allradantrieb mit Vierradlenkung. Der höhere Grenzbereich dürfte dem sensiblen Beifahrer aber nicht viel nützen, im Gegenteil.

Entertainment für den Beifahrer: Optionales Display mit Fahrdaten. Foto: Ferrari
Entertainment für den Beifahrer: Optionales Display mit Fahrdaten. Foto: Ferrari

Der genaue Preis des GTC4Lusso ist noch nicht bekannt, aber eines dürfte eh schon klar sein: Für die meisten von uns ist er eh zu teuer.

Neulich in Tokio: In diesem FF fuhr tatsächlich ein Baby nebst Kinderwagen mit. Foto: Bernd Conrad
Neulich in Tokio: In diesem FF fuhr tatsächlich ein Baby nebst Kinderwagen mit. Foto: Bernd Conrad
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