Erste Fahrt: Der neue Subaru Outback

768 km auf dem Tacho und der neue Outback sieht bereits arg mitgenommen aus. Schlamm spritzte bis über die neu positionierten Außenspiegel, die Radläufe sind mit Matsch verschmiert und am Unterboden lassen sich kleine Äste widerborstig über den Waldweg schleifen. Tja. Das ist eben ein SUBARU. Den nutzt man doch so. Oder?

Matsch more fun, aber weniger Verbrauch

Erste Fahrt im neuen SUBARU Outback

Einfach anders. Einfach pragmatisch. Bei SUBARU hat man die eigenen Kunden gefragt und dabei doch nichts Neues gelernt. Natürlich schätzen die Fahrer eines SUBARU dessen Langlebigkeit, seine Robustheit, seine praktischen Talente und diesen Hauch von Hochschulbildung und Aussteiger-Attitude. Der Volvo unter den Japanern. Das hätte ich allerdings auch ohne Kundenumfrage genauso eingeschätzt.

Beim neuen Outback hat man sich nun noch ein wenig mehr Mühe gegeben und packt zusätzlich eine Schippe Stil, Haptik und Komfort oben drauf. Den famosen Allradantrieb und den Boxermotor gibt es sowieso.

Testfahrt Subaru Outback 20 Fahrbericht Boxer

Matsch more Haptik

60 % der Baugruppen sind neu beim  “neuen Outback” von SUBARU. Der kleine japanische Automobil-Hersteller ist kein Freund von großen Revolutionen. Kleine evolutionäre Schritte sind eher das Ding von SUBARU.  Dazu passt zum Beispiel der nur moderat verchromte Kühlergrill. Kleiner optischer Feinschliff, große Wirkung.

Neben einer frischen Optik bekam der neue Outback aber auch zum ersten Mal ein neues Paket an Assistenzsystemen, basierend auf einer Stereokamera vom Zulieferer Hitachi. Darunter ein Notbrems-Assistent und ein Assistent gegen ungewollte Fahrspurwechsel. SUBARU nennt dieses neue Assistenzsystem-Paket “Eyesight” und bringt damit zum ersten Mal ein Sicherheits-Gadget mit an Board, das so sonst nirgendwo verbaut wird.

Bislang konzentrierte man sich ja eher auf die technischen Werte unter dem Blech.

Allradantrieb, symmetrisch konzipiert und stets permanent im Einsatz, dazu ein Boxermotor und eine stufenlose Automatik. Das sind die klassischen Elemente eines SUBARU. Der Outback macht da keine Ausnahme. Dafür ist der Outback nun der erste SUBARU, der im Innenraum durch gute Haptik überzeugen kann. Das vollständig weich geschäumte Armaturenbrett trägt zum guten Eindruck ebenso bei wie die neuen Türverkleidungen mit weichen Polstern. Bei den Sitzen erkennt man den japanischen Ursprung wieder. Man sitzt einfach immer ein wenig zu hoch. Die Oberschenkelauflage scheint jedoch endlich die erforderliche Länge für Europäer erreicht zu haben. Zudem hat SUBARU das Multimediasystem ordentlich aufgefrischt (hier klicken, um mehr zum Multimedia-System zu erfahren) und die Bedienung verfeinert. Die Optik der gesamten Mittelkonsole hat damit einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Der Rest ist geprägt durch ein gutes Raumgefühl. Wenngleich sich auch die sechste Generation des Outback nicht dem Diktat des Windkanals und der Aerodynamik entziehen kann. So ein SUBARU ist eben immer ein wenig anders. Von Nonkonformismus sprechen die Kunden gerne. Sprich: Steilere Scheiben, mehr Platz und keine modischen Gags. Die Verarbeitung kann dafür vollends überzeugen. Selbst beim Ritt durch den Wald lässt sich der Outback nicht aus der Reserve locken. Fast 70% soll er steifer sein als sein Vorgänger. Hochfesten Stählen und neu konstruierten Blechformen sei Dank. Das Ergebnis? Selbst bei der Hatz über tiefe Furchen im Wald, massive Baumwurzeln und fiese Schotterwege bleibt es still im Outback. Da knarzt nichts, da klappert nix. Nein, es scheppert auch nix.

