Mercedes E-Klasse T-Modell: Ich packe meinen Koffer

Knapp 50.000 € beträgt der aktuelle Einstiegspreis für den praktischen Kombi. Touristik und Transport waren mal der Namensgeber für das „T-Modell“. Doch für den Transport von Schweinehälfte, Farbeimern und um die Groß-Familie in den Urlaub zu bringen, ist die E-Klasse längst nicht mehr alleine auf dem Markt. Und wer will schon das feine Polster und Leder von Daimlers „oberer Mittelklasse“ mit Lasten bepacken? Das T-Modell ist längst Oberklassen-würdig, wie es der Einstiegspreis vermittelt. Zur ersten Testfahrt habe ich meine eigenen Koffer gepackt.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit …

Erster Test des neuen E-Klasse T-Modells

Die Fakten sind schnell aufgezählt: Neungang-Automatik ist zum Start immer Serie, bei den Motoren kann man wählen zwischen zwei Benzinern mit 184 (E 200) oder 211 PS (E 250) oder dem neuen Diesel-Triebwerk im E220d mit 194 PS. Zeitnah wird man den E200d mit 150 PS, den E350d und den E 400 Benziner 4MATIC mit 333 PS nachschieben. Und auch ein erstes AMG-Modell wird sich in Kürze beim Mercedes-Händler finden lassen. Der E43 AMG 4MATIC fährt mit einem 401 PS starken V6-Turbo an. Ein gesonderter Fahrbericht findet sich in Kürze hier.

Der größte Unterschied zur Limousine? Der Kofferraum mit bis zu 1.820 Litern Laderaumvolumen.

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Intelligenz in Blech verpackt

Es ist kein Alleinstellungsmerkmal des Kombis. Bereits die Premiere der Limousine brachte uns zwei riesige 12,3-TFT-Bildschirme, Grafiken, die man einem „Daimler“ nicht zugetraut hätte und Assistenzsysteme, die uns einen ersten Eindruck dessen vermitteln, was in der Zukunft auf uns wartet. Dass es ausgerechnet „der Daimler“ ist, der mit einer solchen Vehemenz in die Digitalisierung voran fährt, es überrascht auch im T-Modell wieder. Und das Öffnen des Fahrzeuges per Handy? Nicht über eine App, sondern mit einem Smartphone als „digitalem Fahrzeugschlüssel“ dank der NFC-Technik. Das ist so aktuell – dass man diese Funktion derzeit nicht einmal mit jedem Smartphone umsetzen kann.

Bis zur B-Säule sind Limousine und T-Modell identisch, aber dann wandelt sich der Charakter der E-Klasse. Ist als Limousine vor allem der Business-Charakter vorherrschend, kann der Kombi mit Pragmatismus punkten.

Kombinierend wird es mit der wohligen Fahrdynamik der Oberklasse. Dass man sich – um an Dynamik und Intelligenz laben zu können, nicht auf die Basis-Ausstattung stürzen darf, ist leider auch ein Fakt. Die Aufpreisliste hält viele Versuchungen bereit und erst mit den richtigen Haken wird aus dem „T-Modell“ der clevere Business-Laster, für den man ihn seit Generationen hält.

Dass man sich heute im Stau zum Teil automatisiert hinter dem Vordermann halten kann, dass man sich in Kürze den eigenen Kalender in die großflächigen Anzeigen des Cockpits einblenden lassen kann, dass im Navigationssystem die aktuellen Tankstellenpreise der nächsten Tankstelle eingeblendet werden – das alles macht aus einem „praktischen“ Auto ein cleveres Auto. Vor allem aber auch ein komfortables Auto. Aber auch hier ist der Griff zur Aufpreis pflichtigen „Air Body Control“ sinnvoll. Erst mit der Luftfederung wird aus dem T-Modell der Gleiter, den man sich in der Preisklasse wünscht. Mercedes bietet umfangreiche Optionen auch darunter an. So gehört zum Beispiel die Luftfederung an der Hinterachse zur Serienausstattung und danach muss man sich entscheiden, ob man die Dämpfer variabel und verstellbar in der Wirkung haben möchte, oder ob man rundherum die Luftfederung wählt.

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Ich packe meine Koffer, …

Die Königsdisziplin für Kombis. Egal, wie gut sie aussehen oder wie clever sie sein mögen. Am Ende ist wichtig, was „hinten heraus kommt“, das wusste ja auch schon ein Ex-Bundeskanzler zu berichten. Das Kinderspiel:“ Ich packe meinen Koffer … “ ist gut geeignet, um die Lademeister-Qualitäten zu sondieren. Mit den drei Koffern aus dem Foto ist die E-Klasse erst einmal gelangweilt. Ein Kühlschrank wäre eine Aufgabe. Und zwar ein großer, so ein moderner „Side-by-Side“. Dank einer Laderaumbreite von 110 Zentimetern lässt sich auch das ungeliebte Umzugsgut im T-Modell einpacken. Eine Rücksitzlehne, die im Verhältnis 40-20-40 umklappbar ist, hilft bei der Variabilität zwischen Kofferraum und Insassen. Sie lässt sich zudem um 10° in der Neigung verändern. So schafft man mehr Platz für den Kofferraum.

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Fazit: Da können andere einpacken

Der Geräuschkomfort des T-Modells ist phänomenal. In Verbindung mit dem neuen Dieselmotor im 220d und der 9-Stufen Automatik sind lange Autobahn-Etappen eine echte Pause vom Alltag. Das vorne ein Selbstzünder nagelt, lässt sich auf den ersten Metern nicht leugnen, sobald Reisegeschwindigkeit anliegt, geht das Motorengeräusch jedoch völlig unter.

Das T-Modell kombiniert die Cleverness und den Fortschritt der Digitalisierung, den man bei Mercedes-Benz mit der Premiere der E-Klasse manifestiert hatte, mit der Praktikabilität des Kombis. Ein großer und gut nutzbarer Kofferraum, eine Heckklappe, die weit aufschwingt und der phänomenale Langstreckenkomfort. Dass sich der 220d auf den ersten Testrunden dann zudem eher an Verbrauchswerten unter 6 Liter orientiert hat, es passt zum Bild des cleveren Kombis.

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