Klassische Hybridautos könnten zu den Verlierern des E-Auto-Booms zählen. Der weltweite Absatz der Doppelmotor-Mobile stockt, rein elektrisch fahrende Pkw holen auf, wie aus einer Statistik des Beratungsunternehmens Inovev hervorgeht.
Die Experten rechnen für das laufende Jahr mit einem Absatz von 1,65 Millionen klassischen Hybridautos ohne Steckdosenanschluss. Das wäre zwar ein leichtes Plus gegenüber dem schwachen Vorjahr, das starke Wachstum der Jahre 2010 bis 2014 ist aber offenbar vorbei. Damals verdoppelte sich der Hybridauto-Absatz von 0,85 Millionen auf 1,65 Millionen Fahrzeuge.
Starke Konkurrenz machen den Hybridautos mittlerweile Fahrzeuge mit reinem E-Antrieb sowie Plug-in-Hybridmodelle. Wurden 2014 noch 5,7 Mal mehr Hybridfahrzeuge als E-Autos (0,3 Millionen) verkauft, sind es mittlerweile nur noch 2,7 Mal mehr (bei 0,6 Millionen E-Autos).
Größter Hybridmarkt bleibt Japan, auf das im laufenden Jahr wohl 59 Prozent der weltweiten Verkäufe entfallen. Es folgen die USA mit 19 Prozent und Europa mit 13 Prozent. Stärkster Hersteller ist Toyota mit einem Marktanteil von 70 Prozent.
Die kürzlich erfolgte Neuauflage des Prius dürfte auch einer der wichtigsten Gründe für das leichte Plus in der Jahresabsatz-Bilanz sein. Dazu kommen als Unterstützung die neuen Hybridautos aus dem Hyundai-Kia-Konzern, der Hyundai Ioniq und der Kia Niro. Die deutschen und die meisten anderen europäischen Hersteller verzichten mittlerweile hingegen komplett auf klassische Hybridmodelle, setzen stattdessen auf die Plug-in-Hybridtechnik oder reine E-Autos. (Holger Holzer/SP-X)