Dauertest: Mitsubishi Outlander Plug-In Hybrid als Energiespeicher

Mit der Plug-In Hybrid Variante des Outlander hat Mitsubishi nicht nur “den Ersten” SUV mit einer Plug-In Hybrid-Technik vorgestellt, der Outlander PHEV ist auch der erste Plug-In, der nicht nur “Saft zieht” sondern “Strom auch wieder abgibt”.

Bi-Direktionales Laden – Mitsubishi Outlander Plug-In Hybrid

Zu diesem Thema passt auch eine Frage von “Hatze Schmitz”. Er wollte wissen, was mit seinem Hausstrom eigentlich passiert, wenn der Mitsubishi Outlander PHEV als Hausbatterie Verwendung findet. Von wo nach wo fließt der Strom? Fließt der Strom nicht einfach direkt in das Netz ab?

Herr Schmitz interessiert sich sehr für das Bi-Direktionale Laden und würde gerne wissen, was er tun muss, um den Strom aus dem PHEV Outlander im Haus zu nutzen.

Dauertest mitsubishi outlander 11 plug-in hybrid

Ich bin kein Elektriker, aber:

Das entsprechende Stichwort lautet “Netzgekoppelte Selbstversorger” (und Alternativ ist Loadleveling zum Thema Smart Grid noch ganz interessant).

Wer zum Beispiel mit einer eigenen Voltaik-Anlage auf dem Dach bereits ordentlich Strom produziert, der speist diese “Leistung” üblicherweise in das Netz der Stromversorger ein. Oder er könnte. Auf jeden Fall muss man mit der “Sonnenleistung” etwas machen, sobald diese anfällt. Entweder man speist sie also in das Netz des Stromversorgers ein und erhält dafür eine Rückvergütung. Oder man verbraucht sie, zum Beispiel in dem man sein E-Mobil damit auflädt. Die Rückvergütung beträgt aber mittlerweile kaum mehr als 13 Cent je kWh. Wer jedoch Öko-Strom vom Netzbetreiber bezieht, der zahlt dafür aktuell knapp 28 Cent je kWh. Da erscheint es nur sinnvoll, den selbst produzierten Strom nicht mehr in das Netz einzuspeisen, sondern selbst zu nutzen.

Doch hier gibt es ein Problem: Der Strom wird üblicherweise am Tag produziert, wir aber, wir benötigen den Strom oftmals erst am Abend. Die produzierte Leistung muss also gespeichert werden. Wer sich für viele weitere Themen zu diesem Problem interessiert, der sollte das Stichwort “Smart Grid” bei google eingeben und sich einen Überblick verschaffen, welche Themen da in der Zukunft auf uns zukommen.

Fakt ist:

Natürlich steckt man den Outlander Plug-In Hybrid nicht einfach in eine Steckdose zu Hause und bekommt dann im Falle eines Stromausfalles den Saft der 12 kWh Batterie frei Haus geliefert. Da muss man dem Strom, den Batterien und den Verbrauchern schon ein wenig zur Seite stehen. Eine entsprechende Regel-Elektronik ist die Basis der Selbstversorgung.

Aber: Wer sich erst einmal damit beschäftigt, wer ein Hausdach hat, dessen Lage ideal ist und deswegen die kostenlose Sonnenenergie nutzen möchte, der muss sich eben Gedanken über die Pufferspeicher machen. Eine Lösung ist: Man kauft sich eine Batterie vom Energieversorger. E.ON bietet zum Beispiel einen Lithium-Ionen Akku an. Dessen Speicherkapazität beträgt allerdings nur 3.24 kWh. Der Outlander bietet immerhin 12 kWh an, davon sind bei der “Bi-Direktionalen” Vernetzung 10 kWh abrufbar.  So ein Samsung-Akku kostet dann rund 8.000 €. Im übrigen ist die Technik in diesem Akku der Fahrzeug-Technik aus Plug-In Hybriden und Elektroautos ganz ähnlich. Jetzt mal kurz nachgedacht. 8.000 € für einen Akku der nicht fahren kann?

Was bringt es?

Noch nichts. Denn wir sind noch einen Schritt von der Machbarkeit entfernt. Noch bietet kein Stromversorger eine entsprechende “Smart-Grid” Lösung für die Ankoppelung von E-Mobilen an. Was dem Verbraucher und damit auch Hatze Schmitz fehlt, ist eine nutz- und bestellbare Lösung. Energieversorger müssen hier mehr Aufklärungsarbeit leisten und sich an den Entwicklungen der passenden “Schaltboxen” beteiligen. Derzeit gibt es viele Projekte, aber keine nutzbaren Lösungen. Und das, obwohl dieses Thema seit mehr als 4 Jahren aktuell ist. (Frauenhofer, e-Mobilie)

Stellt man sich jetzt aber das E-Auto und den Plug-In Hybrid als Familien-Autos vor dem mit Sonnenkollektoren bepflanzten Dach vor, dann ist vermutlich auch immer ein Pufferspeicher “zu Hause”. Eine ideale Lösung also – sobald man den Plug-In dafür nutzen kann.

