Fahrbericht: Honda CR-V 1.6 Diesel

Und wieder ein SUV.  Es gibt keine Fahrzeugklasse, die erfolgreicher ist als diese. Einigermaßen überschaubare, fast schon kompakte Fahrzeuge. Der Kunde fährt darauf ab. Im Falle des Honda CR-V handelt es sich zudem um einen Mitbegründer des Segments. 

Im Fahrbericht:

HONDA CR-V 1.6 i-DTEC

Das Spar-Utility-Vehicle

Am auffälligsten an der Optik des neuen CR-V  ist die C-Säule. Dieser kraftvolle Chrombogen, der scheinbar die gesamte C-Säule eindrücken will, dazu diese Rückleuchten. Der Rücken und die Ansicht von schräg hinten, das hat etwas von nordischer Eleganz. Der CR-V wirkt adrett gezeichnet – fast schon ein wenig sportlich in seiner Formensprache. Die dicken Kunststoffkanten rund um die Schweller, die Radhäuser und die Stoßstangen sprechen dann wieder diesen “Nuschel-Dialekt”, mit dem SUV’s von ihren Offroad-Heldentaten erzählen möchten. Geschenkt. Dieser CR-V ist für den Asphalt geboren. Und verspielte Design-Gimmicks spart sich der CR-V zum Glück völlig.

Auch wenn die Bodenfreiheit der eines normalen Kombis überlegen ist – der Testwagen kam mit Frontantrieb und sparte sich den Allradantrieb gleich ganz. Unter der Haube pocht das neue “Earth Dreams” Dieselmotörchen mit 1.6 Liter Hubraum und 120 PS. Diesen modernen Motor bietet Honda erst gar nicht als Allrad-Modell an. Damit ist der Auftrag dieser CR-V Version klar: Effizienz steht ganz oben auf der Wunschliste.

Honda CR-V Earth Dreams Diesel

Vermutlich der sparsamste SUV in seinem Segment!

Honda gibt für den CR-V mit dem 1.6 Liter Dieselmotor einen fast schon unglaublich niedrigen Verbrauch im Drittelmix an. Mit nur 4.5 Litern soll er den Alltag durcheilen. Diesen Werten musste nachgegangen werden und nachdem bereits klar war, wie sich der CR-V fährt (Fahrbericht Honda CR-V), dreht sich der aktuelle Test des Honda CR-V 1.6 i-DTEC vor allem um das Thema Effizienz im Alltag.

Wer will schon offroad fahren?

Am Ende parken wir damit in Tiefgaragen an Flughäfen und Einkaufszentren. Fahren mit den Kindern ins Schwimmbad und die Frau freut sich über die hohe Sitzposition. Daher reicht der Antrieb über die Vorderachse im Alltag völlig aus, Traktionsnöte kennen wir nun mal zwischen Kindergarten und Büro eher selten. Der SUV  an sich verspricht dennoch eine gewisse Sorgenfreiheit auf allen Wegen, auch wenn wir uns im Alltag nur allzu oft auf den festgefahrenen Pfaden der Zivilisation wiederfinden. Der SUV ist einfach praktisch – wenn da nicht die üblichen Nachteile wären: Wie der zu hohe Kraftstoffverbrauch, oder?

Der Testwagen mit dem 1.6 Liter Diesel ist nur als Frontantriebs-Version und mit Schaltgetriebe lieferbar. Gute Voraussetzungen, um den Alltag maximal effizient zu meistern. Aber mit wirklich so viel Spaß, wie man es bei HONDA verspricht? Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, habe ich drei Test-Routen in der Region ausgesucht, die ich mit jedem Testwagen abfahre. Und weil ich den NEFZ zwar als “Norm” verstehe, er den Alltag aber nicht abbildet, habe ich zusätzlich drei verschiedene Szenarien abgebildet. (Mehr zum Thema Testverbrauch und NEFZ)

Honda CR-V als Kombiersatz

Der Verbrauch

[tabgroup] [tab title=”Alltagsfahrer”]Wer den CR-V mit dem 1.6 Liter Dieselmotor im normalen Alltag fährt, ohne sich dabei große Gedanken zum Thema Verbrauch und effiziente Nutzung zu machen, der pendelt sich bei weniger als 6 Litern auf 100 Kilometern ein. Und sogar 5.2 Liter auf 100 Kilometer ist im Alltag machbar![/tab] [tab title=”Öko-Experte”]Wer es darauf anlegt, den CR-V besonders sparsam zu bewegen und sich am “Öko-Experten-Modus” versucht, der unterschreitet die 5 Liter-Marke, ohne deswegen als Verkehrshindernis aufzufallen. Mit 4.8 Litern auf 100 Kilometern gehört der HONDA CR-V 1.6 i-DTEC zu den sparsamsten SUVs auf dem Markt![/tab] [tab title=”Ohne Rücksicht”]Runde drei nimmt auf den Verbrauch keine Rücksicht. Ordentlich Attacke auf der Autobahn, sportlich über die Landstraßen und mit dem beruhigten Gewissen, ein anderer bezahlt die Tankrechnung. Doch auch hier wird der CR-V mit dem kleinen Turbodiesel nicht zum Säufer. 7.9 Liter sind ein mehr als beeindruckender Wert.[/tab] [/tabgroup]
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Platz und Fahrkomfort – Tugenden des CR-V

