Mitsubishi i-MiEV macht 0 Mief

Mitsubishi i-MiEV – Auto fahren ganz anders

Es war die Erfindung des Autos, die auf die Entwicklung der Wirtschaft und Industrialisierung im 20. Jahrhundert  maßgeblich Einfluss nahm. Das Automobil ist eine tragende Säule für die moderne Gesellschaft geworden, so wie wir sie heute kennen. Zudem ist das Auto zum Wirtschaftsfaktor Nr.1 in Deutschland geworden.  Und das Auto ist der Garant für eine individuelle Mobilität. Doch auch wenn das Auto viele Aufgaben gemeistert und Probleme gelöst hat – es stellt uns auch vor völlig neue Probleme. Wer jemals in einer Innenstadt wie Frankfurt im Stau stand, der versteht sofort – im kleinen Maßstab – um welche Probleme es sich handelt.

Fortschritt als Stillstand

In seiner Grundkonstruktion als individuelles Transportmittel hat das Automobil seit mehr als einem Jahrhundert eine Antriebsquelle, die sich über die Jahre zwar weiter entwickelt hat, aber noch immer auf der gleichen Grundfunktion basiert.

Ganz egal ob Benzin- oder Dieselmotor – es sind fossile Brennstoffe die die Energie für die autonome Mobilität liefern. An diesem Wirkprinzip haben die Ingineure seit Jahrzehnten gefeilt und entwickelt – und sind in Effizienz-Bereiche vorgedrungen, die noch vor einigen Jahren als undenkbar galten. Nur ein Problem lässt sich dabei nicht lösen: Der Verbrennungsvorgang von Diesel, Benzin oder auch Gas erzeugt Emissionen.

Der Arbeitsweise des Verbrennungs-Motors  ist verbunden mit einer nicht unerheblichen Schadstoffentwicklung. So ist das als Klimakiller bekannt gewordene CO²,  eines der Hauptprobleme. Doch nicht nur die direkte Belastung der Umwelt mit Abgasen ist ein Problem des klassischen Expansionsmotors, es ist auch ein Problem der Geräuschemissionen. Ganz egal wie genial die Entwickler an der Geräuschdämmung arbeiten, die Funktionsweise des Benzin- und Dieselmotors lässt sich nicht verleugnen.

Zurück zu unserem Stau in einer Innenstadt bedeutet dies für alle direkt und indirekt Beteiligten, eine Belastung der Atemluft durch Abgase und des Nervenkostüms der Menschen, durch den Motorenlärm.

Doch es gibt eine Lösung

Mitsubishi hat mit dem i-MiEV das erste in Serie hergestellte Elektrofahrzeug im Angebot, das jedermann vor Ort bei seinem Mitsubishi-Händler kaufen kann. Und täglich fahren kann.

Den Mitsubishi i-MiEV in meinem Kurz-Test (bereitgestellt durch Mitsubishi Deutschland) konnte ich 4 Tage lang über etwa 400 km fahren und mir einen ersten Eindruck über die neue Form der “lokal-emissionslosen” Fortbewegung  bilden.

Und es ist eine eindeutige Meinung die ich mir am Ende der Testfahrt gebildet habe:  Elektroautos sind genial, wenn man sie richtig einsetzt.

Die Rückfahrt vom Büro zurück zum Mitsubishi Hauptsitz nach Flörsheim (Technical-Center Mitsubishi Motors DE) führte mich an einem Montag-Vormittag über Landstraßen im Spessart und durch die Städte: Hanau, Offenbach und Frankfurt.

Ruhe. Diese himmlische Ruhe beim fahren – sie ist auf den ersten Metern ungewohnt. Doch schon nach kurzer Zeit vermisst man selbst als alter Petrolhead die Abwesenheit vom üblichen 4 Zylinder Brummen nicht.

Natürlich bin ich noch immer ein Fan vom Sound eines Lamborghini 12 Zylinders oder eines bollernden V8.

Aber – unsere Brot- und Butter Autos sind Autos mit 4-Zylindermotoren und wenn wir nicht gerade über die schreienden DTM Motoren aus den 90 zigern des letzten Jahrhunderts reden, dann sind diese Motoren eben keine Musikinstrumente, sondern sorgsam entwickelte Effizienz-Bausteine im Spagat zwischen komfortablen Individualverkehr, einer ausgewogenen Kosten-Nutzen Relationen und notwendiger Umweltfreundlichkeit.

