Gerade mal fünf Jahre ist die V-Klasse von Mercedes-Benz auf dem Markt, nun wird der Kleinbus mit Nutzfahrzeughintergrund wie ein richtiger PKW überarbeitet. Die breitere Front der Großraumlimousine wird jetzt von einer durchgehenden, in Chrom gefassten Öffnung unter dem Kühlergrill mit neuer Rautenstruktur geprägt. Das lässt sie etwas rustikaler wirken und erinnert an die aktuellen Pkw Modelle der Schwaben. Die AMG-Linie hebt sich durch den bekannten Diamantgrill mit Chrom-Pins ab.
Wellness-Feeling im Fond
Wie gehabt, rollt die V-Klasse in drei Längen von 4,90 bis 5,37 Meter und zwei Radständen (3,20 und 4,43 Meter) auf die Straße. In der beliebtesten mittleren Länge von 5,13 Metern sitzen bis zu sechs Passagiere mit reichlich Platz für Kopf und Knie. Eindeutige Privilegien genießt man in der zweiten Reihe in den aus der S-Klasse bekannten Sitzen mit Liegefunktion. Unsichtbare Finger massieren bei Bedarf gekühlte oder gewärmte Körperpartien gekonnt wie ein Masseur in einer Wellnessoase. Anders als dort kann man aber zwischen drei Massagestärken sowie drei Klimatisierungsstufen wählen.
Bis zu dreizehn Assistenten an Bord
Derweil sitzt der Fahrer in seinem ansonsten weitestgehend unverändert gebliebenen Cockpit vor den neuen Lüftungdüsen in der von den PKW bekannten Turbinenoptik sowie einem neuen Ziffernblatt im Kombiinstrument. Die ebenfalls neue Polsterung und Ausstattungsfarbe Leder Nappa Tartufo setzt genau wie Leder Lugano und Leder Nappa, jeweils in schwarz und seidenbeige, auf elegante und gediegene Farbtöne. Auf dem Beifahrersitz nehmen bis zu dreizehn Assistenten Platz. Neu dabei sind die Aktiv-Brems-Unterstützung und der Fernlicht-Assistent.
Mit 239 PS geht es flott zur Sache
Unter der Motorhaube startet die überarbeitete V-Klasse mit Euro6d-Temp konformen und effizienteren Diesel -Vierzylindern in den Leistungsstufen 163, 190 und 239 PS. Alle Selbstzünder verfügen serienmäßig über Hinterradantrieb, sind wahlweise aber auch mit permanentem Allradantrieb 4Matic lieferbar. Der 300d mit 239 PS und einem Drehmoment von 500 Nm entwickelt in Kombination mit dem neuen 9G-Tronic Automatikgetriebe im bergigen Hinterland von Barcelona eine für ein Fahrzeug dieser Klasse beeindruckende Dynamik. Der intern OM 654 genannte Motor puscht die Großraumlimousine binnen 8,5 Sekunden von 0 auf 100, für spontane Überholmanöver packen die Schwaben per Overboost nochmal 30 Nm oben drauf. Trotzdem notiert Mercedes-Benz für den Verbrauch kombiniert moderate 6,8 – 6,5 l/100 km. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 214 km/h.
Beim Marco Polo Campingfahrzeug, das in Rheda-Wiedenbrück bei Westfalia auf die V-Klasse aufgebaut wird, braucht es für den Spurt von 0 auf 100 km/h 9,5 Sekunden Zeit. Tribut an Gewicht und Ausstelldach. Insgesamt ändert sich in der Ausstattung zum Modelljahr 2019 nicht viel. Es gibt jetzt ein Bluetooth-Element, über das man mit einem Bedienteil oder seinem Handy die Musikanlage des Fahrzeugs ansteuern kann, ohne die Autosysteme aktivieren zu müssen. Der Strom kommt dann aus der Bordbatterie und nicht aus der Starterbatterie. Außerdem verpasste Mercedes-Benz dem oberen Bett Tellerfedern anstelle von Lattenrosten und die Kocher wurden so dimensioniert, dass auch eine Espressomaschine darauf stehen kann.
Der Listenpreis der neuen V-Klasse startet bei 30.631 Euro. Eine elektrifizierte V-Klasse mit einer Reichweite von 400 Kilometer soll unter der Mercedes-Submarke EQ in naher Zukunft auf den Markt gehen.
Text : Solveig Grewe
Fotos: Solveig Grewe und Hersteller