Test: BMW 340i GT

Es ist wirklich mehr so etwas für Kleinteilige. Alle anderen werden die große Modellpflege des kleinen Gran Turismo nicht wahrnehmen. Am Auffälligsten ist noch das neue Typenschild: BMW 340i GT. Das gab es vorher so noch nicht. Unser Test klärt, was sich hinter den Neuerungen verbirgt.

Test: BMW 340i GT

Gran Turismo, da denkt man natürlich an die weite Reise. An Sonnenuntergänge am Meer ferner Länder, gutes Essen mit teurem Wein und an große Entspannung. Doch heute wird das Kürzel gerne auch missbraucht,  klebt sogar an aufgepumpten Kompaktwagen. Die Münchner sorgen seit ein paar Jahren dafür, dass es wieder seinem eigentlichen Zweck entspricht.

In der Dreier-Reihe mit ordentlichem Erfolg, trotz der großen Konkurrenz aus klassischem Touring, trendigen SUVs, oder aber den schicken Alternativen wie dem 4er Gran Coupé. Was also macht den 340i GT so besonders, dass er im Windschatten der aufregenderen Modelle zu einer festen Größe entwickelt?

Es ist sicher sein Anspruch. Er möchte ein ganzheitliches Erlebnis bieten. Den Komfort der großen Limousine, dabei trotzdem das elegante Auftreten des Coupés besitzen, transportieren können wie ein Kombi und ein bisschen über den Dingen sitzen, wie in den urbanen Geländegängern. Und währenddessen immer noch typisch BMW sein.

Test: BMW 340i GT

Dazu darf natürlich der Reihensechszylinder nicht fehlen. Und, auch wenn der lange Arm des Flottenverbrauches die meisten Hubraumvarianten dahingerafft hat, es gibt ihn tatsächlich noch. Im 340i GT arbeitet ein Triebwerk, wie es einfach nur BMW bauen kann. 326PS auf drei Litern Hubraum, von einem Twinscroll-Turbolader auf 450Nm unterstützt. Die Seidigkeit und Anmut, die unverkennbare Ansprache beim Abruf seiner Kräfte – Verbrennungsmotoren sind einfach etwas wunderbares. Dass die Verbräuche nicht in schwindelnde Höhen enteilen ist vor allem der 8-Gang-Automatik geschuldet, die ausgezeichnet, weil unmerklich, im Hintergrund agiert, die Kraft allein auf die Hinterachse verteilt; aber auch der Eleganz, mit der der GT insgesamt durch den Wind schneidet.

Test: BMW 340i GT

Mit der Modellpflege haben sie ihn auch schlanker in den Wind gestellt. Die Front ist neu modelliert, auch wenn man es schwer konkret festmachen kann. Das Heck trägt einen ausfahrbaren Spoiler und der Diffusor wurde neu gezeichnet. Ein wenig Chrom für den Endrohre gibt es dann auch noch, wo sie doch jetzt noch sauberere Abgase entlassen dürfen.

Test: BMW 340i GT

Im Innenraum sind die Unterschiede ebenso wenig auszumachen. Ein neues Navigationssystem mit der aktuellen Bediengeneration iDrive, eine Hand voll geänderter Zierleisten, mehr war nicht nötig, um den edlen Eindruck zu untermauern. Denn: auch wenn man macherorts Kritik an den aktuellen BMW-Interieurs hört, so liegt das meist am zu konservativen Umgang mit der Preisliste. Mit den entsprechenden Kreuzen bei den Ledervarianten, den Applikationen und der Beleuchtung, lässt sich schnell ein wirklich nobler Gleiter aus dem GT zaubern.

Man vermisst dann auch wirklich wenig. Fünf Sekunden auf Landstraßentempo, eine Agilität, die dem Geist der Marke entspricht und fernab von elektronisch überladenen Allradantrieben die Leichtigkeit des Seins eines perfekt balancierten Heckantriebs demonstriert, große Nützlichkeit dank der konzeptionell brillanten Dimensionen und das alles zu Preisen, die im Vergleich zu den wirklichen Schwergewichten der höheren Klassen überraschend human bleiben.

Test: BMW 340i GT

So ist der neue BMW 340i GT fast sogar ein vernünftiges Auto, sofern man bei einem 326PS-Wagen davon sprechen mag. Aber er bleibt tatsächlich in der Größe vernünftig und bietet dennoch ein erstklassiges Fahrgefühl bei einer optischen Dezenz, die man heute zu oft vermisst. Er ist ein wunderbar ruhiges und in Summe wirklich gutes Auto. Er macht seinem Namen alle Ehre.

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