Und Traktion? Die hat der Outback sowieso.

Matsch fun, mehr Komfort

Waren die letzten SUBARU-Testwagen alle noch mit reichlich unbrauchbaren Yokohama-Alljahresreifen vom Typ Geolander ausgerüstet, kam die Testflotte des neuen Outback nun auf Premium-Winterreifen zum Test nach Slowenien. Frostige Temperaturen, matschige Wege, überfrierende Nässe und geflickte Waldwege waren dank der Reifenwahl und dem permanent arbeitenden Allradantrieb kein Thema. Volle Konzentration also auf die jüngste Entwicklungsstufe des stufenlosen Getriebes.

Dazu das überschaubare Motorenprogramm im Fahrbericht:

SUBARU Outback 2.5i Lineartronic

Der Benziner überzeugt durch Laufruhe und enttäuscht beim Durchzug. Was in den USA als Basis-Triebwerk durchgeht, taugt in unseren Breitengraden nicht für Begeisterungsstürme. Wenn man etwas Gutes über diesen Benziner schreiben will, tut man sich schwer. Farblos und ohne Durchzug schickt er seine 175 PS und 235 Nm an die Lineartronic getaufte Automatik. Die tut wiederum ihr Bestes, um den Motor nicht übermäßig aufheulen zu lassen. Die Entwicklungsschritte des CVT-Automaten sind beachtlich. Wer sich nicht hetzen lässt, erfährt die Vorteile einer CVT. Immer mit minimaler Drehzahl unterwegs, immer nur soviel Drehzahl wie notwendig. Bei forscher Fahrt wechselt das Getriebe nun von alleine in einen “virtuellen” Modus mit sechs via Software programmierten “Schaltstufen”. Diese Arbeitsweise lässt die CVT von SUBARU derzeit zur besten stufenlosen Automatik werden!

Testfahrt Subaru Outback 103 Fahrbericht Boxer

SUBARU Outback 2.0D Lineartronic

Es ist aktuell der einzige Boxer-Dieselmotor der Welt. Der 2.0 Liter Vierzylinder-Turbodiesel von SUBARU leistet 150 PS und bringt 350 Nm Kraft mit. Zusammen mit der Lineartronic lässt sich der Outback nun relativ zügig und dennoch ohne Drehzahl-Orgien bewegen. Anders als im Benziner bringt die Lineartronic im Outback jedoch 7 Stufen mit zur Arbeit. Damit lässt sich das schmalere Drehzahlband des Diesels besser nutzen. Mit dem Diesel und seinen 350 Nm Kraft lässt sich auf der Autobahn dann auch so etwas wie “Durchzug” erfahren.

Der 2.0D Boxer-Diesel - Foto: Hersteller
Der 2.0D Boxer-Diesel – Foto: Hersteller

Fahrverhalten

Egal, ob Diesel oder Benziner, beide Outback-Version profitieren von einer direkteren Lenkübersetzung und der steiferen Karosse. Neue Stoßdämpfer-Abstimmungen und eine neue Achsgeometrie lassen den Outback auf Asphalt fast so behände um Kurven manövrieren wie ein normaler Kombi. Im Gelände sind die 20 Zentimeter Bodenfreiheit ein echtes Argument. Denn der Outback marschiert anstandslos über üble Pfade und wühlt sich dank seines permanenten Allradantriebes und dem bis Tempo 40 aktiven X-Mode Offroad-Programms durch Schlammgruben, vor denen viele andere SUV beschämt kneifen würden. Bergab bremst er sich zudem dank seiner im X-Mode integrierten “Bergabfahrkontrolle” selbst ein.

Testfahrt Subaru Outback 96 Fahrbericht Boxer

Matsch Platz

Crossover oder SUV? Kombi mit Allrad und üppiger Bodenfreiheit? Der Outback ist schon ein Crossover gewesen, da wusste man im Marketing von deutschen Premium-Marken noch nicht, wie man diesen Begriff schreibt und wozu er gut sein sollte.

