Genfer Salon 2019

Renault Clio, Peugeot 208 und Skoda Kamiq – kleine und günstige Autos zählen dieses Jahr zu den Stars des Genfer Salons. Doch es gibt auch wieder klassischen Luxus.

Mit dem Genfer Salon startet das Autojahr 2019. In diesem Jahr gibt es neue Kleinwagen mit Bestseller-Potenzial, zahlreiche Modell-Liftings und aufregende Studien zu sehen. Ein Überblick von A bis Z.

Aston Martin
Aston Martins Tochtermarke Lagonda gibt mit dem All-Terrain Concept einen Ausblick auf ein kommendes Elektro-SUV. Das neue Showcar ähnelt einer 2018 ebenfalls von Lagonda in Genf vorgestellten futuristischen Limousine mit Elektroantrieb. Bereits damals hatten die Briten die Fortführung der Traditionsmarke als Elektroauto-Hersteller angekündigt.

Audi
Auch Audi nutzt den Elektroauto-Baukasten von Konzernmutter VW. Einen ersten Ausblick auf einen kompakten SUV-Stromer gibt die Studie Q4 E-Tron, die wohl auch ein Zeichen in Richtung des Wettbewerbers Tesla senden soll, der Mitte März sein Konkurrenzmodell Model Y präsentieren will. Auf die Straße dürfte das kompakte Audi-SUV aber frühestens 2020 rollen.

Bentley
Die britische VW-Tochter feiert ihren 100. Geburtstag und stellt aus diesem Anlass ein Sondermodell mit Bezug zu seiner Rennsportgeschichte vor.

BMW
Die Münchner setzen zur CO2-Minderung konsequent auf die Elektrifizierung der Modellpalette. In Genf gibt es unter anderem neue Plug-in-Hybridvarianten von 3er, X5 und 7er zu sehen. Letzterer zeigt zudem erstmals auf einer Messe seine geliftete Schnauze mit dem nun noch einmal vergrößerten Kühlergrill.

Citroen
Zwei Türen, zwei Sitze, 2,50 Meter lang, dabei nur 1,50 Meter breit und exakt genauso hoch – die Citroen-Studie Ami One sieht aus wie ein Würfel auf Rädern. Das zweisitzige Elektroauto soll eine Antwort auf die Umwelt- und Verkehrsprobleme von Metropolen sein. Daneben gibt es die Studie einer möglichen weitere Camper-Variante der Großraumlimousine Spacetourer, die sich speziell an Fahrradurlauber wendet.

Cupra
Die 2018 neu gegründete Marke betont mit der Studie ihres ersten eigenständigen Modells die Unabhängigkeit von Muttermarke Seat. Das Formentor genannte SUV-Coupé orientiert sich optisch am Mittelklasse-Crossover Seat Tarraco, kommt aber im Detail deutlich aggressiver daher und soll mit seiner abfallenden Dachlinie mehr Dynamik ausstrahlen. Für den Antrieb sorgt ein Plug-in-Hybrid mit 180 kW/245 PS, der 50 Kilometer rein elektrische Fahrt ermöglichen soll.

Dacia
Die rumänische Renault-Tochter konzentriert sich auf seine neue Sondermodellreihe „Ultimate“, in der Duster, Sandero und Logan erscheinen werden.

e.Go
Die Aachener E-Autospezialisten der e.Go Mobile und des Schwesterunternehmens e.Go Moove zeigen zwei neue Fahrzeugkonzepte: Neben einer Sportversion des Elektrokleinstwagens e.Go Life ist auch eine Luxusvariante des elektrisch angetriebenen Minibus’ e.Go Mover zu sehen.

Ferrari
Die Italiener schicken ihren Mittelmotor-Sportwagen in die nächst Runde: Als Nachfolger des 488 GTB feiert der F8 Tributo Premiere, der in Kürze zu Preisen deutlich oberhalb von 200.000 Euro das Werk in Maranello verlässt. Angetrieben wird der innen wie außen stark modifizierte Zweisitzer vom aktuell stärksten Motor der Italiener, einem 3,9-Liter-V8-Turbo mit 530 kW/720 PS und einem Drehmoment von 770 Nm. Im Vorgängermodell war diese Version des Achtzylinders der Spitzenausführung „Pista“ vorbehalten. Darüber hinaus soll der F8 von einem gegenüber dem 488 um rund 40 Kilogramm verringerten Gewicht sowie einer um 10 Prozent besseren Aerodynamik profitieren.

