Fahrbericht Hyundai i40 Kombi – 1.7 CRDI

Koreanische Autos sehen schon seit einiger zeit europäischer aus, als viele Modelle die bei uns in Europa gestaltet werden. Ein gutes Beispiel ist die Marke Hyundai. Der Designchef der Marken Hyundai und Kia ist Peter Schreyer und im Lebenslauf des Designers stehen viele Jahre im Dienste der Marken Volkswagen und Audi. So stammt nicht nur die viel beachtete Audi quattro spyder Studie von 1991 von ihm, sondern auch die Design-Ikone “Audi TT” aus der ersten Generation. Aber auch der Golf 4 und der Audi A2 sind unter Peter Schreyer entstanden. Und das der neue Hyundai i40 Kombi so europäisch wirkt, daran sind nicht nur die LED-Tagfahrlicht-Girlanden nach Ingolstädter-Vorbild schuld.

Kia ist wie ein Schneekristall, Hyundai wie ein Wassertropfen.

Der stellv. Vorsitzenden der Hyundai-Kia Motor Corp hat mit diesem Zitat eine bildliche Erklärung für die Unterschiede im Design der beiden Konzern-Marken abgegeben, aber am Ende entstammt die Grundlage H2O aus einer gemeinsamen Wasserquelle und deren Ursprung ist noch immer in Ingolstadt zu suchen. Und das dieses Design gut ankommt, auch weil die Formensprache so vertraut wirkt, das zeigen die die guten Verkaufszahlen.

Hyundai Rückleuchten Chrome

Im Fahrbericht:

Hyundai i40 1.7 CRDI

Koreanische Kombination

Aber das Design ist eben nur ein Faktor. Ein gänzlich anderer ist die Qualität der Fahrzeuge aus Korea. Und hier fühle ich mich, mit geschlossenen Augen im i40 Kombi “Premium” sitzend, wie in einem Wolfsburger Kombi mit windigem Namen. Es ist die Wahl der verwendeten Materialien, es ist die Güte der Verarbeitung und es ist das Niveau der Ausstattung.

Hinzu kommt, in der Premium-Ausstattung des Testwagens bleiben kaum noch Wünsche offen. Selbst eine Klimatisierung der Sitze in der ersten Reihe und Sitzheizung in der zweiten ist bereits enthalten. Design, Verarbeitung und Ausstattung sind also mindestens auf dem Niveau der deutschen Mittelklasse – wo also liegen die Schwächen des Kombis aus Korea? Der Fahrbericht soll es zeigen.

Der Hyundai i40 Kombi

Hyundai Kombi Fahrbericht Album

“da scheppert nix”

Es war wohl der Ausspruch der IAA 2011 als Martin Winterkorn in einem Hyundai i30 Platz nahm und die Lenksäulenverstellung testete. Sein Urteil dürfte den Entwicklern in Wolfsburger nicht gefallen haben, denn Martin Winterkorn war darüber überrascht, das es die Koreaner geschafft hatten, eine Lenksäulenverstellung einzubauen, die ihrer Aufgaben frei von “scheppernden” Geräuschen nachging.

Und es ist vermutlich die größte Überraschung für mich im Umgang mit dem Testwagen von Hyundai gewesen, die Qualität und das Niveau der Verarbeitung im Innenraum. Abgesehen von einem Fahrersitz der sich nicht weit genug nach unten stellen lässt, wirkte der Hyundai i40 wie aus einem Guss.

Das Platzangebot war überzeugend und selbst der Laderaum muss sich nicht vor dem Platzhirsch aus Wolfsburg verstecken.   Bleibt ein Problem mit Autos auf dem Niveau des neuen i40, man kann im Prinzip nur noch über eine Handvoll Schwachstellen reden, denn der Rest ist bereits auf einem Niveau angekommen, das es schwer macht die Unterschiede im Handling zu den Premium-Modellen aus deutscher Produktion zu erklären.

Der i40 federt elegant über fiese Straßen, bleibt sauber in der Spur auch bei windigen Witterungsverhältnissen und vermittelt immer diese Extra-Portion Komfort, die man sich von Familien-Kombis wünscht. Gepaart mit der guten Ausstattung und dem wohligen Raumgefühl, muss der Blick daher zwangsläufig auf die letzten Kritikpunkte fallen.

Ähnlich vieler Audi-Modelle  ist auch der i40 auf dem Weg zu einem Panzer-Spähwagen zu werden, zu klein sind vor allem die hinteren Scheiben und hätte der i40 nicht Parkpiepser, Rückfahrkamera und sogar einen Park-Assistenten, man würde das rückwärts einparken unter allen Umständen vermeiden wollen.  Zudem ist der 1.7 Dieselmotor nur eine Art Grundversorgung für Freunde des fulminanten Drehmoments.

Hyundai i40 cockpit ansichten

Vernunftsmotor

136 PS bei 4.000 Umdrehungen. Der langhubig ausgelegte (mehr Hub als Bohrung) Vierzylinderdiesel läuft komfortable und für einen Direkteinspritzerdiesel auch ausreichend Vibrationsfrei. 136 PS mögen vor 5 Jahren noch für ein raunen unter den Fahrern von Dieselkombis gesorgt haben, aber mittlerweile ist der effiziente Motor mit dem ungewöhnlichen Hubraumvolumen von 1.7 Liter nur Basiskost.

Den um die 1.600 bis 1.700 Kilogramm schweren Kombi zieht der 330 Nm starke Diesel zwar mühelos über jede Autobahnsteigung, aber vor allem im Durchzug und ab 140 km/h wünscht man sich als Langstrecken- und Vielfahrer doch ein wenig mehr Bumms.

Dafür überzeugt der – derzeit nur nach EU 5 zertifizierte – Diesel mit Zurückhaltung im Konsum des edlen Schweröls. Bei meinen Fahrten waren Verbrauchswerte von knapp unter 7 Liter eher normal, denn die Ausnahme.
Vierzylinder -Diesel

Herstellerfoto
Herstellerfoto

Wer es noch genügsamer mag, für den hat Hyundai noch eine 116 PS Variante des Dieselmotors parat und in der “blue-Version” wird der Korea-Kombi dann zum Knauserer. Laut NEFZ sollen dem 116 PS blue 4.3 Liter Diesel für 100 Kilometer reichen.

Leistung:

136 PS

Kraft:

330 Nm

Verbrauch:

4,7 Norm

Hyundai i40 Heckansicht

Vorteile – Nachteile – Fazit … auf der nächsten Seite geht es weiter.

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