Mazda CX-60 / CX-80 – Der Große und der Größere

Mazda hat schon häufig Dinge anders angepackt als die Wettbewerber. Der Roadster MX-5 ist hierfür ein leuchtendes Beispiel. Mit den neuen Modellen Mazda CX-60 und im nächsten Jahr CX-80 verstärken die Japaner nun ihren Weg. Und scheuen dabei weder vor Opulenz noch der völligen Neuentwicklung von Verbrenner-Motoren zurück.

Mazda verfolgt schon seit einigen Jahren die Strategie, seine Produkte über Design, Ausstattung und Innenraum-Qualität aufzuwerten und so vor allem in Vergleich mit japanischen Wettbewerbern einen gewissen Premium-Anspruch zu definieren. Auch beim teuersten Modell, dem SUV CX-5, wurde dabei aber die 40.000-Euro-Schallmauer nur knapp und nur in der Spitzenversion überschritten. Mit dem ab Juni erhältlichen CX-60 und dem für das nächste Jahr angekündigten größeren Schwestermodell CX-80 baut Mazda nun seine Modellpalette bei Preis und Abmessungen nach oben aus. Beide stehen auf einer neuen, für Hinterradantrieb entwickelten Plattform.

Neue Zahlen werden erreicht

In diesem Jahr wird der CX-60 zunächst nur als Plug-in-Hybrid angeboten. Die Kombination aus 2,5-Liter-Benzinaggregat (141 kW/192 PS) und Elektromotor (100 kW/136 PS) bringt es auf 241 kW/327 PS und wuchtet bis zu 500 Newtonmeter Drehmoment auf die beiden angetriebenen Achsen. Rekordwerte für einen Serien-Mazda. Das gilt auch für die Preise: Sie starten bei 47.390 Euro für die Variante Prime-Line und enden bei 52.890 Euro für das Sondermodell Takumi. Davon abzuziehen ist die Innovationsprämie, die beim Basismodell knapp 7.180 Euro ausmacht, bei den anderen Versionen 5.980 Euro. Der Plug-in schafft mit seinem 17.8 kWh großen Akku rein elektrisch bis zu 60 Kilometer und erreicht im E-Modus bis zu 140 km/h Spitze.

Im kommenden Jahr folgt eine weitere Motorisierung: Der neuentwickelte 3,3-Liter-Diesel mit sechs Zylindern wird wahrscheinlich um die 300 PS leisten und dabei noch mehr Drehmoment als der Plug-in haben. 2024 liefert Mazda dann einen Benziner nach, dieser Reihensechszylinder wird ebenfalls völlig neu entwickelt. Es mag überraschen, dass Mazda zu diesem Zeitpunkt noch völlig neue Verbrenner anbietet, zumal Sechszylinder, aber das Unternehmen ist überzeugt, dass es für diese Art Antrieb noch für viele Jahre einen Markt geben wird.

Beide Verbrenner werden über ein spritsparendes 48-Volt-Mildhybridsystem verfügen. In allen drei Antriebs-Varianten kommen zudem ein neues, von Mazda selbst entwickeltes Achtgang-Automatikgetriebe und ein Allradsystem mit Lamellenkupplung zum Einsatz. Angaben zu Verbräuchen macht der Hersteller noch nicht. Das serienmäßige Fahrprogramm Mi-Drive bietet fünf Fahrmodi – Normal, Sport, Offroad, Zugbetrieb (Towing) und EV (nur Plug-in).

Vieles bleibt gleich

Mit einer Länge von knapp 4,75 Metern und 1,90 Metern Breite stößt der CX-60 bei den Abmessungen in neue Dimensionen vor und übertrifft den CX-5 um 17 bzw. 5 Zentimeter. Der für 2023 angekündigte CX-80 wird wahrscheinlich noch einmal rund 15 Zentimeter länger ausfallen und somit Platz für eine dritte Sitzreihe bieten. Technik, Antriebe und Ausstattung sind mit dem kleineren Schwestermodell aber identisch. Das Kofferraumvolumen beträgt beim CX-60 570 Liter und lässt sich auf bis zu 1.726 Liter bei umgeklappten Rücksitzen und dachhoher Beladung erweitern. Der Innenraum bietet gute Platzverhältnisse sowohl vorne als auch auf der Dreierbank hinten.

Bei der Gestaltung des Innenraums setzt Mazda auf Premium; er wird geprägt durch eine breite Mittelkonsole und eine vor allem in den höheren Ausstattungslinien sorgfältige Materialauswahl und Verarbeitung. Echtholz-Ahorn, Nappaleder, Chromakzente und gewebte Textilien sorgen für gewollte Brüche und stellen einen Bezug zur japanischen Handwerkskunst her. In der Außenansicht fallen vor allem die relativ weit nach hinten verlagerte Kabine sowie die lange Fronthaube ins Auge, was das große Fahrzeug zumindest im vorderen Bereich recht dynamisch wirken lässt. 

Premium Comfort?

Zur Serienausstattung zählt unter anderem ein Head-up-Display mit großer Info-Fläche. Zudem gibt es zwei weitere Hauptinstrumente – ein 12 Zoll messendes Display vor dem Fahrer und ein zentrales, 12,3 Zoll großes Zentralinstrument in der Mitte des Cockpits. 

Nur den beiden höchsten Ausstattungslinien Homura und Takumi vorbehalten ist das Premium Comfort Paket, das eine Besonderheit beinhaltet: Das sogenannte Driver Personalization System soll eine automatische Einstellung der besten Sitzposition für den Fahrer ermöglichen. Dafür muss dieser seine Körpergröße eingeben, das System nimmt diese Angabe und errechnet daraus und aus der Platzierung der Augen die ideale Einstellung des Sitzes, des Lenkrads und der Außenspiegel. Man darf gespannt sein, wie exakt das System in der Praxis funktionieren wird.

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