Gran Turismo, die erfolgreichste PlayStation-Marke aller Zeiten

Und Gott sprach: Es werde GT

Nein, für die Veröffentlichung von Gran Turismo (GT) für die PlayStation 1 (PSX) ging Sony kein Risiko ein. Nichts wurde dem Zufall überlassen und auch der Erfolg des Spiels von Tag 1 an, war alles andere als ein Zufall. Die wussten genau, was sie da an der Abschussrampe stehen hatten!

Gran Turismo (1) schlug ein wie Armageddon

Es war meine erste Anstellung mit festem Gehalt, und Spieleredakteur schien genau mein Ding. So warteten wir also im Frühjahr 1998 alle ungeduldig auf das Eintreffen eines Rezensionsexemplars für unser Spielemagazin (Ludo-X). Es gab keine Gold-Version, keine Vorab-Version, nichts. Und als Gran Turismo endlich eintraf – ein Tag nach Veröffentlichung in Deutschland – versammelten sich alle um den großen Fernseher. Das Spiel wurde eingelegt und der Vorspann verbreitete großes Kino.

(Link zu: Gran Turismo 1, Vorspann http://www.youtube.com/watch?v=KhGjqtkgpt4)

Vorab-Screenshots schraubten die Erwartungen in die Wolken aber was uns dann traf, wurde für mich erst wieder mit meinem ersten Blue-Ray Player erreicht: der Hammer! Es war die Hochzeit der ersten PlayStation. Die technisch bessere Konsole Nintendo 64 war kommerziell bereits abgehängt. Und Sony wollte mit seiner dritten Spielegeneration im vierten Jahr der PSX alles aus der Kiste rausholen. Denn die Sega Dreamcast (128 Bit) war bereits offiziell angekündigt. Titel wie „Need For Speed III“, „Spyro The Dragon“ oder „Tekken III“ übertrafen sich gegenseitig mit Spitzenbewertungen in den Medien. Doch Gran Turismo war auch bei uns der absolute Spitzenreiter.

Playstation Gran Turismo 2013-12-19 14_Fotor Norbert Nordbergh

(PDF meiner damaligen Spielerezension von GT)

Das Volk zufrieden stellen dagegen sehr

Gran Turismo 2 dürfte zu dem Zeitpunkt schon längst in der Entwicklung gewesen sein. Bei aller Brillanz von Grafik und Fahrphysik gab es dennoch viel zu verbessern. So gab es in Teil 2, der schon gar auf zwei Datenträger gepackt werden musste, wesentlich z. B. mehr europäische Automarken als nur Aston Martin und TVR.

Der Spielumfang vervielfachte sich genauso wie der Streckenumfang. Auch gab es zum ersten Mal einen Rallye-Modus. Das dürfte allerdings vor allem dem Erfolg von Codemaster’s „Colin McRae Rallye“ geschuldet gewesen sein.

Doch erhoben sich auch die ersten Stimmen, die sich über den angeblich mangelnden Fortschritt der Grafik beschwerten. Dabei war einfach nicht mehr in der PSX drin! Entsprechend sanken die Verkaufszahlen gegenüber dem ersten GT-Titel leicht. Und man darf nicht vergessen, dass Konsolenspiele auch damals schon so viel kosteten wie heute, nämlich ca. 100 DM.

Playstation Gran Turismo 2013-12-19 14_Fotor-03 Norbert Nordbergh

3 A-spec was? Egal, läuft!

Dann kam die PlayStation 2 – aber kein neues Gran Turismo. Das dauerte erst einmal wieder einige Monate. Die Entwicklung der PCs und die entsprechende Spielequalität sowie die großartige aber von  Sega leider beispiellos schlecht vertriebene Dreamcast hatten neue Maßstäbe gesetzt.

Der Markt für Rennspiele hatte sich dennoch in den Jahren von 1997 bis 2000 prächtig entwickelt. Die PSX verkaufte sich nach wie vor und der Spielebedarf war da. Auch die Autoindustrie entdeckte damals diesen Markt für sich. So schloss Porsche mit Sony einen Vertrag über ein Spiel, das ausschließlich den neuen Porsche Boxster beinhaltete. Dazu existiert seit dieser zeit ein Exklusivvertrag mit Electronic Arts, die seit 1994 mit der Spielereihe „Need For Speed“ unglaublich präsent und bis zu GT die Rennspielreferenzen stellten. Den Wechsel an der Spitze des Genres hat man bei Porsche übrigens bis heute ignoriert. Es ist die einzige große Automarke, die heute nicht in GT vertreten ist – bis auf Modelle des Tuners RUF. Weiterschlafen!

