Test: Kia Niro

Seinen Beitrag zur Minimierung des Ausstosses von Kohlenstoffdioxid, um den Klimawandel mit aufzuhalten, leistet der koreanische Autobauer KIA seit April 2016 mit dem neuen Crossover Niro. Der ausschließlich mit einem Hybridantrieb bestückte Koreaner hatte seine Weltpremiere im Februar 2016 auf der Chicago Auto Show. Bereits zwei Wochen nach seinem Marktstart in Korea verbuchten die Verantwortlichen knapp 2.500 Einheiten in den Bestellbüchern. Damit legte KIA einen ersten Verkaufsrekord für ein Auto im grünen Segment vor. Es folgte der Startschuss in Europa im Juli 2016 in den Niederlanden und Frankreich. Bei uns in Deutschland ist der Kompakte seit September 2016 zu haben. In Kooperation mit dem Hyundai Ioniq konzipiert und produziert, folgt dem bestehenden „Mild Hybrid“ bewußt ein Plug-In-Hybrid, der seine Weltpremiere bereits auf dem 87. Genfer Auto-Salon im März diesen Jahres feiern durfte. Sein Äußeres reiht den Niro in das Portfolio von KIA direkt neben Sportage und Sorento ein. Allerdings nicht nur als chicen Kompakten, sondern auch als Crossover mit hohem Nutzwert. Die Autobauer aus Korea lassen die Preisliste bei 24.990 Euro beginnen.

Testbericht: Kia Niro 1.6 GDI „Vision“

Crossover aus Korea mit stromiger Unterstützung
Ausschließlich als Hybrid erhältlich

Der Niro bietet mit dem von KIA bekannten Fahrwerk (McPherson-Federbeine mit Gasdruckstoßdämpfer vorn und einer Mehrlenkerhinterachse) und der sehr direkten Lenkung ein generell sicheres Fahrgefühl. Eine verbesserte Aerodynamik erzielt das Fahrzeug unter anderem durch die fest mit dem Dach verbundene Dachreling. Der Wagen ist zudem mit knapp 1,80 Meter Breite und 1,55 Meter Höhe schmaler und niedriger im Vergleich zu seinen Mitbewerbern. Seine optimierte Windschlüpfrigkeit macht sich beim Kraftstoffverbrauch (4,4 Liter im Normtest mit 18-Zoll-Räder) und Abgasemission (101 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer) durch seinen Mild-Hybrid Antrieb positiv bemerkbar. Wir erreichen die angegebenen Werte nicht immer, was nicht nur den im Labor gefahrenen Werten geschuldet ist, denn der Niro legt ein ordentliches Maß an Fahrspaß vor.

Mit breiter Front.

Crossover mit Fahrspaß

Der koreanische Hybrid Crossover ist sowohl als „Langstrecker” als auch als Urban Fahrzeug unterwegs. In der Stadt sind enge Gassen, aber auch schnelle Spurwechsel gleichermaßen kein Problem für den Niro. Seine Lenkung ist ausgesprochen spursicher ausgelegt, so dass in der Stadt gerade mit dem kleinen Wendekreis von 10,6 m ein sehr entspanntes Fahren und Einparken möglich ist. In ländlichen Gegenden meistert er sogar nicht befestigte Wege. Eine gehörige Portion Fahrspaß macht dabei der Koreaner mit stromiger Unterstützung. Gerade mit seinem nominell maximalen Drehmoment von 265 Newtonmetern bei 1.000 – 2.000 Umdrehungen der Gesamtleistung kann das Aggregat jederzeit noch einmal intensiv im Rahmen seiner Bestimmung nachlegen. Kombiniert mit dem Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe lässt sich der koreanische Crossover zwar effizient durch den urbanen Verkehr steuern, dennoch ist dies nur mit akustisch hohen Drehzahlen zu machen. Einzig Autobahnstrecken lassen den Hybriden angestrengt wirken, was sich auch beim Verbrauch widerspiegelt.

Geräumiges und komfortables Ambiente.

