Wie erkennt man gefälschte und vielmals minderwertige Ersatzteile

Viele wollen sich derzeit vor dem Coronavirus SARS-COV2 schützen und tragen aus diesem Grund eine sogenannte FFP2-Maske. Diese müssen über ein CE-Kennzeichen verfügen, dazu eine vierstellige Nummer die auf die Prüfstelle hinweist.  Denn nur geprüfte und zugelassene Masken schützen vor einer Inhalation infektiöser Aerosole.

Wussten Sie, dass es auf dem Markt viele gefälschte Masken gibt

Ungeprüft und ohne entsprechende Kennzeichnung oder noch schlimmer mit unechter Kennzeichnung kommen diese Mund-Nasen-Abdeckungen in den Handel. Würden Sie eine solche Maske gerne aufsetzen, um ihr Leben zu schützen? Vermutlich nicht! Doch warum tut man es bei Ersatzteilen beim Fahrzeug?
In unserem Ratgeber wollen wir ihnen heute einmal aufzeigen, wie man gefälschte Ersatzteile im Automobil-Bereich erkennen kann und warum es Sinn macht, auf originale, hochwertige Ersatzteile zu setzen.
 
Das Thema Sicherheit sollte großgeschrieben werden, das gilt für die oben zitierten FFP2-Masken, aber auch für Ersatzteile. Unbestritten, es gibt Bauteile, da kann man die Qualitätsansprüche reduzieren, aber bei den wichtigsten Teilen wie Räder, Reifen, Felgen, Antrieb, Lenkung oder Fahrwerk sowie allen weiteren Bauteilen, die der Sicherheit dienen, da sollte man nicht am falschen Ende sparen. Sie würden doch auch nicht mit einem Gummiband Bungee springen, mit einem Regenschirm Fallschirm springen oder sich an einem Schnürsenkel am Berg sichern.
 
Wir schwören auf Original-Teile sowie auf Ersatzteile in Erstausrüsterqualität. Dazu muss man wissen, das ca. 80% der Teile von Zuliefer-Betrieben stammen, dennoch haben die oft die Hersteller-Kennung aufgeprägt. Die Zuliefer-Betriebe produzieren also Originalteile und vertreiben diese auch über diverse Händler direkt an Endkunden. In dem Fall bekommt man originale Verschleißteile oft günstiger und kann bedenkenlos sparen.
 
Einige Bauteile kann man ebenfalls als generalüberholte Austauschteile erwerben. Hier geht es z.B. um Kohlen bei einem Drehstromgenerator (in Fachkreisen auch Lichtmaschine genannt), um Dioden, Schleifringe, Injektoren, Lager, Regler. Bei Austauschteilen wird oft nur das defekte Bauteil getauscht. Das spart Ressourcen, schont die Umwelt und den Geldbeutel.
 
Viele in Deutschland produzierte Bauteile gibt es auch als sogenannte Ident-Teile. Das kann man vergleichen mit Herstellern aus dem Food-Bereich, die unter einem anderen Namen “ganz ähnliche” Produkte auf dem Markt bringen bzw. No-Name Ketten damit beliefern. Diese Ersatzteile haben in der Regel die gleiche Qualität wie die OEM-Produkte, da sie aus derselben Fertigung stammen, doch leider gibt es auch viele dreiste Fälschungen.
 
Jeder kennt die imitierten Marken-Produkte, jeder Urlauber hatte bestimmt schon mal eine Fake-Rolex oder eine gefälschte Gucci-Tasche in der Hand. Auch in dem Fall ist die Markenpiraterie schlimm! Vor allem für die Markeninhaber, aber hier wird nicht mit der Sicherheit gespielt.
 

Wussten Sie, dass Produktpiraten Milliarden verdienen mit gefälschten KFZ-Teilen? 

Kaum zu glauben, aber leider harte Realität und dazu ein gefährliches Geschäft mit dem Spiel ums Leben. Man spielt russisches Roulette, denn man weiß nie, wann das Bauteil versagt, wann man beim Bremsvorgang ins Leere tritt oder das Fahrzeug auf einmal nicht mehr lenkt.

Doch wie erkennt man gefälschte und vielmals minderwertige Ersatzteile? 

