Elektroauto-Wörterbuch: Peak-Leistung

PS-Werte sind nicht nur bei Quartettspielern und am Stammtisch beliebt. Beim E-Auto ist mit den nackten Leistungs-Zahlen aber Vorsicht geboten.  

Manch frischgebackener E-Mobilist bekommt einen Schock, wenn er in seinen Fahrzeugschein schaut. Denn dort kann ein deutlich niedrigerer Wert stehen als in den Katalogen und Werbematerialien der Hersteller. Die nämlich präsentieren ihr Auto meist mit der maximalen Leistung. In den offiziellen Papieren steht aber die Dauer- beziehungsweise Nennleistung. Das ist ein Unterschied, der durchaus zweistellige Prozentwerte ausmachen kann.  

Wenn bei einem Benziner 200 PS draufstehen, sind auch 200 PS drin. Und es kommen normalerweise auch 200 PS raus. Bei einem E-Motor ist das anders. Dessen Leistungsfähigkeit hängt viel stärker von Variablen wie dem aktuellen Akkuladestand, der Umgebungstemperatur und den Reserven des Kühlsystems zusammen. Gerade letzteres ist nicht auf Spitzenbelastung, sondern auf Dauerbetrieb ausgelegt. Alles was darüber hinausgeht, ist nur zeitlich begrenzt möglich, in der Regel für wenige Minuten.  

Was wie ein mieser Trick klingt, spielt in der Praxis auf der Straße eher selten eine Rolle. Denn wie bei einem Verbrennerauto wird der Leistungs-Peak eines E-Mobils im öffentlichen Straßenverkehr eher selten bis nie erreicht. Trotzdem können die doppelten Werte für Verwirrung sorgen. Wer wissen will, wie flott sein E-Auto im Vergleich zu anderen ist, sollte sich daher am Drehmoment orientieren. Für das gibt es selbst in den Hersteller-Unterlagen nur einen einzigen Wert. 

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