Automotive-Influencer auf Instagram – Der Betrug boomt.

Der Automobil-Journalismus in Deutschland leidet bereits lange an vielen unterschiedlichen Problemen. Als vor über 10 Jahren eine neue Sparte antrat, primär digital arbeitende Enthusiasten, die von der Branche der Medienschaffenden als Blogger kategorisiert wurden – konnte dies weder die Krise der Glaubwürdigkeit, noch der Medien-Refinanzierung lösen. Im Gegenteil, der schnelle digitale Wandel, das streben nach Klickzahlen und die Machtkämpfe um den kleiner werdenden Kuchen führten zu einer Beschleunigung der Krise. 10 Jahre später sind reine “Automotive-Blogger” eben so selten, wie klassische Print-Redakteure.

Die Evolution frisst auch den Nachwuchs

Der digitale Medienwandel führte schnell vom kurzlebigen Blog-Artikel zum noch kurzlebigeren “Content”. Aus Geschichten über Autos wurde, schnell alternder Content. Die digitale Revolution hat die Evolution der Medienmacher beendet. Das Prinzip des “authentischen Senders” hat sich durchgesetzt, nicht zuletzt aufgrund des Internet-Prinzips, den Zwischenhändler auszuschalten. Heute zählen Influencer zur Hoffnung der Automobil-Industrie.

Influencer, der heilige Gral der Medienwelt?

Wahre Wunder hört man von der Glaubwürdigkeit Instagram-Medienmachern. Authentische Inhalte im Sekundentakt. Die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche im Mittelalter ist in der Relation zu diesen Influencer nur ein Staubkorn im Vergleich zum Sandvorrat der Wüste Gobi. Doch was ist dran, am heiligen Gral der Medienwelt? Was können Instagram-Influencer besser, als klassische Journalisten?

Betrug?

Das US-Unternehmen “HypeAuditor” wurde von der Habbymedia GmbH (dem Unternehmen hinter dieser Webseite) beauftragt, eine Auswertung über die Betrugsversuche von Automotive Influencer (auf Instagram) in Deutschland zu erstellen. Die Ergebnisse sind erschreckend. 

Von den mehr als 4.980 identifizierten Influencer sind mehr als 50% in den Betrug rund um ihre reale Reichweite involviert. Besonders auffällig sind die Micro-Influencer mit 5.000 bis 20.000 Follower, hier hat “HypeAuditor” eine Betrugsrate von mehr als 61% erkannt. Als Betrug werden vor allem drei Vorgehensweisen auf Instagram definiert:

  1. Follower kaufen
  2. comment pods
  3. follow/unfollow Strategien

Vor allem die Micro-Influencer (5k-20k) fallen auch beim “kaufen von Followern” besonders auf. 38,32% aller Micro-Influencer kaufen Follower. Und auch bei der Strategie des “follow/unfollow” fällt diese Gruppe der Influencer besonders auf. Bei dieser Strategie wird das zeitlich begrenzte “folgen” von anderen Instagramern bezeichnet. Sobald diese “zurück folgen”, entfolgt man diese wieder. Das Ziel ist das aufpumpen der Follower, ohne die Zahl derer, denen man selbst folgt, zu sehr wachsen zu lassen.

Comment Pods, also das absprechen in kleinen Gruppen, nutzt hingegen primär die Gruppe der Nano-Influencer mit 1.000 bis 5.000 Followern. Hierbei organisieren sich Influencer in digitalen Gruppen (Whatsapp, Facebook) und motivieren sich hierbei gegenseitig zur Interaktion auf den beteiligten Influencer-Profilen.

 

Download der Studie: Deutsch Car Influencers

 

 

 

 

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