Trotz Hybridbatterien viel Stauraum 

Der Crossover kommt rein von seinen Abmessungen als Kompakt-SUV daher. Sein sehr chices und zeitgemäßes Äußeres zeigt das als ausschließlich fünftüriges Modell erhältliche Fahrzeug im sportlichen Look der KIA-Familie. Die Front des Koreaners prägen breite zu den Seiten hochgezogene Schürzen. Prominent wird das Markenlogo auf dem Kühlergrill eingefasst, und die seitliche Rundungen der Frontscheinwerfer setzten sich in einer virtuellen Sicke über die gesamte Fahrzeuglänge fort, bevor sie bogenförmig vor den Heckleuchten kurz nach oben ziehen. Am Heck sorgen die Scheinwerfer für einen dynamischen Auftritt. Innen finden bei einer Fahrzeuglänge von 4,36 Metern bis zu fünf Personen bequem Platz. Der Niro besticht mit einer guten Material- und Verarbeitungsqualität. Das klar strukturierte Cockpit mit dem Navigationssystem von KIA (inkl. 7-Jahre-KIA-Navigationskarten-Update) als Blickfang und Schaltzentrale sowie das Panorama Glasdach sorgen für ein großzügiges Raumgefühl. Seine 60:40 geteilt umklappbaren Rücksitze geben dem Fahrzeug nicht nur eine große Ladeflexibilität. Es verschafft gerade den Passagieren im Fond große Beinfreiheit. Durch diesen Klappmechanismus wächst das Laderaumvolumen von 427 Liter auf mehr als großzügige 1425 Liter.

Fahrerassistenzsysteme im All-in Paket

Der Niro besitzt bereits ab Werk eine reichhaltige Ausstattung. Die Basisversion „Edition7“ verfügt bereits über das Drive Mode Select-System, ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESC) mit Traktionskontrolle (TCS), eine Geschwindigkeitsregelanlage, einen Spurhalteassistenten (LKAS), eine Bergabfahrhilfe (HAC) sowie LED-Tagfahrlicht. In der mittleren Ausstattungsvariante „Vision“ sind eine Sitzheizung vorn, Parksensoren hinten, ein Lederlenkrad (beheizbar), das KIA Kartennavigationssystem (7 Zoll) inkl. 7-Jahre-Kia-Navigations-Update und eine Rückfahrkamera an Bord. Die dritte und letzte Ausstattungsvariante „Spirit“ ergänzt die Equipment Liste zum „All-in“. Hierzu gehören die Erweiterung des Naviagtionssystems auf 8 Zoll, Parksensoren vorn, Privacy-Verglasung, Xenonscheinwerfer, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Induktive Ladestation für Smartphones und ein Smart-Key und Startknopf.

Sensoren und Kameraunterstütze Systeme.

Erschwingliche Hybridtechnologie

Der Koreaner, den es ausschließlich als Fronttriebler gibt, ist ab einem Preis von 24.990 Euro zu haben. Dafür bietet KIA einen ausgereiften Hybridantrieb mit einem Verbrennungs- und Elektromotor auf einer Kurbelwelle und einer Gesamtsystemleistung von 1.6-Liter GDI mit 103,6 kW (141 PS). Diese Motorisierung wird mit einem Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Der Aufpreis zur zweiten Ausstattung „Vision“ schlägt mit 3.000 Euro zu Buche. Das Rundum-Sorglos-Paket der dritten Ausstattungsvariante „Spirit“ ist für den Endpreis von 30.690 Euro zu erwerben.

Checker Crossover aus Korea.

Fazit: Mit dem Niro arbeitet sich KIA sehr gut in das Segment der Crossover ein und setzt sich durch das Antriebskonzept des Hybriden von den Mitbewerbern ab. Zudem ist die Kombination zwischen Raumangebot und Nutzen des Fahrzeugs sowie einem chicen Look sehr gut gelungen.

[toggle title=”Motor und Getriebe”]

KIA

Niro 1.6 GDI

Motor Hybrid, Super Benzin
Hubraum 1.580 ccm³
Gesamt-Leistung 141 PS @ 5.700 U/min
Gesamt-Kraft 265  Nm @ 1.000 – 2.000 U/min
Getriebe 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Antriebsachse Vorderradantrieb
[/toggle] [toggle title=”Abmessungen und Fahrleistungen”]
Länge, Breite, Höhe 4.355, 1.805, 1.545   mm
Radstand 2.700 mm
Leergewicht 1.587 kg
Wendekreis 10,6 m
Höchstgeschwindigkeit 162 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 11,5 sec
Normverbrauch 4.4 l/100 km
[/toggle] [toggle title=”Verbrauch im Test”]
Alltagsfahrer 4.9 l / 100 km
Öko-Experte 4.1 l / 100 km
Außendienst-Modus 5.6 l / 100km
[=” ” ]Text: Stefan Beckmann, Bild: Stefan Beckmann und Hersteller (Kia Motors Deutschland GmbH) – Beitragsbild: Hersteller (Kia Motors Deutschland GmbH)

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