Sony’s Großangriff auf den gesamten Markt hieß „Gran Turismo 3 A-spec“. Das bedeutete damals ungeahnten Realismus in der Grafik. Sämtliche TV-Spots weltweit waren darauf ausgerichtet und kombinierten Ingame- mit echten Szenen. Die beeindruckende Grafik war der USP. Gran Turismo 3 A-spec verkaufte sich bis heute ca. 15 Millionen Mal und ist damit immer noch der erfolgreichste Teil.

 

Brotkrumen statt Spiele

Die Zeit um 2003 war schwierig für Gran Turismo. „Need For Speed“ hatte mit „Underground 2“ den Aussetzer des ersten Teils nochmal abgefangen und parallel zur beginnenden Spielfilmreihe „The Fast And The Furious“ erfolgreich auf Rennaction gesetzt.

Codemasters war inzwischen mit dem kontinuierlichen Erfolg der „Colin McRae“-Reihe und „DTM-Racer“ (vormals: „Touringcar Championship“) zu einem Riesen im Rennspielsegment geworden.

Um die voraussichtlichen fünf Jahre bis zu „Gran Turismo 4“ zu überbrücken, setzte Sony auf kleine Häppchen – und riskierte damit fast zu viel. Das Intermezzo „Gran Turismo 2002“ beinhaltete im Wesentlichen nur eine Handvoll Strecken sehr wenig Umfang und war auf Neuerscheinungen der Jahre 2001-2002 ausgerichtet. Das war keine Vollversion und brachte kaum Umsätze. Schlechter verkaufte sich nur noch das darauf folgende, ebenfalls nur halbe Spiel „Gran Turismo 4: Prologue“.

Dieses Mal waren die grafischen Weiterentwicklungen zwar deutlich erkennbar aber der Spiel- und Wagenumfang reduzierte sich noch weiter. Das fand entsprechend durchgängig einen schlechten Wiederhall in der Presse und bei vielen Fans. Zum Neueinstieg taugten beide Halb-Versionen nicht. Es gab ja kaum noch jemanden, der das Spiel nicht kannte oder GT 3 für noch weniger Geld online erwerben konnte.

Die Nordschleife, die Erlösung

2003 arbeitete ich bei der WIGE Media AG als Motorsportredakteur für die neue offizielle Website des 24h-Rennens auf dem Nürburgring. Das schloss die Betreuung eines entsprechenden Internetforums ein. Mein damaliger Chef und ich versuchten lange aber am Ende erfolgreich Sony Computer Entertainment Deutschland (SCED) mit der GT-Reihe als großen Sponsor an den Ring zu locken – und damit Microsoft mit der XBOX abzulösen. „Gran Turismo 4“ war für 2004 angekündigt.

Natürlich habe ich mich in dem Job auch u.a. von Sony mit Spielen zur Rezension bemustern lassen. Parallel hatte ich im Forum das Thema „Rennspiele“ eröffnet und wollte die verschiedenen Wünsche aller Spielefans einsammeln. Klar, Wunsch Nr. 1, 2, 3 und 4: Bitte endlich die Nordschleife in das neue GT bringen. Den Kurs gab’s zwar kurz zuvor schon auf „Project Gotham Racing“, allerdings musste man quasi erst das komplette Spiel durch gedaddelt haben, um ihn freizuschalten. Das war selbst für einen Nerd wie mich zu viel.

Nun schickten wir SCED (Sony Computer Entertainment Deutschland) hin und wieder Updates aus den Forumsbeiträgen. Doch man hielt sich bedeckt, sehr bedeckt, zu bedeckt. Und eines Tages im Sommer 2003 bekamen wir telefonisch gesteckt: Die Nordschleife kommt. So geheim wie möglich – anders als heute – scannte ein Team den Kurs bereits 1:1 ein. Aber an uns die Ansage: Klappe halten!

Um die Nürburg herum, brach die Spielehölle los

2004 wurde ich noch einmal für die Berichterstattung beim 24h-Rennen gebucht. Sony hatte es sich nicht nehmen lassen, als neuer Großsponsor Fahrsimulatoren aufstellen lassen, um die bereits fertiggestellte Nordschleife von Fans testen zu lassen. „Gran Turismo 4“ war zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht.

