Flex-Fix-Fahrradträger im Opel Mokka X – Nicht ganz zu Ende gedacht

Es ist eigentlich eine geniale Idee, die Opel einst im Modell Corsa erstmals verwirklichte: Ein integrierter Fahrradträger, der wie eine Schublade aus dem hinteren Stoßfänger heraus gleitet und nach Gebrauch wieder unsichtbar im Fahrzeugheck verschwindet. Einfach zu bedienen, platzsparend ohne Beeinträchtigung des Kofferraum-Volumens konzipiert und vor allem sicher. „Flex-Fix“ nennen die Rüsselsheimer das patentierte System, das im Corsa beispielsweise zwei Räder bis 40 Kilogramm aufnimmt, in den heutigen Zeiten des Fahrradbooms doch eigentlich ein Renner sein sollte und entsprechend Nachahmer animieren müsste. Doch Pustekuchen, nichts dergleichen geschah bisher.

Anfänglich ließen Einbauraten von bis zu 15 Prozent eine gute Akzeptanz erwarten. Das einzig und allein von Opel verwendete System eroberte nahezu die komplette Pkw-Palette und wird mittlerweile optional auch im Adam, Meriva, Astra, Mokka, Antara und Zafira angeboten. Allerdings: Der Anteil der mit der innovativen Schublade ausgelieferten Exemplare bewegt sich nur noch im einstelligen Prozentbereich.

Fast scheint es, als stünden die Rüsselsheimer selbst nicht 100-prozentig hinter ihrer Idee. Denn ernsthaft beworben wurde der integrierte Fahrradträger, der sogar von der „Aktion Gesunder Rücken“ (AGR) wegen seiner hervorragenden Ergonomie und der geringen Beladungshöhe mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet wurde, bisher kaum. Und konsequent zu Ende gedacht wurde das Konzept offensichtlich auch nicht.

Beim neuen Mokka X beispielsweise kann der Flex-Fix-Träger für einen Aufpreis von 590 Euro nur ein Bike aufnehmen. Wegen des kurzen Überhangs sei ähnlich wie beim Adam eine Schublade mit zwei Schienen nicht drin, heißt es dazu aus Rüsselsheim. Zwar gibt es eine Erweiterung für zwei weitere Fahrräder, die aber so sperrig ist, dass sie, bei Nichtgebrauch im Kofferraum verstaut, die Ladekapazität massiv beeinträchtigen würde. Und mit weiteren 270 Euro Mehrpreis wird die ganze Sache dann so teuer, dass der Vorteil gegenüber einer noch anderweitig nutzbaren Anhängerkupplung plus aufgesetztem Fahrradträger zusammenschmilzt. (Michael Lennartz)

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