Mazda ist in Feierlaune. Zum 100. Mal jährt sich in diesem Jahr das Firmenjubiläum des Autoherstellers aus Hiroshima, der im 2019 dazu passend das beste Jahresergebnis des abgelaufenen Jahrzehnts hingelegt hat. In der Modellrangliste reiht sich der kleine Mazda2 zwar hinter dem SUV-Trio CX-5, CX-30 und CX-3 sowie dem Mazda 3 auf den fünften Platz ein, dennoch ist er in diesem Jahr der erste, der mit einem Facelift das Geburtstagsständchen eröffnen darf. Höhepunkt des Jubiläumsjahres dürfte dann das erste Elektroauto von Mazda werden, das im Spätsommer 2020 das Licht der Welt der alternativen Antriebe erblicken wird.
Dezente optische Veränderungen am Mazda 2
Doch zurück zum aufgefrischten Mazda2. Front und Heck wurden im Mazda typischen Kodo-Stil nachgeschärft. Die Optik lehnt sich damit jetzt eindeutiger an den Mazda3 an. Wie bei ihm setzen die Japaner statt auf Sicken und Kanten auch bei ihrem Kleinsten auf sanfte Schwünge und Rundungen. Die zaubern ihm bei der Fahrvorstellung im Licht der untergehenden griechischem Abendsonne S-förmige Linien auf die Flanken. Dazu gibt es eine neue Spange an der Front, Chromleisten an der Front- und Hecklippe, einen tief sitzenden Kühlergrill mit Wabenmuster, neue Felgen im 15 oder 16 Zoll-Format und als neue Karosseriefarben zwei Grautöne. Zumindest äußerlich sind das überschaubare Zutaten für das zweite Facelift der dritten Generation des 4,07 Meter langen 2er.
Im Mazda 2 – Weniger Langstrecke als Stadtfahrten
Innen bleibt es bei dem solidem Eindruck des Vorgängers und beim Einsatz von hochwertig wirkendem Hartplastik, der das Fehlen aufgeschäumter Soft-Touch-Oberflächen halbwegs verschmerzen lässt. So wirkt der Mazda2 für einen Kleinwagen insgesamt doch recht hochwertig. Für die jetzt ergonomisch optimierten Sitze hat Mazda neue schimmernde Bezüge spendiert. Der Sitzkomfort hat sich deutlich verbessert, das neue Design unterstützt die aufrechte Haltung des Beckens, um unnötige Bewegungen des Kopfes möglichst zu minimieren. Das soll Ermüdungen vorbeugen und das Fahren auch über längere Strecken hinweg entspannter machen. Allerdings dürfte der kleine Japaner bei einem Kofferraumvolumen von 290 Litern ohnehin weniger als Langstreckenauto für den Familienurlaub taugen. Seine Einsatzgebiete dürften sich eher auf Stadt und urbanes Umfeld fokussieren.
Sitz – und Lenkradheizung des Mazda 2gefallen
In der aufkommenden abendlichen Kühle des griechischen Spätwintertages gefallen Sitz- und Lenkradheizung jetzt ganz besonders. Beim Anfahren fällt erneut auf, wie leise der Mazda2 unterwegs ist. Hier zahlt sich aus, dass Mazda beim Thema Geräuschdämmung nicht gespart hat. Zusätzliche Dichtungen an den hinteren Türen und vibrationshemmende Materialien in den hinteren Radhäusern haben ebenso wie der dickere Dachhimmel das Geräuschniveau spürbar abgesenkt. Für alle, die ständig online seien müssen, die frohe Botschaft: Auch beim Mazda2 kann das Smartphone jetzt serienmäßig über Apple CarPlay und Android Auto per USB-Anschluss in das Konnektivitätssystem Mazda Connect eingebunden werden.
Der City-Notbremsassistent des Mazda 2 funktioniert jetzt auch bei Nacht
Per Dreh- Drucktaster auf der Mittelkonsole steuern wir den Sieben-Zoll-Bildschirm an. Das geht auch während der Fahrt, anders als bei seiner Touch-Funktion, die dem stehenden Fahrzeug vorbehalten bleibt. Sicher ist sicher. Alternativ reagiert der kleine Mazda auch auf Sprachbefehle. An Assistenten begleiten uns der City-Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, der jetzt auch bei Nacht funktioniert und Fahrzeuge bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h (vorher bis zu 30 km/h) erkennt. Auf Wunsch gibt es den Spurhalteassistenten, eine Verkehrszeichenerkennung und den City-Notbremsassistenten Plus mit automatischem Bremseingriff beim Rückwärtsfahren sowie einen 360-Grad-Monitor mit Parksensoren vorne. Das optionale farbige Head-up Display bildet alle relevanten Fahrinformationen wie zum Beispiel Geschwindigkeit oder Routenhinweise auf eine sich ausklappende Plexiglasscheibe in das Blickfeld des Fahrers ab.
Mazda 2 als Automatik ohne Mild-Hybrid-Unterstützung
Unter der Haube des Mazda2 steht ein 1,5 Liter Benziner mit 75 oder 90 PS zur Wahl. Die beide Versionen des Vierzylinders mit Sechsgangschaltung sind mit einem Mild-Hybrid-System ausgestattet, das aus einem riemengetriebenen 22,5 Volt Starter-Generator und einem Kondensator als Stromspeicher besteht. Entscheidet man sich für die Sechsstufen-Automatik, landet man immer bei der 90 PS Motorisierung, die dann allerdings auf die elektrische Unterstützung verzichten muss. Als Grund gibt Mazda an, dass ohnehin nur 4 bis 5 Prozent der Käufer eines Mazda2 an einer Automatik interessiert sind und man die Variantenvielfalt begrenzen möchte.
Mazda 2 Mild-Hybrid-Unterstützung ohne Boost
Auf der Küstenstraße zeigte sich der Mazda2 mit dem 90 PS starken Benziner und einem Drehmoment von 148 Nm agil und lässt sich für einen Kleinwagen recht dynamisch bewegen, was sicherlich auch dem überarbeiteten Fahrwerk geschuldet ist. Allerdings fordert er dabei regelmäßige Mitwirkung und Aktion über die leichtgängige Serien-Sechsgangschaltung ein. Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in 9,8 Sekunden erledigt, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 183 km/h. Im Gegensatz zur 48-Volt-Technik sorgt das Mild-Hybrid-System bei Mazda zwar für einen spritsparenden schnellen Motorstart und unterstützt das Hochschalten, kann aber nicht mit einem Boost unterstützen. Im Datenblatt weist Mazda für beide Motorvarianten mit manuellem Getriebe einen Normverbrauch nach WLTP von 5,3 Litern auf 100 km aus. Unsere etwa 100 Kilometer lange Ausfahrt wurde mit knapp sechs Litern quittiert. Nicht schlecht für einen Benziner. Die Basis gibt es ab 14.190 Euro, allerdings ohne Klimaanlage.