Gebrauchtwagen-Check: Suzuki Swift
Der Suzuki Swift macht optisch ganz schön was her. Beim TÜV gibt es aber nicht nur glanzvolle Auftritte.
Auf den Suzuki Swift passt die Beschreibung: klein, aber oho. Man könnte sogar sagen: kurz, aber oho. Denn der Swift misst in der von 2010 bis 2017 erhältlichen Generation (Typ FZ) nur 3,85 Meter von Stoßstange zu Stoßstange. Das sind für einen Kleinwagen der Neuzeit schon recht übersichtliche Abmessungen. Fürs „oho“ spendierten die Japaner dem Fahrzeug ein stylisches Outfit und flottes Fahrverhalten.
Karosserie und Innenraum
Wer sich für den Swift Typ FZ interessiert, muss genau hinschauen, um Verwechslungen mit dem Vorgänger (Typ MZ, 2005 bis 2010) zu vermeiden. Optisch setzt auch der Jüngere auf einen gelungenen Mix aus Retro-Elementen und Kindchenschema-Anleihen. Der Swift spricht gleichermaßen Frauen und Männer an, verheißt Sportlichkeit und Spaß. Wobei die sportive Komponente besonders von der Variante „Sport“ sowohl optisch als auch fahrdynamisch umgesetzt wird.
Den Kleinwagen gibt es als Drei- und Fünftürer. Dank seiner Kürze eignet er sich prima zum Wuseln durch enge Straßen und fürs Parken, bietet aber dennoch vergleichsweise viel Platz im Innenraum. Zumindest auf kürzeren Strecken können auch im Fond zwei Erwachsene ohne Erleiden von Gliederschmerzen mitfahren. Beim Kofferraumvolumen muss man allerdings Abstriche machen. In der Standardstellung sind es 211 Liter, klappt man die Rücksitzlehnen um, werden es bis zu 902 Liter. Die Innenraumgestaltung ist nicht so wertig wie bei einigen Wettbewerbern. Günstiges Hartplastik dominiert das Cockpit. 2013 erhielt der Swift ein Facelift. Diese Modelle fallen durch eine dezent geänderte Front und LED-Tagfahrleuchten auf.
Auswahl bei Schaltung und Antrieb
Das Motorenangebot ist überschaubar. Als Basisbenziner fungiert ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 69 kW/94 PS. Der beschleunigt den Kleinwagen bis auf Tempo 165, der Durchschnittsverbrauch liegt bei rund 5 Litern. Die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles Fünfgang-Getriebe. Als Alternative steht eine Vierstufen-Automatik zur Wahl. Und das Triebwerk kann mit Allrad geordert werden – eine Rarität bei Kleinwagen.
Immer mit Frontantrieb kommen die beiden Motor-Alternativen daher, ein 55 kW/75 PS starker 1,3-Liter-Diesel und ein 1,6-Liter-Benziner mit 100 kW/136 PS. Der Selbstzünder war nur für den Fünftürer zu haben und fiel 2015 aus dem Programm. Er schaffte die Umstellung auf die Abgasnorm Euro 6 nicht. Das Aggregat kommt auf Verbrauchswerten zwischen 3,8 und 4 Litern. Der 1.6er verwandelt den Swift in die „Sport“-Version. Straffes Fahrwerk, knackiges Sechsgang-Schaltgetriebe und immerhin 160 Nm sorgen für Fahrspaß. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h überbietet er die anderen Aggregate um jeweils 30 km/h. Der Swift Sport ist für den Zwei- und Fünftürer erhältlich.
Verschiedene Ausstattungsmodelle
Wie so oft bei Kleinwagen, ist die Basisversion mager ausgestattet. Außer Servolenkung und Fensterheber sind wenig Komfortfeatures an Bord. Gebrauchtwagen-Interessenten schauen besser nach den höheren Ausstattungslinien wie „Club“ und „Comfort“. Bei Club gehören Klimaanlage, Drehzahlmesser und geteilt umlegbare Rücksitzbank zum Serienumfang. Die Top-Linie „Comfort“ gibt es nur für den Fünftürer, sie bietet unter anderem Klimaautomatik, Leichtmetallräder und Fensterheber rundum. Wer sich für „Sport“ interessiert, erhält das Swift-Rundum-Paket mit unter anderem Xenon-Scheinwerfer, Metalliclack und Sportsitzen. In jedem Fall zur Serienausstattung zählen sieben Airbags und der Schleuderschutz ESP. Beim NCAP-Crashtest im Jahr 2010 erhielt der Kleine fünf Sterne.
Lampen und Bremsen sollten genauer betrachtet werden
Der Typ FZ schlägt sich bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) deutlich besser als sein Vorgänger, ein Musterknabe ist er jedoch nicht. Ölverlust gehört zu den Beanstandungen der TÜV-Prüfer, ein Blick auf den Stellplatz des Fahrzeugs kann beim Kauf wichtige Indizien für eine mögliche Inkontinenz liefern. Außerdem schwächelt der Swift bei der Beleuchtung und auch der Funktionstüchtigkeit der Bremsanlage sollte man besondere Beachtung schenken. Modelle aus den Anfangsjahren fallen auch mit Problemen an Lenkgelenken auf.
Fazit
Der Suzuki Swift ist aufgrund seiner Optik ein beliebter Kleinwagen. Für ältere Modelle muss man rund 3.000 Euro anlegen. Für den „Sport“ werden auf dem Gebrauchtwagen-Portalen mindesten 7.000 Euro verlangt, die höhere Ausstattung macht sich beim Preis bemerkbar.
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