Selbst ich als Freund von emotionalen Motorengeräuschen, vermisste im Stau stehend kein nervtötendes Motorengerappel.

Stattdessen freue ich mich über die gegenwärtige Ruhe – und noch während ich in der Ruheoase an der roten Ampel stehe, frage ich mich: Warum müssen wir uns eigentlich mit Verbrennungsmotoren im Stop&Go durch die Innenstadt quälen? Den Nachbar und die eigene Nerven mit lauten Motoren strapazieren und uns die eigene Atemluft mit Abgasen versauen?

Warum – wenn es doch auch ganz anders geht?

Eine Fahrt mit einem Elektro-Auto durch die Innenstädte ist an dieser Stelle eine vollkommen neue Erfahrung. Der Mitsubishi i-MiEV, dessen wenig gelungener Namen im deutschen eine Assoziation weckt, die er nicht erfüllt, ist in meinen Augen nicht viel weniger als ein Meilenstein in der Entwicklung der individuellen Mobilität.

Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Hybriden-Antriebskonzepten ist ein Elektroauto in der Lage eine völlig CO² neutrale Fortbewegung zu ermöglichen. In meinem Fall wurde der i-MiEV für die gesamt ca. 400km mit 52 kW/h Ökostrom (100%) befüllt. Das bedeutet: Ich habe 400km zurückgelegt ohne auch nur ein einziges Gramm CO² zu emittieren oder andere mit dem Geräusch meines  Autos zu belasten. Grandios.

Ist der i-MiEV damit zugleich auch die Lösung für Jedermann? Nein!

Ein Elektro-Fahrzeug wie der i-MiEV ist derzeit ein reines Nischen-Nischenautomobil. Die Reichweite von bis zu 150 km per Akkuladung wird nur unter bestimmten Bedingungen erreicht (keine Vollastfahrten, keine Klimaanlage ect.) und so sollte man für den Alltag mit Reichweiten von um die 110 km rechnen.  Das ist für 70% aller Autofahrer vermutlich völlig ausreichend, denn üblicherweise nutzen wir das Automobil um die Strecke zwischen dem eigenen Zuhause und dem Arbeitsplatz zurückzulegen. Und in diesen Fällen sind 110km Tagesfahrstrecke eher zuviel – als zuwenig.

Dennoch ist es die Reichweite von um die 100 km die dem Fahrer eines E-Mobils eine völlig neue Aufgabe stellt. Mal eben die Oma im 250 km entfernten Klein-Nickelhausen besuchen ist nicht drin – nicht ohne daraus einen Kurz-Urlaub mit 6-stündigen Lade-Zwangspausen werden zu lassen.

Der Mitsubishi i-MiEV ist derzeit also vor allem eines: Ein Beweis dafür, dass Elektromobilität funktioniert – aber auch erst am Anfang der Entwicklung steht. Schauen wir zurück in die Vergangenheit unserer geliebten Benzinkutschen – so waren die ersten Autos auch keine Lösung um weite Strecken problemfrei zurück zu legen. Zu groß war die Anfälligkeit der neuen Technik, zu dünn das Tankstellen-Netz. Reisen mit dem Auto war viele Jahrzehnte lang ein Abenteuer. Bertha Benz dürfte dazu einiges an Geschichten auf Lager haben!

Die Zukunft

Es ist davon auszugehen, daß die Phase der Abenteuer und der Einschränkungen in der Nutzbarkeit und der Verwendungsszenarien für E-Autos deutlich kürzer sein wird, als bei deren Vorgängern, den Benzin-Droschken.

Doch bis an jeder Autobahnraststätte Schnell-Ladestationen vorhanden sind und die Akkutechnik den Spaß am Elektroauto nicht durch unglaubliche Preisaufschläge verdirbt, werden wohl noch einige Generationen brummender 4 Zylinder, völlig neue Effizienz-Maßstäbe erreichen.

So lange sind e-Mobile wie der Mitsubishi i-MiEV eine willkommene Abwechslung im Allerlei der täglichen Fortbewegungsmittel.

Als Pionier einer neuen Zeit wird der i-MiEV und seine baugleichen Schwester-Modelle von Peugeot (iOn) und Citroen (C-Zero) noch ein wenig Basisarbeit leisten müssen, bis es an allen roten Ampeln heißt: “Null Mief.”

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