Gut für Geldbeutel und Geduldsfaden

Smalltalk-Wissen vom Blitzen bis zur Zulassung: Fünf Änderungen, die Autofahrer dieses Jahr betreffen.

Im Laufe des Jahres treten einige Neuerungen in Kraft, die nicht alle Autofahrer gleichermaßen freuen werden, aber grundsätzlich Positives mit sich bringen. 
Elektro-Dienstwagen werden günstiger: Um die E-Mobilität weiter voranzubringen, werden Elektroautos und Plug-in-Hybridfahrzeuge als Dienstwagen mit privater Nutzung ab dem 1. Januar nur noch mit 0,5 Prozentpunkten besteuert. Bisher lag die Bemessungsgrundlage bei 1,0 Prozent des Listenpreises.

E-Autos werden lauter: Was zunächst nicht nach einer guten Nachricht klingt, ist trotzdem eine, vor allem für Fußgänger. Weil langsam fahrende Elektroautos so leise sind, dass man sie leicht überhören kann, müssen sie laut EU-Gesetzgebung bei geringer Geschwindigkeit einen Warnton von sich geben. Ab Juli 2019 tritt die Regelung für neue Elektroauto-Typen in Kraft, ab 2021 dann für alle neu zugelassenen E-Autos. Der Warnton muss bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h erklingen, denn bei höheren Geschwindigkeiten übertönen die Abrollgeräusche der Reifen bereits bei modernen Verbrennern den Motorklang.

Behördengänge werden einfacher: Geht es nach dem Verkehrsministerium, soll die Zeit des endlosen Wartens an der Zulassungsstelle in diesem Jahr vorbei sein. Die Erstzulassung, Umschreibung und Adressänderung eines Autos soll künftig über das Internet möglich sein, einen entsprechenden Gesetzentwurf hat der Minister auf den Weg gebracht. Voraussetzung ist aber der Besitz eines elektronischen Personalausweises. Abmeldung und Wiederzulassung sind in bestimmten Fällen heute bereits online möglich.

Emissionsgrenzwerte werden realistisch eingehalten: Seit vergangenem September müssen neue Autos nach dem so genannten WLTP-Messverfahren geprüft sein, was zu realistischeren Emissions- und Verbrauchsangaben führt. Ab September 2019 müssen Neuwagen das Einhalten der Emissionsgrenzen nun nicht mehr nur im Labor, sondern auch auf der Straße, unter echten Fahrbedingungen beweisen. Damit könnte der RDE-Test in einigen Jahren dazu beitragen, dass die Luft in den Städten sauberer wird.

Blitzen wird gerechter: Vor dem Starenkasten kurz auf die Bremse und dann wieder Vollgas? Das ist bei der neuen Art der Geschwindigkeitskontrolle nicht mehr möglich. Das Land Niedersachsen testet auf der Bundesstraße 6 bei Hannover die Section Control, zu Deutsch: Abschnittskontrolle. Dabei wird die Geschwindigkeit in einem 2,2 Kilometer langen Straßenabschnitt statt an einem bestimmten Punkt überwacht. Das Streckenradar gleicht die Durchschnittsgeschwindigkeit in den Abschnitt mit dem Tempolimit ab und macht bei Überschreitung ein Foto von Fahrer und Auto. Experten erhoffen sich, dass Section Control das Rasen eindämmt.

Hanne Schweitzer/SP-X

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