News: Neuer Jaguar XF – Ganz leicht und ganz ohne Ford

Es ist ein ganz besonderer Tag für Jaguar, dieser erste im April. In New York rollt der neue XF auf die Bühne, fast überall auf der Welt das meistverkaufte Modell mit der Raubkatze als Logo. Nicht nur ein neues Auto, sondern gleichzeitig ein Schlussstrich. Denn der jetzt abgelöste XF war der letzte Jaguar, der noch einige Komponenten mit einem Modell des früheren Eigentümers Ford teilte. Im der neuen Business-Class auf britische Art steckt nun gar kein Mondeo mehr drin.

„Ein völlig neues Auto“, sagt Kreativ-Direktor Adam Hatton, der für das äußere Erscheinungsbild des neuen XF verantwortlich ist. „Wir haben auf einem weißen Blatt begonnen“. Natürlich muss er einräumen, dass die optische Verwandtschaft zum bisherigen Modell sehr eng ist. „Das ist aber ganz bewusst so“, sagt der Engländer. „Schließlich war der XF seinerzeit der Vorreiter des neuen Jaguar-Designs, der Stammvater der heutigen Familie“. In der Tat war im Jahr 2008 der Jaguar XF zunächst ein Schock für die verbliebenen Fans der britischen Traditionsmarke. Eine coupéartige Limousine mit Schlafzimmerblick stammt klassisch-kantigem Urgestein. Doch Jaguar setzt längst auf neue Kunden, die mehr im Jetzt als in der Erinnerung an ruhmreiche Nachkriegsjahre lebten.

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„Dabei ist Tradition immer ein wichtiger Faktor für uns auch beim neuen XF“, erläutert Hatton. „Schließlich war Jaguar stets ein Hersteller von Sportwagen. Und das betont sportliche soll uns heute auch bei den Limousinen von unseren deutschen Rivalen unterscheiden“. Der Ober-Kreative aus Coventry meint damit natürlich das süddeutsche Dreigestirn Mercedes E-Klasse, BMW 5er und Audi A 6 – allesamt klassische Stufenheck-Limousinen, wie sie in der sehr konservativen Dienstwagen-Riege nun mal Standard sind. Als Eckpfeiler für den neuen XF nennt Adam Hatton die optische Präsenz auf der Straße, die sich aus der Kombination aus Eleganz und Dynamik ergibt.

Der zwar ein paar Millimeter kürzere, aber immer noch 4,95 Meter lange XF ist jetzt vor allem für die hinteren Passagiere eine Offenbarung. Dank mehr als fünf Zentimeter zusätzlichen Radstandes (jetzt 2,96 Meter) gibt es deutlich mehr Platz für Bein und Kopf. „Damit haben wir in dieser Klasse die Führung übernommen“, freut sich Hatton. Der Gepäckraum ist mit seinen 540 Litern auf ähnlichem Niveau wie zum Beispiel der der E-Klasse.

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Auch im Innenraum hat sich vieles verändert: Die edlen Materialien wurden erneut verfeinert, hinzu kommt moderne Elektronik wie der 10,2-Zoll große Touchscreen-Monitor, der sich ähnlich wie ein iPad bedienen lässt. Auch Jaguar-Kunden können sich jetzt mittels Laser-Head-Up Informationen in die Windschutzscheibe spiegeln lassen, mit Voll-LED-Scheinwerfern in die Nacht leuchten oder auf Assistenzsysteme vertrauen, die mit einer Stereo-Kamera kooperieren.

Der Durst der Katze ist dank einer radikalen Abmagerungskur gesunken. „Je nach Modell um bis zu 190 Kilogramm“, rechnet Adam Hatton vor und betont, dass der Unterbau der Karosserie jetzt zu 75 Prozent aus leichtem Aluminium besteht. Die Folge: Das Einstiegsmodell mit seinem Zweiliter-Diesel (102 kW/163 PS) kommt nach geltender Norm mit 3,9 Litern auf 100 Kilometer aus und startet bei 41.350 Euro. Im Preis inbegriffen ist immer das Rundum-Sorglos-Paket „Jaguar Care”. Es sichert Kunden eine Dreijahres-Garantie bei unbegrenzter Kilometerleistung. Darin enthalten sind alle turnusmäßigen Inspektionen und eine Mobilitätsgarantie. Insgesamt sind drei Diesel und zwei Benziner im Angebot. Die Leistungsspanne reicht von jenen 120 kW bis hin zu 280 kW/380 PS für das Sportmodell mit V6-Kompressor-Triebwerk, das mit 70.390 Euro auch den derzeit üppigsten Grundpreis abverlangt. Nach Deutschland kommt der neue XF im Oktober.

Autor: Peter Maahn/SP-X

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