Die aktuelle CR-V Generation wirkt von außen nüchtern, im Innenraum hat sich Honda jedoch viel Mühe gegeben. Und das Ergebnis kann überzeugen. Eine gute Verarbeitung und ordentliche Materialwahl bestimmen den Eindruck. Premium würde ich es noch nicht nennen, eher adretten, wohnlichen Pragmatismus. Das Lenkrad mit seinem dicken Kranz und den integrierten Bedienelementen liegt gut in der Hand.

Doch es gibt auch Kritik: Die Türverkleidung auf der Fahrerseite lässt sich nur allzu leicht mit dem anliegenden linken Bein des Fahrers eindrücken. Man hat hierbei das Gefühl, als würde man die Türverkleidung verbiegen – das wirkt nicht besonders solide und verdirbt so die B-Note bei der Haptik-Wertung.

Das Navigations- und Multimedia-System im Honda CR-V kostet 2.200 € und bietet ein 6.5 ” großes und grafisch ansprechend aufgelöstes Display. Zudem beinhaltet es die Bluetooth-Freisprecheinrichtung für das Mobiltelefon und einen 50 GB großen internen Speicher.

Fahrgefühl:

Der 1.6 Liter Dieselmotor hat dank seiner 300 Nm mit dem rund 1.6 Tonnen schweren SUV keine Probleme. Bei Bedarf drückt der Vierzylinder-Diesel leise grummelnd die Insassen in die Polster und schiebt die gesamte Fuhre mit Nachdruck nach vorne. Tempo 180 auf der Autobahn, auch dauerhaft, stellt für den CR-V  1.6 i-DTEC kein Problem dar.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, hat Honda bei der Reifenwahl ganz bewusst sportlichen Straßenreifen den Vorzug gegeben. Das merkt man auch gut an den Lenkreaktionen des SUV. Der CR-V ist in seinen Reaktionen auf die Lenkbefehle schon fast als sportlich zu bezeichnen und auch zügige Autobahnausfahrten lassen kein Gefühl des Unwohlseins aufkommen. Der CR-V fährt sich wie ein sportlicher Familienkombi, nur die hohe Sitzposition erinnert an die SUV-Gene.

Vor allem die extrem effiziente Geräuschdämmung sowohl des Motors als auch in Bezug auf Windgeräusche lassen den CR-V zu einem begnadeten Reisemobil werden. Lange Strecken legt er problemlos und stressfrei zurück.

Vorteile & Nachteile – Fazit:

Unter allen SUVs bietet der CR-V etwas, was viele andere SUV’s nicht so deutlich zur Sprache bringen: Er tut erst gar nicht so, als wäre er für die Abenteuer abseits der Straße gebaut. Er ist ein eindeutiger Kombi-Ersatz. Trendiger und mit etwas mehr Bodenfreiheit.

Die fünf Sitzplätze des CR-V sind ernst zu nehmen, die Ausstattung ab der Elegance-Variante ist umfangreich und der Kofferraum bietet mit bis zu 1.669 Litern so richtig viel Platz. Der CR-V ist der Kombi-Ersatz für die ganze Familie.

Kritikplätze
Eine Türverkleidung, die sich leider nur allzu leicht vom Fahrerbein beeindrucken lässt, das ist schon der Hauptkritikpunkt im Innenraum des CR-V. Als “üblich” würde ich die Probleme in der Abstimmung der Assistenzsysteme an den etwas spezielleren deutschen Autobahnverkehr einstufen. Der adaptive Tempomat und das CMBS System sind für den hektischen Alltag auf deutschen Autobahn schlicht zu gemütlich.

Testfahrt Honda CR-V Diesel

Honda CR-V 1.6 i-DTEC 2WD –  Das Fazit:

Wer einen Ersatz für einen Familienkombi sucht, der findet im CR-V einen sparsamen und trendigen SUV. In Verbindung mit dem modernen Dieselmotor ist dieser SUV kein “Sport Utility Vehicle” sondern ein “Spar-Utility-Vehicle”.

[=” ” ]Mehr Leistung, oder doch lieber mit Allrad? Hier lang…

Technische Daten:Verbrauch und Emissionen:
Leistung: 120 PS
Kraft: 300 Nm
Beschleunigung 0-100 km/h: 11.2 Sek. 
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h 
Effizienzklasse: A 
Abgasnorm: EU 5
Normverbrauch komb.: 4.5l/100km
CO²-Emission kom.: 119 g/km
Daten lt. Hersteller.
Anmerkung: Der Testwagen wurde mir kostenfrei von HONDA Deutschland zur Verfügung gestellt.
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