So saß ich also als Motorsport-Presse-Nerd-GT-Junkie beim Team „Falken Nissan“ im Zelt und fuhr Runde um Runde zwischen Hatzenbach, Schwedenkreuz, Bergwerk, Karussell, Pflanzgarten und Döttinger Höhe bis zum Pupillenstillstand.

Als „Gran Turismo 4“ später veröffentlicht wurde, stellten sich die Verkaufserfolge wieder ein und Presse wie Fans zeigten sich verwöhnt. Die Spielehülle zierte weltweit übrigens ein extra Aufkleber mit der Silhouette der Nordschleife.

Technisch hatte man die Konsolenkonkurrenz wieder hinter sich gelassen. Allerdings stellte Sony’s hauseigene Serie „WRC Rallye“ ohnehin keine Gefahr dar. Electronic Arts hatte sich mittlerweile mit der Strategie: jedes Jahr ein Need For Speed-Spiel, und entsprechend immer schlechteren Produkten ins logische Bewertungs-Aus geschossen. Codemaster’s beendete aus für mich bis heute unerfindlichen Gründen nach „Race Driver DTM 3“ ersatzlos eine ebenso klasse wie erfolgreiche Reihe und das offizielle Formel1-Spiel hatte seit 1998 so viel an Reputation verloren, dass die Serie nicht mehr ernst genommen werden musste.

Sechs Jahre Warten und ein weiterer Prologue

„Gran Turismo 4“ hielt lange vor. Nebenher entwickelte sich auch der Zubehörmarkt immer schneller und Logitech brachte ein exklusives in Kooperation mit Sony entwickeltes Gran Turismo-Lenkrad raus, das als erstes eineinhalb Lenkumdrehungen pro Seite erlaubte.

Mittlerweile war es offiziell, dass ein Gran Turismo-Spiel auf jeden Fall fünf bis sechs Jahre Entwicklungszeit brauchte. Sony setzt bei seiner Konsolen-Entwicklung bisher traditionell vor allem anderen auf technische Verbesserungen. Die Gefahr: spielerischer Stillstand. Doch erstaunlicherweise hat alles, was beispielsweise Electronic Arts an neuen Elementen wie Polizei-Verfolgungsjagden, Open World-Möglichkeiten oder andere Spiele wie „Driver“ an neuen Akzenten setzten, Sony nie von seiner relativ konventionellen Spielestrategie abrücken lassen. Bei Gran Turismo fährt man Rennen und sammelt Autos. Auch wenn die Tuningeistellungen von Mal zu Mal ausgereifter und vielschichtiger wurden, an reinrassige Simulationen auf dem PC kam man nicht entfernt heran.

Dann erschien die neue PlayStation 3 (PS3) und schnell war klar, dass angesichts der Konkurrenz von Microsoft und der sehr erfolgreichen Nintendo Wii-Konsole keine Jahre mehr bis zu „Gran Turismo 5“ vergehen durften. Also setzte man bei Sony notgedrungen erneut auf das zuvor wenig erfolgreiche Konzept eines erneuten GT-Prologues.

Dabei kam den Japanern allerdings eine andere Entwicklung sehr gelegen. Denn nicht nur eine neue Konsole, sondern vor allem einmal eine neue Fernseh-Generation wurde zum Weihnachtsgeschäft 2007 einigermaßen bezahlbar. HD war das Zauberwort und Sony’s Blue-Ray Prinzip duellierte sich mit HD DVD von Hewlett Packard. Da war die erste Generation von PS3-Spielen auf Blue-Ray Basis ein gewichtiges Argument und ein neues „Gran Turismo“ sicher ein leckeres Sahnehäubchen.

Dieses Mal klappte es sogar mit dem Weihnachtsgeschäft. „Gran Turismo 5: Prologue“ erschien Ende 2007 und verzückte erneut mit einer für die damalige Konsolen-Welt phänomenalen 1080-Pixel Grafik. Microsoft brachte seinen Konkurrenzartikel „Forza Motorsport“ nie auf diese Auflösung. Die Strategie ging auf. Der neue Prologue-Titel verkaufte sich mit knapp 5,5 Millionen Exemplaren immerhin fast halb so gut wie das erfolgreiche „Gran Turismo 4“.