Der Outback erfüllt im Alltag seiner Besitzer die Funktion einer eierlegenden Wollmilchsau. Dank seiner fünf Sitzplätze, 559 Liter Kofferraum-Volumen, bis zu 2.0 Tonnen Anhängelast und einer Zuladung bis zu 518 Kilogramm ist der Outback ein echter Familien-Kombi. Oder ein Familien-SUV. Oder eben der ideale Crossover. Sie wissen schon, was ich meine, oder?

Testfahrt Subaru Outback 106 Fahrbericht Boxer

Matsch billiger

Anstatt teurer, was aufgrund der besseren Haptik, der genialen Technik und der wesentlich angenehmer agierenden CVT eigentlich zu erwarten gewesen wäre, wurde der neue Outback “günstiger”. Mehr Assistenzsysteme, fünf Sterne im Euro-NCAP Crashtest und ordentlich Platz – der Outback 2.5i startet so bei 36.440 €. Wobei es den 150 PS starken Diesel zum gleichen Preis gibt.

Damit wird man bei den Fahrzeugverkäufen nicht gleich die halbe Millionen-Marke knacken können wie in den USA in 2014, aber mehr als 0.2% Marktanteil sollten am Ende von 2015 schon drin sein!

subaru eysight 05

Matsch more Crossover

Subaru hatte schon Crossover und SUV-Kombis, da wussten andere noch gar nicht, was das ist. Und hinter dem Steuer des neuen Outback spürt man sowohl den Entwicklungsvorsprung als auch die Vorteile eines technisch sinnvoll ausgerüsteten SUV.

Bei den Motoren wird man, wollte man die Erfolge der USA auch in Europa anstreben, noch ein wenig nachlegen müssen. Hier fehlt ein größerer Dieselmotor, 170 PS dürfen es für den Vierzylinder sein und ein Sechszylinder würde der Einzigartigkeit des SUBARU Outback mit ordentlich Kraft Nachdruck verleihen. Bei den Benzinern muss SUBARU dringend eine neue Motoren-Generation auflegen. In den USA wird man diese nicht brauchen, nicht so lange der Ölpreis so auf Talfahrt ist – aber für den Erfolg bei uns wäre ein Direkt-Einspritzer-Turbo Vierzylinderboxer mit knapp 200 PS ein echtes Argument!

Im Prinzip bleibt damit für uns in Deutschland nur der 2.0 Liter Boxer-Diesel eine echte Empfehlung.

 

SUBARU Outback 2.0D Lineartronic

Verkaufsstart:  sofort – Auslieferung ab dem 28. März 2015
Basispreis:  38.940 €
Motorleistung:  150 PS aus 1.998 ccm³
Antrieb und Getriebe:  Stufenlose Automatik mit 7 (virtuellen) Schaltstufen
Beschleunigung:  n.a. Sekunden von 0-100 km/h
Normverbrauch:  6.1 Liter auf 100 km
Höchstgeschwindigkeit:  192 km/h
Länge, Breite, Höhe, Radstand  4.815, 1.840, 1.605, 2.745 mm

What would the Blogger order??

Da gibt es keine zwei Meinungen – ganz klar den Diesel. Und auch wenn die Lineartronic erst einmal eine Umgewöhnung fordert, am Ende siegt der Komfortvorteil der Automatik.

 

Eyesight

Im Vergleich zu den bereits außerhalb von Europa eingesetzten Vorgängerversionen enthält
das aktuelle System “Eyesight” vollständig überarbeitete Stereokameras mit um etwa 40
Prozent besserem Sichtwinkel und Sichtweite. Hinzu kommen Systeme, die für den Fahrer zu
einem Stressabbau führen wie zum Beispiel das Pre-Collision-Bremssystem und die Adaptive
Cruise Control. (Mehr Informationen – klick)

 

  1. Presse-Testfahrt 1
  2. motor-talk
  3. Presse-Testfahrt 2
  4. Das Eyesight-System im Detail
  5. SUBARU STARLINK – Multimediasystem im Detail

 

Alle Fotos: Bjoern Habegger
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