Gebrauchtwagen-Check BMW X4 (Typ F26): Schick und solide

Der BMW X4 fällt durch sein Design auf, dafür gibt er sich beim TÜV recht unauffällig.

Was der BMW X6 erfolgreich vorgemacht hat, soll der X4 wiederholen: mit schickem, oder zumindest auffälligem Design, überzeugen. Allerdings fährt der X4 deutlich dezenter und sozialverträglicher vor als sein großer Bruder. Der Auftritt der ersten Generation des BMW X4 (Typ F26) war recht kurz. Der Coupé-Ableger des X3 (Typ F25) debütierte erst 2014, da war der Genspender schon fast vier Jahre auf dem Markt. Schon 2018 hieß es dann für diesen X4 in Rente zu gehen. Nicht aus Mangel an Erfolg, sondern um ein Jahr nach Start der dritten X3-Generation im Jahr 2017 ebenfalls neu anzufangen.

Der X4 streckt sich auf eine Länge von 4,67 Metern

Karosserie und Innenraum

Der X4 ist ein X3 in sportlich. Die Dachlinie zieht sich wie bei einem Coupé hinter den Vordersitzen schnittig Richtung Stummel-Heck, so dass das Fahrzeug von der Seite betrachtet, an einen etwas zu hohen Sportwagen erinnert. Es streckt sich auf eine Länge von 4,67 Metern, ist damit zwei Zentimeter länger als der X3. Bei Radstand (2,81 Meter) und Breite (1,88 Meter) unterscheiden sich X4 und X3 nicht. Entsprechend der coupéhaften Linien kommt der X4 aber nur auf eine Höhe von 1,62 Meter, unterbietet den Organspender um sechs Zentimeter.

BMW X4 M40i

Trotz der flacheren Dachlinie bietet er aber ordentliche Platzverhältnisse für die Insassen. Damit es nicht zu unschönen Kopf-Dachhimmel-Berührungen kommt, hat BMW in die Trickkiste gegriffen. Das Gestühl in der ersten Reihe ist im Vergleich zum X3 um zwei Zentimeter abgesenkt, die hinteren Sitze sind sogar drei Zentimeter tiefer montiert. Der Kofferraum fällt allerding mit 500 Liter in der Standardstellung und bis zu 1.400 Litern bei umgelegten Rücksitzlehnen deutlich kleiner aus als bei der etwas weniger schicken Karosserievariante (550 bis 1.600 Liter). Im Innenraum profitiert der X4 von den 2014 vollzogenen Facelift-Verbesserungen für den X3. Solide Verarbeitung und angenehme Materialien finden sich im gesamten Cockpit.

Im Innenraum profitiert der X4 von den 2014 vollzogenen Facelift-Verbesserungen für den X3

Motoren und Antrieb

Für den Vortrieb stehen Benziner und Diesel als Vier- oder Sechszylinder zur Wahl; Allradantrieb (xDrive) ist Standard. Bis auf den Basisdiesel (20d) sorgt jeweils eine Achtgang-Automatik für die Kraftübertragung. Beim 20d erledigt dies ab Werk ein manuelles Sechsganggetriebe, alternativ gibt es eine Sechsgang-Automatik. Zu dem Ottomotoren zählen der 20i (2,0-Liter, 135 kW/184 PS), der 28i (2,0-Liter, 180 kW/245 PS) sowie der 35i mit 225 kW/306 PS. Der 35i und das Topaggregat M40i mit 265 kW/360 PS sind Dreiliter-Reihensechszylinder, die anderen Benziner sind turbogeladene Vierzylinder. Der Verbrauch liegt zwischen 7,2 und 8,6 Litern, das maximale Drehmoment zwischen 270 und 465 Nm.

Mit 4 Töpfen und Zweiliter-Hubraum fährt auch der schon gewähnte 20d (140 kW/190 PS vor. Der 30d mit 190 kW/258 PS sowie der 35d mit 230 kW/313 PS sind Dreiliter-Sechszylinder. Durchschnittlich genehmigen sich die Selbstzünder zwischen 5,4 und 6 Litern und bieten zwischen 400 und 630 Nm.

Die Dachlinie zieht sich wie bei einem Coupé hinter den Vordersitzen schnittig Richtung Stummel-Heck

Ausstattung und Sicherheit

Die Ausstattung hängt wie so oft von der gewählten Komfortlinie sowie von der Bereitschaft der Kunden in Extras zu investieren ab. Bei BMW hat zwar die Basislinie die wichtigsten Details an Bord, was bei Preisen ab rund 47.000 Euro (20i) auch zu erwarten ist, doch natürlich gibt es immer Luft nach oben. Leder, Head-up-Display oder Sitzheizung müssen extra geordert werden. Die Liste der möglichen Optionen ist lang. Bei der Sicherheit müssen X4-Kunden keine Abstriche machen. Im Euro-NCAP-Crashtest gab es volle fünf Sterne.

BMW X4 M40i

Qualität

Der X4 profitiert vom verbesserten Qualitätsanspruch des X3, der gegenüber dem Vorgänger (Typ E83) deutlich zugelegt hat. So ist auch der Coupé-Ableger beim TÜV fast unauffällig. Die TÜV-Prüfer bemängeln aber ausgeschlagene Spurstangenköpfe. Schwache Bremsen, fehlerhafte Beleuchtung oder Motorprobleme kennt der X4 bislang nicht.

Fazit

Die Qualität stimmt, das Platzangebot dito: Wer außerdem mit dem strafferen und tieferen Fahrwerk des X4 zurechtkommt, ist bei diesem BMW gut aufgehoben. Vorausgesetzt man bringt das nötige Kleingeld mit. Dass die Neufahrzeuge nicht eben Schnäppchen sind, schlägt sich auch in den Gebrauchtwagenbörsen nieder. Rund 20.000 Euro sollten Interessierte mindestens zur Hand haben, gerne auch mehr.

 

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