Mercedes-Benz CLK-GTR – Bonhams-Auktion – Gedanken von Fabian Mechtel

Der Mercedes-Benz CLK war nie ein besonders gelungener Entwurf. Wer ihn im großen Stammbaum des Daimlers entdecken will, der muss schon genau suchen.

Doch es gibt zwei Modelle, die taugen etwas mehr als der Rest der Modellpalette: die Rede ist vom CLK-GTR. Das Auto, mit dem Mercedes-Benz und die AMG-Mannschaft nach dem Ende der DTM 1996 wieder im Motorsport aktiv wurden.

Der erste Entwicklungsprototyp basierte im Übrigen auf dem zur damaligen Zeit schon erfolgreich eingesetzten McLaren F1 GTR. Da das Band zwischen Mercedes und McLaren jedoch noch ein frisches war, musste man in Stuttgart ein bereits gefahrenes Kundenauto gebraucht kaufen.

Zu Homologationszwecken entstanden ab 1999 dann 25 Fahrzeuge, verteilt auf 20 geschlossene Coupé-Varianten und fünf Roadster. Besonders letztere haben in ihrem Leben selten die öffentliche Straße gesehen, wie ihre regelmäßigen Auktionsbesuche mit dreistelligen Kilometerständen auf dem Tacho zeigen.

Einer, der tatsächlich noch nie auf der Straße unterwegs war, kommt nun in diesem Jahr in Goodwood unter den Hammer. Im Besitz eines niederländischen Sammlers stand der einzige schwarz lackierte Roadster seit 2002 in der klimatisierten Halle.

Ob sich so viel Enthaltsamkeit gelohnt hat? Das Auktionshaus Bonhams, das sich um den Verkauf des CLK-GTR Roadsters kümmert, ruft einen Schätzpreis von 2 bis 2.5 Millionen Euro auf. Bei einem Neupreis von damals 1.3 Millionen Euro eine solide Wertsteigerung. Allerdings sind in der Vergangenheit bisher keine solchen Werte für die straßentauglichen LeMans-Renner erzielt worden.

Der letzte erfolgreiche Auktionsverkauf datiert aus dem Jahr 2009, als der hier ebenfalls gezeigte dunkelgraue Roadster für 630.000 EUR verkauft wurde – und dieser war im Vorbesitz des Sultans von Brunei und obendrein der einzige rechtsgelenkte Roadster. Ein weiterer Roadster mit nur gut 100km auf dem Tacho in neuwertigem Zustand blieb im vergangenen Jahr bei einem Gebot von 1.3 Millionen Dollar stehen – der Schätzpreis lag hier bei 2.8 Millionen Euro.

Aber so ist es eben, wenn das Basisfahrzeug nicht wirklich beliebt war: dann zieren sich auch die Sammler. LeMans-Historie hin, AMG-Handarbeit-V12 her.

 

Alle Fotos: Bonhams, RM Auctions