Frikadelli-Racing holt den 200. Porsche-Sieg in der VLN
Grandioser Triumph für Frikadelli-Racing: Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler) und Patrick Huisman (Niederlande) sicherten sich beim dritten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring einen historischen Erfolg, den 200. Porsche-Sieg in der Geschichte der beliebten Breitensportserie seit 1977. „Dieser Erfolg bedeutet uns sehr viel“, freute sich Schmitz. „Wir wollten heute unbedingt gewinnen und das ist uns auch in souveräner Manier gelungen.“ Das Statistik-Jubiläum wurden von zwei weiteren Porsche-Teams auf dem Podium des 57. ADAC ACAS H&R-Cup abgesichert. ‚Gerwin’ und Manuel Metzger (Schweiz) fuhren im Porsche 911 GT3 Cup des Black Falcon Team TDM Friction auf Platz zwei. Die neue Fahrerpaarung im Cup-Elfer von raceunion Teichmann Racing, Marc Hennerici (Mayen) und Christian Menzel (Kelberg), fuhr mit Platz drei auf Anhieb auf das Podium und sicherte sich zudem den Sieg in der Porsche-Cup-Klasse. Eine 30-minütige Zusammenfassung des Rennens zeigt der Sender Sport 1 am 27. Juni um 21:15 Uhr.
In den ersten Runden entbrannte ein packendes Duell zwischen den späteren Siegern und dem Porsche von Georg Weiss (Monschau), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Oliver Kainz (Kottenheim), die im Zeittraining die Plätze eins und zwei belegt hatten. Nach einer Kollision beim Überrunden musste das Wochenspiegel Team Manthey aber bereits nach drei Runden die Segel streichen. Die Enttäuschung war groß, die Tatsache, dass Kainz in 8:18,297 Minuten die schnellste Rennrunde fuhr, kein adäquater Trost. Der Weg war frei für Frikadelli-Racing. Das Trio fuhr zunächst ein kontrolliertes Rennen an der Spitze, musste dann aber 45 Minuten vor Schluss noch eine Schrecksekunde überstehen. Bei einem planmäßigen Boxenstopp fing das Heck des GT3-Boliden Feuer und musste gelöscht werden. „Beim Nachfüllen hat sich Öl am Motorblock entzündet“, sagte Abbelen. „Das war ärgerlich, denn in meinem Schlussturn litt das Fahrzeug, vermutlich aufgrund des Löschpulvers, unter mangelnder Motorleistung.“ Der erfahrene Nordschleifen-Routinier ließ sich davon nicht beirren und überquerte nach 27 Runden mit einem Vorsprung von 46,473 Sekunden als Sieger die Ziellinie. „Wenn sich bewahrheitet, dass der Motor hinüber ist, war das ein teurer Sieg.“ Seine Lebensgefährtin Schmitz warf jedoch prompt ein: „Vielleicht schenkt Porsche uns für den 200. Sieg ja ein neues Aggregat.“ Viel Lob seitens der Fahrer gab es für die Techniker von Frikadelli-Racing, die nach dem Unfall beim 24h-Rennen den GT3-Porsche von Grund auf neu aufgebaut hatten. „Der Wagen war einfach perfekt – unsere Jungs sind einfach fantastisch“, sagte Huisman.
Das zweitplatzierte Black-Falcon-Duo lieferte sich über die komplette Distanz packende Duelle mit den Mitstreitern bei den VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum. „Wir wussten, dass es heute weit nach vorne gehen könnte“, sagte Metzger. „Aber in unserer Klasse geht es immer sehr eng zu, die Konkurrenz ist groß. So hatten wir ein sehr unterhaltsames Rennen und am Ende ein Top-Ergebnis.“ Auf Platz drei liegend überquerten Frank Kräling (Winterberg), Marc Gindorf (Monaco) und Christopher Brück (Köln) im zweiten Frikadelli-Porsche die Ziellinie. Nach einer Geschwindigkeitsüberschreitung in der Schlussphase des Zeittrainings kam allerdings noch eine Zeitstrafe zur Anwendung, die das Trio auf Platz vier zurückwarf. Am Ende fehlten 21,026 Sekunden auf Platz drei. Den Podestplatz erbten Hennerici und Menzel, die den Sieg in der Porsche-Cup-Klasse im Vordergrund sahen. „Die Leistungsdichte in unserer Klasse ist extrem hoch“, sagte Hennerici, der beim dritten VLN-Lauf die ersten Meter im Cup-Elfer der Baureihe 991 absolviert hatte. „In meinen ersten Rennrunden musste ich mich erst eingewöhnen, danach hat mich Christian per Funk angepeitscht – die perfekte Motivation.“ Hinter dem fünftplatzierten Porsche von GetSpeed Performance und dem Fahrerduo Adam Osieka (Meuspath) und Steve Jans (Luxemburg) pilotierten Anders Buchardt (Norwegen), Matias Henkola (Finnland) und David Schiwietz (Hückeswagen) den BMW Z4 GT3 von Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop auf Platz sechs – das bestplatzierte Fahrzeug ohne Porsche-Logo auf der Haube.
Nicht nur an der Spitze, auch in den unterschiedlichen Fahrzeugklassen wurde erstklassiger Motorsport geboten. Ein Garant für spannende Positionskämpfe sind vor allem die Cup-Klassen von BMW, Opel und TMG. Der Sieg im BMW M235i Racing Cup entschied sich erst in der letzten Runde und ging an das Team Scheid – Honert Motorsport mit den Fahrern Jörg Weidinger (Schaftlach), Michael Schrei (Wallenhorst) und Uwe Ebertz (Sinn-Fleisbach), die damit auch die Tabellenführung in der VLN-Fahrerwertung übernahmen. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Philipp Leisen (Irrel) und Thomas Jäger (Österreich) – Jäger war in Führung liegend in den letzten Umlauf gegangen – im Cup-Renner des Team Securitas Sorg Rennsport betrug gerade einmal 11,820 Sekunden. Den schnellsten Opel Astra OPC Cup pilotierten Robert Schröder (Oberkrämer), Marcel Hartl (Fellbach) und Roger Vögeli (Schweiz) für das Team Lubner Motorsport. Und der Sieg im TMG GT86 Cup ging zum zweiten Mal in Folge an Arne Hoffmeister (Niederdorfelden) und Fabian Wrabetz (Bad Soden). Das Duo startet für das Team Dörr Motorsport.
Der vierte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, die 46. Adenauer ADAC Worldpeace Trophy, führt am 4. Juli über die gewohnte Distanz von vier Stunden auf der 24,358 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife.
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