Ford
Ford verzichtet in diesem Jahr auf den Genfer Salon.

GFG Style Kangaroo
Die von Giorgetto and Fabrizio Giugiaro 2015 gegründete Designschmiede GFG Style führt mit dem Kangaroo eine neue Fahrzeugkategorie namens Hyper-SUV ein. Das rein elektrisch angetriebene Konzeptauto kombiniert Sportwagen- mit SUV-Elementen. Ob es sich um eine reine Designübung handelt oder der Kangaroo Ausblick auf ein mögliches Serienmodell bietet, sagen die Italiener noch nicht.

Honda
Die Japaner haben mit ihrem bereits 2017 angekündigten Elektro-Kleinwagen einen potenziellen Sympathieträger für die E-Mobilität im Köcher. Während das Serienauto wohl noch bis mindestens 2020 auf sich warten lässt, soll in Genf ein Prototyp das Interesse frisch halten. Äußerlich fällt er etwas rundlicher aus als das Konzeptfahrzeug, im Cockpit gibt es viele senkrechte Linien, klare Formen und generell leichtes Retro-Flair. Für moderne Elemente sorgt ein großer Bildschirm im Armaturenbrett. Für Europa sind zunächst nur 5.000 Exemplare vorgesehen.

Hyundai
Die Koreaner verzichten dieses Jahr auf Genf.

Italdesign
Die Designer von VW-Tochter Italdesign zeigen ihre Vision eines elektrischen Gran Turismo. Bei der noch namenlosen Studie handelt es sich um einen knapp fünf Meter langen 2+2-Sitzer mit klassischen Proportionen, der unter der langen Haube aber einen E-Motor statt eines großvolumigen Benziners trägt.

Jeep
Nach Wrangler und Gladiator herrscht bei Jeep erst einmal Neuheiten-Pause. In Genf überbrückt die Marke das mit zahlreichen Sondermodellen, unter anderem dem Kompakt-SUV Compass Night Eagle, das in Kürze ab 29.700 Euro zu haben ist und unter anderem mit schwarzen Karosserieelementen und erweiterter Ausstattung aufwartet

Kia
Die Koreaner spendieren den Hybridvarianten des Niro ein optisches und technisches Upgrade. Unter anderem gibt es neues Infotainment, am Antrieb ändert sich nichts. Flankiert wird das kleine SUV von einer Elektroauto-Studie, die statt klassischer Scheinwerfer ein umlaufendes Leuchtenband trägt.

Koenigsegg
Der schwedische Supersportwagenbauer stellt einen Nachfolger für den Agera RS vor, der auf den Namen Ragnarok hört.

Lamborghini
Die Italiener haben ihr Einstiegsmodell Huracan überarbeitet. Wichtigste Änderung an dem 470 kW/640 PS starken Sportwagen: die komplett neue Fahrwerksabstimmung inklusive Torque-Vectoring-Allradantrieb und Allradlenkung. Die Preise für das geliftete Coupé mit dem neuen Beinamen „Evo“ starten bei 219.000 Euro, die Cabriovariante Spyder kostet rund 240.000 Euro.

Mazda
Die IAA haben die Japaner bereits abgesagt, die Premiere des Jahres feiern sie daher auf dem Genfer Salon mit dem Kompakt-SUV CX-4 – ein kleiner Bruder für den Tiguan-Konkurrenten CX-5. Die Technik stammt vom neu aufgelegten Mazda3, der in der Schweiz seine europäische Messepremiere hat.

Mercedes
Spätestens seit der kantige GLK zum sportlichen GLC geworden ist, ist das Mittelklasse-SUV zum Erfolgsmodell geworden. Dank eines vorsichtigen Liftings soll es das weiterhin bleiben. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen neben dem aufgefrischten Motorenprogramm mit elektrischer Unterstützung die weiterentwickelten Assistenten und das Bediensystem MBUX, zu dem neben dem großen Touchscreen im überholten Cockpit auch die Sprachsteuerung nach dem Prinzip „Hey Mercedes“ gehört. Das wohl aktuell fortschrittlichste Infotainmentsystem auf dem Markt hat auch der CLA Shooting Brake an Bord, die schnittige Kombivariante des eleganten A-Klasse-Ablegers, die mit Technik und Design vor allem jüngere Kundengruppen ansprechen soll. Als Studie ist darüber hinaus die Elektrovariante der frisch gelifteten V-Klasse zu sehen.