HD GT – die Entwicklung überholt sich selbst

Ich kann es mir auch als Fan nicht erklären, wieso die Wartezeit auf GT5 bis 2010 doch vergleichsweise ohne große Verärgerung bei Sony durchgestanden wurde. Vielleicht hatte man die lange Entwicklungszeit längst etabliert. Der 5er-Prologue war zwar auch wieder nur ein halbes Spiel aber dennoch beeindruckend und gelungen. Man stand durchaus erfolgreich in Konkurrenz zu „vollständigen“ Spielen und brauchte sich dabei wirklich nicht zu verstecken.

Mal abgesehen von diversen Prologue-Varianten und dem PSP Handheld-Intermezzo, bei dem die GT-Spielereihe allgemein enttäuschte, kam dann Ende 2010 endlich der lang ersehnte Release der Vollversion „Gran Turismo 5“. Längst war man auch mit Servern für das Onlinespielen von GT gut gerüstet und hatte mit verschiedenen Special Editions ordentlich Tamm-Tamm im Vorfeld gemacht.

Größer war, nach dem ersten Begeisterungssturm, die Bestürzung darüber, dass Sony auf den zweiten Blick erneut kein fertiges Spiel herausgebracht hatte! Der Umfang stimmte aber alleine die grafische Qualitätsunterscheidung zwischen Premium- und Standard-Modellen bei den Autos erregte einiges Unverständnis. Auch die Ankündigung, Ad-ons nach und nach online freizugeben – manche mit Kosten, manche nicht – beruhigte die Gemüter nicht vollends. Der Hintergrund für dieses seltsame Vorgehen war: Die Japaner kamen mit der Entwicklung der technischen Möglichkeiten mit dem Spiel zeitlich einfach nicht mehr mit.

Doch Sony wäre nicht Sony, wenn sie sogar daraus nicht wieder ein Geschäft gemacht hätten. Dazu muss man sagen, dass die Online-Server für Gran Turismo äußerst stabil liefen. Die technisch erstklassig umgesetzten Online-Rennen gegen Spieler aus aller Welt waren und sind einfach ein zusätzliches Salz in der Suppe.

Nun, wie angedeutet, machte aber Sony nochmal ein bisschen Kasse und brachte 2012 eine neue Version von „Gran Turismo 5“ auf den Markt, die alle bisherigen nur online verfügbaren, zusätzlichen Ad-ons direkt auf dem Datenträger vereinte. Und so Nerds wie ich kaufen sich natürlich auch diese Version.

Playstation Gran Turismo Syrakus (Nacht) Norbert Nordbergh

GT6 und das große Genörgel

Nein, ich kann nicht verstehen, wie etwa die 4players-Redaktion „Gran Turismo 6“ nur ein müdes „Befriedigend“ verleihen! Weniger aus der spiel-immanenten Begründung heraus, sondern mehr noch im Vergleich zur angeblich viel besseren PlayStation-Konkurrenz! („Grid 2“ = gut / „Need For Speed Most Wanted“ = gut). Das erscheint mir angesichts des Umfangs und vieler einzigartiger Features bei GT6 einfach als eine Frechheit.

(Link zum ausführlichen 4players-Testbericht): http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/PlayStation3/Test/34746/79696/0/Gran_Turismo_6.html )

Im Gegensatz zu GT5 bietet GT6 auf fast allen echten Rennstrecken einen frei konfigurier- und kombinierbaren Wechsel aus Tageszeiten und Wetter. Der einzigartige Streckeneditor aus GT5 wird auch noch hinzukommen und das sicher ebenfalls erweitert. Wesentlich mehr Fahrzeuge haben jetzt Premium-Grafikqualität bei 1080 Pixeln. Schatten- und Rauchmodelle wurden komplett erneuert und stark verbessert.

Playstation Gran Turismo Goodwood Hillclimb Norbert Nordbergh

Der Spieleumfang ist zumindest gleich geblieben. Der Sound ist vielleicht immer noch nicht richtig super aber auch deutlich verbessert. Das fällt vor allem bei den Ami-Modellen mit V8- und V10-Motoren auf. Dass Mazdas Wankelmotoren klingen wie defekte Saftpressen, liegt am Original nicht an der Umsetzung in Gran Turismo. Auch die Umgebungsgrafik wurde deutlich verbessert, was am besten bei den Bäumen und auf waldreichen Strecken wie der Nordschleife erkennen kann. Eine Revolution kann man nicht erwarten aber eine Evolution ist es allemal.