Dauertest mitsubishi outlander 10 plug-in hybrid

Aber warum kann der Outlander PHEV das dann bereits jetzt und was bringt es mir?

Mitsubishi ist nun einmal eine japanische Firma und dort, in Japan,  gibt es funktionierende Lösungen. Allerdings ist das japanische Stromnetz, nach der Katastrophe von Fukushima und dem schnellen Ausstieg aus der Kernenergie, ein fragileres als bei uns. Eine sinnvolle Lösung zur Entlastung der Netze, wie die der Nutzung von Outlander PHEV und seinem kleinen E-Auto-Bruder “EV” (i-MiEV) als Pufferspeicher und Notstrom-Aggregat, tat schlicht Not.

Aber bei uns stellt der Outlander PHEV im nächsten Sommer wenigstens das Bier kalt!

Wenn wir es in Deutschland schon nicht hinbekommen, das “smart grid” und die intelligenten Speicherlösungen zeitnah zu realisieren, dann können wir ab diesem Jahr dennoch auf die Möglichkeit des “Bi-Direktionalen” Ladens zurückgreifen.

Mitsubishi Power-Box

Leser Hatze Schmitz hatte in seiner eMail nicht nur nach der Haus-Batterie gefragt, er wollte auch wissen, ob man den PHEV als “Strom-Aggregat” nutzen kann. Leser Schmitz würde zum Beispiel gerne in seiner Waldhütte eine Strom-Versorgung haben, die mehr als nur eine LED-Leselampe versorgen kann. Und hier kommen wir nun zum aktuellen, zum praktischen, zum umsetzbaren Zusatznutzen des Outlander PHEV. (Wobei ich nicht sagen will, dass wir nicht binnen der nächsten 12 Monate eventuell den ersten Energieversorger haben, der die o.g. Problematik erkennt und intelligente Hausstrom-Versorgung mit Einbindung des E-Mobils anbietet. Und eine Anschaffung wie z.Bsp. die eines neues Auto, das ist ja bei uns doch noch immer etwas Langfristiges.)

Und wieder gibt es diese Lösung in Japan bereits. Für Deutschland musste die Box jedoch überarbeitet werden. Aber noch vor dem Sommer will Mitsubishi eine Power-Box anbieten, in der Größe eines Bierkastens und rund 10 kg schwer, mit deren Hilfe man eine Dauerleistung von 2.700 Watt aus dem “Outlander PHEV” abzapfen kann. Die Peak-Leistung der Power-Box wird bei 5kW liegen. Damit eignet sich diese Power-Box nicht nur für die Waldhütte von Leser Schmitz. Vielfältige Möglichkeiten lassen sich damit umsetzen. Vom Waldarbeiter, der mal schnell die Elektro-Motorsäge anwirft bis hin zu einer Motorpumpe, um den Keller des Nachbarn auszupumpen, egal, ob das Strom-Netz gerade funktioniert oder nicht. Denken Sie an den nächsten Camping-Urlaub, an Feten am Baggersee und und und … Plötzlich hätte man seinen 230V-Stromanschluss immer mit dabei. Und da reden wir jetzt nicht von einem kleinen Spannungswandler, den man in die 12V-Buchse des Zigaretten-Anzünders steckt. Mit 2.700 Watt Leistung lassen sich Kühlschränke am Leben halten oder große Lichtmasten an Unfallstellen betreiben.

Die Zukunft

Ja, es stimmt, vieles in diesem Artikel betrifft die Zukunft. Smart-Grid ist in Deutschland noch am Anfang. Die Power-Box kommt dieses Jahr erst und ob wir jemals in Deutschland mit Stromausfällen wirklich ein Problem haben und der Outlander PHEV dann zum Retter in der stromlosen Not wird – es steht in den Sternen. Aber das zeigt vor allem eines: Der Mitsubishi Outlander Plug-In Hybrid ist extrem zukunftssicher. Das ganze Konzept stellt einen Anfang dar. Und damit ist der Outlander Plug-In Hybrid eben nicht nur der “Erste” SUV mit Plug-In Hybrid-Technik, er ist eben auch in vielen anderen Themenbereichen ein Vorreiter.

In der nächsten Woche kümmern wir uns um den Service! Den für das Auto. Was passiert, wenn der Outlander Plug-In Hybrid in die Werkstatt muss. Und braucht ein Plug-In Hybrid überhaupt noch einen Ölwechsel?

 

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Der Alltag im Outlander Plug-In Hybrid

Ich freue mich darauf, auch in der Zukunft weitere Fragen beantworten zu dürfen. Wenn Sie ein Thema haben, das noch nicht bearbeitet wurde, Sie aber interessiert, schreiben Sie mir!

 

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