Mercedes-Maybach, ein Detail fehlt!

Bevor in diesen Tagen der Fahrbericht zum neuen Mercedes-Maybach S600 erscheint, vorab ein wenig Kritik. Konstruktive Kritik. Denn der Mercedes-Maybach S-Klasse fehlt ein Extra. Eine ultimative Sonderausstattung für Chauffeurs-Limousinen. Ihm fehlt das I-Tüpfelchen, die Edelkirsche auf dem Sahne-Häubchen und ich bin enttäuscht, ja förmlich entsetzt, dass dieses Assistenzsystem nicht von Mercedes-Benz erfunden wurde!

Wäre ich ein Tüftler, ich würde diesen Assistenten nun selbst entwickeln, patentieren lassen und danach den Lebensabend in Reichtum auf den Cayman-Inseln verbringen. Vermutlich. Aber ich bin kein Tüftler. Da verschenke ich diese Idee im Rahmen des Blog-Artikels. Also – was fehlt dem Mercedes-Maybach?

Es ist nicht die Wasservorheizung für das Lammfell im Fußraum von Reihe zwei, nein, auch nicht wenn sonst alles andere im Maybach auf Kundenwunsch beheizt wird : Sitze (eh klar), Lenkrad, Mittelarmlehne und Türverkleidung. Nein. Es ist auch nicht eine weitere Massagestufe für die excellenten Sitze oder das LTE-Modem- das hat Daimler wirklich noch immer nicht! Unfassbar. Aber – im Fond des Maybach wird gepennt, da braucht man das LTE-Modem mit WLAN-Hotspot nicht. Nein, es fehlt etwas wesentlich Wichtigeres!

Der Chauffeurs-Assistent – Exclusiv für Mercedes-Maybach

Mercedes-Benz hat für die Produkteinführung und Presse-Veranstaltung des Mercedes-Maybach S600 extra Chauffeure verpflichtet. Angeblich waren es Profis. Nun – unser Fahrer war es vermutlich nicht. Eventuell war er ein Stunt-Fahrer, ein Rennfahrer oder einfach jemand, der gut Auto fährt. Aber er war kein Chauffeur, denn er konnte eines nicht: Vor einer Ampel anhalten, ohne dass man als Passagier mit dem Kopf nicken muss. Wer ein wenig Sensibilität für das Auto besitzt, der kennt dieses Gefühl beim Anhalten. Ran an die Haltelinie und dann langsam herunter von der Bremse, so dass der Bremsdruck langsam nachlässt und das Auto nicht ruckartig aus den eingetauchten Dämpfern wieder auftaucht. Beim Bremsen nickt ein Auto nun einmal vorne ein, es taucht in die Federung und wenn es steht, drücken die Federn die Fahrzeugnase wieder nach oben. Soweit, so normal. Wer mit seinen Passagieren gefühlvoll umgeht, der lässt den Bremsdruck beim Abbremsen vor der Ampel langsam geringer werden. Das Auto taucht nicht so tief ein und nicht so abrupt wieder aus. Das Kopfnicken bei den Passagieren unterbleibt.

Unser Fahrer fuhr an die Ampel und blieb konstant auf der Bremse. Das Ergebnis? Der friedlich schnarchende Passagier nickt und spürt die Fahrtunterbrechnung mehr, als es notwendig gewesen wäre. Das könnte man mit dem “Chauffeurs-Assistent” unterbinden.

Assistenz-Systeme für mehr Komfort

Die S-Klasse besitzt bereits die größte Armada an Sensoren und Assistenzsystemen, warum nicht eines,  das Radarsensoren in der Nase dafür nutzt, um beim Bremsvorgang den Abstand zum Fahrzeug voraus zu messen und den Bremsdruck kontrolliert nachzulassen?

Sollte man alleine an der Ampel stehen, könnte die Stereo-Kamera für die Erfassung des Umfelds eingesetzt werden. Vermutlich ist es ohne Fahrzeug voraus ein wenig tricky, das System vollständig zu automatisieren, aber hey, bei Daimler hat man damals das “nicht blockierende” Rad in die Serie gebracht und den Schrecken vor dem Elch gebändigt. Im Prinzip reicht eine Druckreduktion im Verhältnis zur Verzögerung und der Restgeschwindigkeit.

Der Chauffeurs-Assistent würde weiterhin die Piepstöne im Fahrzeug leise stellen, Navi-Ansagen deaktivieren und so für noch mehr Ruhe sorgen. Im Prinzip gibt es einige Einstellungen, die man dem Fahrer damit abnehmen kann.

Natürlich würde ein erstklassiger Chauffeur all diese Aufgaben selbst erledigen können, aber ihr wisst schon: Gutes Personal ist schwer zu bekommen und bei gut und gerne 200.000 € für einen neuen Mercedes-Maybach wären die laufenden Kosten für den Chauffeur leichter zu drücken, wenn das “beste Chauffeurs-Auto der Welt” ein paar simple Hilfestellungen geben würde. Zum Beispiel mit dem “Chauffeurs-Assistenzsystem” … erfunden, hier auf autohub.de

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