Playstation Gran Turismo Silverstone Grand Prix Circuit Norbert Nordbergh

(Link zum direkten Grafikvergleich: https://www.youtube.com/watch?v=P_Q1Ra8CsBU)

Überhaupt hat man durch Hinzunahme neuer, echter Rennstrecken ein nach meiner Kenntnis und abseits des Formel1-Spiels, einen Streckenkatalog zusammen, der Fans die Tränen in die Augen treiben müsste: Monte Carlo, Circuit de Sarthe (Le Mans), Nürburgring + Nordschleife, Suzuka, Fuji Speedway, Motegi, Indianapolis, Daytona, Brands Hatch, Spa Francorchamps, Silverstone, Monza und selbstredend Bathurst etc.!

Playstation Gran Turismo Kart Space _ Norbert Nordbergh

Nicht zuletzt wurde die Fahrphysik gründlich überarbeitet. Und das hat sich erfreulicherweise sowohl nach „unten“ wie nach „oben“ ausgewirkt. Einsteiger scheinen es mir noch etwas einfacher zu haben, Fortgeschrittene sollten etwas mehr Herausforderung finden. Der aus meiner Sicht größte Kritikpunkt gilt der KI. Die künstlichen Gegner agieren aus Fortgeschrittenen-Sicht und angesichts der technischen Entwicklung auf anderen Ebenen immer noch sehr unausgewogen. Das ist ein Stand, der schon vor fast zehn Jahren bei „Gran Turismo 4“ nicht mehr uneingeschränkt akzeptabel war. Anfänger und Gelegenheitsspieler sollten das allerdings nur wenig bemerken bzw. es sollte ihnen nicht den Spielspaß nehmen. Ich kenne zudem bis heute kein Konsolen-Spiel, dass die KI-Gegner Problematik ansprechend gelöst hat.

Ja, die Verkaufszahlen für GT6 blieben in den ersten Wochen offensichtlich unter den Erwartungen. Aber speziell der Erfolg von „Gran Turismo 4“ hat gezeigt, dass die technisch anspruchsvolle Spielereihe auch innerhalb einer Konsolen-Generation nachzulegen vermag.
Aus meiner ganz persönlichen Sicht, bin ich hier auf den noch nicht erschienen Streckeneditor gespannt. Der hat mich in Teil 5 schon begeistert. Kein auch nur annähernd gleichwertiges Konkurrenzprodukt kann mit etwas Vergleichbarem aufwarten.

Playstation Gran Turismo Nürburgring V-Typ Norbert Nordbergh

Fazit: Spielerisch hat sich in den 15 Jahren GT kaum etwas verändert. Fahren und Sammeln. Die Urinstinkte des Auto liebenden Menschen werden angesprochen. Das ist wie beim Höhlenmenschen, der sich auf die Jagd nach dem Mammut begab. Den haben Höhlenmalerei-Kurse oder Fell-Klöppeln mit Gleichgesinnten wahrscheinlich auch nur sehr begrenzt begeistern können.

Playstation Gran Turismo Special Stage Route 5 Norbert Nordbergh

Gran Turismo bleibt die Referenz für Rennspiele auf Konsole – nicht nur auf PlayStation. Microsoft wird mit seiner Konkurrenz „Forza“ weiter gegenhalten. Immerhin haben sie das neue „Forza“ als erster der großen Hersteller auf eine Konsole der vierten Generation gebracht. Ich hoffe ja, noch zu meinen Lebzeiten  ein „Gran Turismo 7“ auf der PlayStation 4 zu erleben. Allerdings habe ich die Hoffnung, dass die Entwicklung von „Gran Turismo 7“ bereits parallel zu der des sechsten Teils begonnen wurde. Eine Wartezeit von nochmal fünf oder sechs Jahren, dürfte auch für Sony nur schwer zu überbrücken sein – außer die Japaner zaubern für GT6 nochmal online einen richtigen „Klopper“ aus dem Hut. Zuzutrauen ist es ihnen!

 

Ein "ausführlicher" Gast-Beitrag von:
Norbert „Nordbergh“ Diedrich
Alle Fotos / Screenshots stammen vom Gast-Autor!

 

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