Mitsubishi
Mit einem weiteren Lifting halten die Japaner ihr Kompakt-SUV ASX für die kommenden Jahre up to date. Die augenfälligste Änderung betrifft die Front mit einem nun prägnanter gezeichneten Kühlergrill, neuem Stoßfänger mit Unterfahrschutz-Elementen und auffälligen Tagfahrleuchten im Glasbaustein-Stil. Dazu kommt ein neuer 2,0-Liter-Benziner, der künftig der einzige Motor im Programm ist.

Nissan
Der Qashqai ist Nissans Erfolgsmodell in Europa. Auf der Frühjahrsmesse zeigen die Japaner in Form der Studie IMQ, wie es mit dem Crossover künftig weitergehen könnte.

Opel
Die Rüsselsheimer sind nicht in Genf vertreten.

Peugeot
Nach den SUV und dem Mittelklassemodell 508 trägt nun auch Peugeots Kleinwagenbaureihe den neuen kantigen Stil der Marke. Der 208 legt in der neuen Generation seine rundliche Niedlichkeit ab und tritt deutlich erwachsener auf als zuletzt. Neben konventionellen Motoren wird es erstmals auch einen E-Antrieb geben, mit dem das Stadtauto in 8,1 Sekunden auf Tempo 100 flitzen und im Idealfall 340 Kilometer (nach WLTP) zurücklegt. Der Franzose erlaubt zudem erste Spekulationen zu seinem kommenden Technikbruder Opel Corsa, der mangels Messepräsenz der Rüsselsheimer aber erst später im Jahr Premiere feiert. Als Studie hat Peugeot eine Sportvariante des 508 mitgebracht, angetrieben von einem 400 PS starken Plug-in-Hybridsystem.

Piëch Automotive
Um den Namen Piëch ist es in der Welt der Mobile lange ruhig geblieben, doch zum Genfer Autosalon kehrt der Auto-Clan mit der von Ferdinand Piëchs Sohn Anton gegründeten Marke Piëch Automotive zurück ins Rampenlicht. Präsentiert wird das rein elektrisch angetriebenes Konzeptauto Mark Zero, der Vorbote einer ganzen Modellfamilie von exklusiven E-Modellen sein soll.

Pininfarina
Als erstes komplett selbst entwickeltes Auto der traditionsreichen Designschmiede Pininfarina feiert der Supersportwagen Battista Premiere. Das nach dem 1966 verstorbenen Firmengründer benannte Elektro-Coupé soll das leistungsstärkste und schnellste italienische Auto aller Zeiten sein. Die Motorleistung gibt das Unternehmen mit 1.416 kW/1.926 PS an, die Höchstgeschwindigkeit soll jenseits von 400 km/h liegen. Das rund zwei Millionen Euro teure Modell soll außerdem den Start des Designstudios als E-Autohersteller markieren.

Polestar
War das erste Modell des elektrischen Volvo-Ablegers noch ein exorbitant teurer Luxus-Sportler in Kleinserie, ist Nummer 2 deutlich nahbarer. Der bis zu 300 kW/408 PS starke Polstar 2, der nach der modischen Online-Premiere Ende Februar in Genf sein Messedebüt gibt, nimmt mit dem Tesla Model 3 ein Massenmodell ins Visier. Mit ähnlichem Preismodell: Zunächst gibt es eine Start-Edition für 60.000 Euro, später kommt die Volumenvariante für 40.000 Euro. Die Reichweite soll bis zu 500 Kilometer betragen.

Porsche
Bis zum Debüt des Taycan später im Jahr begnügt sich Porsche mit Derivaten und Varianten bekannter Modelle. In Genf gibt es das 911 Cabrio zu sehen, das in den Versionen Carrera S und 4S zu haben ist. Die Preise starten bei 134.400 beziehungsweise 142.300 Euro. Zunächst einziger Motor ist ein 331 kW/450 PS starker 3,0-Liter-Turbobenziner. Eine Preis- und Leistungsklasse tiefer werben neue Leichtbauvarianten des Einstiegssportlers 718 um fahrspaßorientierte Kundschaft. Die Preise der T-Modelle von Cayman und Boxster (220 kW/300 PS) starten bei 63.000 Euro.

