Selbstfahrendes Tiny House

Pkw werden vor allem als praktische Transportmittel entwickelt. Bei Mini glaubt man, dass Autos in Zukunft deutlich mehr als nur Mittel zum Zweck sein können.

Bei der BMW-Tochter Mini hat man sich Gedanken zum Auto der Zukunft gemacht. Herausgekommen ist dabei die virtuelle Studie „Vision Urbanaut“ – ein Kompaktvan, der sich nicht nur als klassisches Transportmittel mit autonomen Fahrkünsten, sondern außerdem als Wohnzimmer to go nutzen lässt. Mit einer Reihe neuer Ideen könnte der Urbanaut die Nutzung des Automobils grundsätzlich neu definieren.

Eine Tür – Drei Mini-Moments

Äußerlich kommt das Konzept wie ein futuristischer Kompaktvan daher, dessen fast viereinhalb Meter lange Karosserie einen großzügigen Innenraum bieten soll. Um möglichst viel Grundfläche innen bereitstellen zu können, sind die Räder in die äußeren Ecken gerückt. Einziger Einstieg ist eine zentrale Schiebetür auf der rechten Fahrzeugseite.

Für das Konzept wurden drei Nutzungsszenarien – sogenannte Mini Moments – definiert. „Wanderlust“ heißt der Fahrmodus, bei dem der Fahrer eine klassische Position einnimmt. Wahlweise fährt dabei das Fahrzeug vollkommen autonom oder wird alternativ vom Fahrer gelenkt. Verspürt er dieses Bedürfnis, wird das zuvor versteckte Lenkrad herausgefahren. Der Antrieb ist rein elektrisch, Angaben zu Motor, Leistung oder Reichweite macht Mini keine. Gedacht ist der Urbanaut vornehmlich für den Einsatz in urbanen Gebieten, dennoch soll das Fahrzeug zugleich auch langstreckentauglich sein.

Steht der kompakte Van, kann der Nutzer zwischen den Chill oder Vibe wählen. Chill macht aus dem Mini einen Rückzugsort, an dem der Nutzer arbeiten oder sich entspannen kann. Vibe ist darauf ausgelegt, gemeinsam mit Gästen den Van als Wohnzimmer zu nutzen. Anders als im Autobau derzeit üblich, verzichtet die textile Landschaft des Urbanaut auf Chrom und Leder. Stattdessen sind für den Innenraum vor allem nachhaltige und zugleich lange haltbare Werkstoffe angedacht. Eine Besonderheit ist die aufklappbare Frontscheibe. Der damit entstehende „Straßenbalkon“ sorgt für ein großzügiges Raumgefühl und ermöglicht zudem die Interaktion mit der Außenwelt. Grundsätzlich soll der Urbaunaut auch auf seine direkte Umwelt reagieren und zum Beispiel das Innenraumambiente an die Außenbedingungen anpassen, so dass beide Welten miteinander verschmelzen. Unter anderem lässt sich der Fahrersitz zum Fondbereich drehen, was es Gästen erlaubt, sich gegenüber zu sitzen. Wird das Armaturenbrett abgesenkt, entsteht im Frontbereich außerdem eine Liegefläche. Der Fond mit seiner mit Stricktextilien bezogenen, bogenförmigen Rückbank kann als Sofa oder Liege genutzt werden. In der C-Säule befindet sich noch eine kleine Glasvitrine. Zudem gibt es mittig einen Tischbereich mit Pflanze.

Allerneueste Technologie

Der Tisch dient auch als Ablage für eine mobile Bedieneinheit – einem kreisrunden Handschmeichler mit Display. In diesem sind auch die persönlichen Fahrzeugeinstellungen des Nutzers oder seine Musik hinterlegt. Grundsätzlich lassen sich auf dem mobilen Gerät auch personalisierte Mini-Momente speichern, die es dem Nutzer erlauben, Lieblingsszenarien aus Licht, Duft und Musik vorzudefinieren. Dank Shy Technology werden Anzeige- und Bedienelemente erst bei Bedarf sichtbar. Selbstverständlich ist das Fahrzeug vernetzt, woraus sich viele Möglichkeiten der Mediennutzung und der Kommunikation ergeben.

Die Außenhaut ist von einem klaren und aufgeräumten Design bestimmt. Mit der aktuellen Designsprache der Marke weist der Urbanaut eigentlich keine Gemeinsamkeiten auf. Lediglich die variablen Lichtgrafiken an Front und Heck können eine Art von Mini-Identität zum Beispiel mit der virtuellen Darstellung Mini-artiger Frontleuchten und Kühlergrill stiften. Darüber hinaus soll die dynamische Beleuchtung auch eine Kommunikation mit der Außenwelt erlauben. Dies können auch die Räder, die von außen transparent und von innen beleuchtet sind.

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