Mercedes: Mehr Reisemobile im V-Klasse-Format
Mercedes-Benz weitet seine Aktivitäten im Reisemobilsektor weiter aus. Dem Run auf den kompakten Marco Polo begegnen die Schwaben mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten und Detailverbesserungen. Zudem werden neue Ausbaupartner für V-Klasse und Vito erschlossen.
Die kompakten Campingbusse und Camper-Vans sind der größte Wachstumstreiber eines seit Jahren andauernden Reisemobil-Booms, der durch die Pandemie sogar noch weiter an Tempo zugelegt hat. Mit über 70.000 Neuzulassungen in Deutschland wurde auch 2020 wieder ein neuer Bestwert erreicht hat. „Vanlife“ liegt voll im Trend, und weil die Prognosen für 2021 nicht minder rosig aussehen, wappnet sich die Nutzfahrzeug-Sparte von Mercedes-Benz mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten für den erwarteten Andrang beim Marco Polo auf Basis der V-Klasse/Vito.
Konkrete Zahlen nennt Daimler zwar nicht, aber das „sehr zufriedenstellende Ergebnis bei der Marco-Polo-Familie“ (O-Ton Vertriebschef Klaus Rehkugler) soll in diesem Jahr global um weitere 25 Prozent wachsen. Die Produktionsstätte für V-Klasse und Vito im spanischen Vitoria gäbe das sowieso her, und das Gothaer Westfalia-Werk, wo die Mercedes-Vans im Auftrag zum Camper umgebaut werden, sei entsprechend darauf vorbereitet worden.
Außerdem wird die Marco-Polo-Baureihe zum Frühjahr 2021 mit neuen Ausstattungsdetails aufgewertet – wenn auch nur optional. So sind die abgespeckten Varianten Horizon und Activity mit Aufstelldach und Sitz-/Liegebank erstmals mit externem Stromanschluss für längere Camping-Aufenthalte erhältlich. Für alle Modellvarianten ist jetzt auch „Urban Guard“ verfügbar, ein System, das akustisch und visuell bei Einbruch oder Diebstahl warnt. Via Mercedes me connect kann das gestohlene Fahrzeug dann verfolgt und lokalisiert werden. Ein weiterer neuer Assistent („Rear Cross Traffic Alert“) meldet sich beim Rückwärts-Ausparken mit einem akustischen Warnton, wenn ein anderes Fahrzeug quert. Und in den neuen digitalen Innenspiegel überträgt eine HDR-Kamera in der Heckscheibe alles, was sich hinter dem Fahrzeug abspielt.
„Vanlife“ befeuert aber nicht nur die eigenen Ausbauten mit Stern, die Basisfahrzeuge Vito und V-Klasse werden auch bei externen Herstellern immer begehrter. Selbst bei Pössl. Der oberbayerische Kastenwagen-Spezialist und -Marktführer, der sich bisher weitgehend in günstigen Preisklassen mit Camper-Vans auf Fiat- oder Citroen-Basis bewegte, verspricht für dieses Jahr gleich zwei Mercedes-Neuheiten: Campstar und Vanstar, die auf der V-Klasse beziehungsweise auf dem Vito basieren, werden die ersten Pössl-Fahrzeuge mit Stern und damit auch die ersten im gehobenen Preissegment sein.
Und dann wird im zweiten Halbjahr ja auch noch die Weltpremiere des neuen Citan erwartet. Die Neuauflage des kleinsten Mercedes-Van „gehört zu unseren Highlights 2021“, sagt Klaus Rehkugler und lässt durchblicken, dass man sicher auch in diesem Format Trends im Reisemobilsegment aufgreifen wird. Mit welchen Partnern verrät er allerdings noch nicht.
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