Renault
Trotz seines relativ hohen Alters war der Renault Clio im vergangenen Jahr hinter dem VW Golf das meistverkaufte Auto Europas. Im Sommer kommt nun die neue Generation, äußerlich eher aufpoliert als wirklich verändert, unter dem Blech aber komplett neu. Das wirtschaftlich wichtigste Modell der Marke steht auf einer neuen Kleinwagenplattform, die künftig auch die Konzerngeschwister Nissan Juke und Dacia Sandero tragen wird und die bessere Platzverhältnisse ermöglichen soll. Außerdem ziehen ein modernes Infotainment-System und neue Motoren ein. Flankiert wird der Clio von seinem frisch geliftete, kleinen Bruder Twingo, der unter anderem mit einem neuen Einstiegsmotor aufwartet.

Seat
Wenn in der zweiten Jahreshälfte der achte VW Golf debütiert, folgen ihm in kurzen Abständen auch seine Konzernbrüder. Wie das neue Kompaktmodell von Seat aussieht, zeigen die Spanier in Genf in Form einer Studie.

Skoda
Mit dem Mini-SUV Kamiq schicken die Tschechen ihre Variante von VW T-Cross und Seat Arona ins Rennen. Der Crossover ordnet sich unterhalb der Modelle Karoq und Kodiaq ein und orientiert sich optisch an der Studie Vision, die 2018 in Genf gezeigt wurde. Unter der Haube arbeiten Diesel- und Ottotriebwerke zwischen 70 kW/95 PS und 110 kW/150 PS, die Preise dürften bei rund 18.000 Euro starten. Neben dem Serienmodell ist auf dem Stand der VW-Tochter die Studie Vision iV zu sehen, die einen Ausblick auf einen kommenden Elektro-Crossover der Marke gibt.

Smart
Vergangenes Jahr im Herbst präsentierte Smart auf dem Pariser Autosalon das Konzeptfahrzeug Forease. Mit knackiger Speedster-Optik sollte der Zweisitzer Lust auf urbane Mobilität wecken. Der Verzicht auf ein Dach verlieh der Studie zudem ein gewisses Maß an Radikalität.In Genf präsentiert die Daimler-Tochter mit der Studie Forease+ nun eine entschärfte und alltagstauglicher Variante mit Notdach. Ein Serienmodell wird es wohl trotzdem nicht geben.

Ssangyong
Der koreanische Autohersteller legt sein Kompakt-SUV Korando neu auf. Bei den Antrieben kündigen die Koreaner einen komplett neuen 1,5-Liter-Turbobenziner sowie einen überarbeiteten 1,6-Liter-Diesel an, auch eine E-Variante ist geplant. Mit weiteren Details ist der Hersteller noch zurückhaltend, verspricht aber eine besonders hohe Kopffreiheit sowie einen im Klassenvergleich geräumigen Fond. Allradantrieb dürfte zumindest optional zu haben sein. Preislich wird sich der Koreaner wohl wieder am unteren Ende des Segments ansiedeln und bei rund 20.000 Euro starten.

Subaru
In guter Tradition stellt der Allradspezialist eine Studie aus seiner Viziv-Familie vor. Der kompakte Crossover kündigt ein entsprechendes Serienmodell an. Wahrscheinlich wird es dann auch einen der elektrifizierten Antriebsstränge erhalten, die die Japaner auf der Messe unter dem Schlagwort E-Boxer präsentieren. Europapremiere feiert zudem der neue Subaru Forester.

Toyota
Ohne Ausstattungslinien mit speziellem Design geht in der Kompaktklasse heute nichts mehr. Toyota zeigt den neuen Corolla daher in der Schweiz als „Trek“-Kombi im Offroad-Stil sowie als „GR Sport“ in dynamischer Optik. Auf den Markt kommen die beiden Varianten allerdings erst in einem Jahr.

Volvo
Die Schweden verzichten auf einen Auftritt in Genf, schicken aber ihre Tochter Polestar.

VW
Kraft sparen für die zweite Jahreshälfte könnte das Motto in Wolfsburg heißen. Dann stehen die Premieren des Golf VIII und der ID-Elektroautofamilie an. In Genf gibt es mit dem ID Buggy Concept ein mögliches künftiges Mitglied zu sehen, das die spaßige Seite der E-Mobilität betonen und Sympathien für den neuen VW-Kurs gewinnen soll. Dass man in Wolfsburg auch das klassische Geschäftsmodell nicht vergisst, zeigt der T-Roc R, eine 221 kW/300 PS starke Sportvariante des kleinen Tiguan-Ablegers. Und mit der Facelift-Variante des Passat präsentiert sich ein klassischer Umsatzbringer in modernisiertem Gewand.

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