Gerade bei Verschleißteilen sind die Produktkopien oft sehr günstig im Internet zu finden, während professionelle Werkstätten – aus gutem Grund – von dem Einbau abraten, werden Hobby-Schrauber hier als Kunde angelockt. Die Geiz-ist-Geil-Mentalität schlägt hier oft zu.
 
Die Ersatzteile haben in der Regel weder eine offizielle Artikel-Nummer, keine OE-Nummer, kein Prüfzeichen und oftmals auch keine schützende Funktion. Von mangelhaften Bremsbelägen, bei denen die Bremsfunktion von verminderter Qualität ist, bis zum gefälschten Airbag, der bei der Zündung explodierte wie ein Polen-Böller zu Silvester. Scheinwerfer, Zündkerzen, Felgen und sogar Filter werden gefälscht.
 
Hier passt der FFP2-Masken Vergleich wieder, denn Sie würden nicht durch eine gefälschte Maske atmen wollen, warum soll ihr Auto schlecht gefilterte Luft in den Brennraum strömen lassen? Sprich hier geht es nicht nur um die Sicherheit, sondern um die Langlebigkeit, wer sich nachgeahmte Luftfilter verbaut, der kann sich im übertriebenen Sinne gleich die Ölwechsel sparen.
 
Gefälschte Ölfilter gibt es ebenfalls, erst in diesem Jahr hat der Zoll in Deutschland eine große Anzahl an Plagiaten von Ölfiltern vernichtet. Die Produktkopien hemmen nicht nur den fairen Wettbewerb, sondern können bei einer Inbetriebnahme auch zu Motorschäden führen, denn Ölfilter, welche die Schmutzpartikel nicht aufnehmen, sind genauso wirkungsvoll wie eine grobmaschige Netzstrumpfhose als Mund-Nasen-Bedeckung im Kampf gegen eine Infektion durch Aerosole.

Geiz ist nicht geil! Oft erkennt man Produktfälschungen bereits am Preis.

Wer auf der Suche ist nach einem Ersatzteil, der sollte sich die Preisspanne anschauen. Wer den Preis für die Original-Ersatzteile im Kopf hat und die Preise für die Ersatzteile in Erstausrüster-Qualität gefunden hat, der erkennt schnell die zu günstigen Angebote. Wer sich für 5 Euro eine Smartwatch bei Wish bestellt, erwartet sicherlich auch keine originale Apple-Watch. Wenn z.B. originale Bremsbeläge 60 Euro kosten, OE-Teile 50 Euro, dann sind Angebote für 5 Euro auf dem ersten Blick vielleicht verlockend, sollten aber zum Nachdenken führen.
Wer billig kauft, kauft oft zweimal. Im besten Fall passt das Ersatzteil erst gar nicht – und kann somit keine weiteren Schäden ausrichten. Im schlimmsten Fall kann man es montieren, es funktioniert aber schlechter als ein Original-Ersatzteil oder gar nicht.

Ersatzteil online bestellt, ist es original? Woran kann man originale Bauteile erkennen?

 
Sämtliche Hersteller haben viele Mitarbeiter die das Netz täglich nach Produktkopien durchsuchen, doch das ist wie ein Katz-Maus-Spiel. Hat man einen Fälscher entdeckt, dann steht auch schon der nächste in den Startlöchern. Weil auch kein Großhändler- oder Marktplatz mit Fake-Produkten in Verbindung gebracht werden möchte, gibt es auch dort Kontrollen, doch wie bei Tom & Jerry ist die Maus häufig etwas schneller und die beste Recherche ist für die Katz, wenn schon viele Fake-Produkte beim Endkunden angekommen sind.
 
Die namhaften OE-Hersteller sowie die Hersteller schwören auf angeblich fälschungssichere Hologramme, auf diverse Zahlencodes, auf Prägungen und alles, was es den Produktpiraten schwer macht. Diese werden aber immer besser, die Fälschungen sind oft so professionell, dass es selbst Experten schwerfällt, die Fake-Produkte ohne Test zu erkennen.
 
Einige große Hersteller haben sich in der Manufacturers against Product Piracy-Initiative zusammengeschlossen. Auf den Verpackungen sind DataMatrix-Codes, die man auf der Webseite oder auch über eine passende App kontrollieren kann. In der Zukunft reden wir über Mikrofeatures, die jedes originale Bauteil bekommt. Wie ein Fingerabdruck, ein spezifisches Merkmal. Das originale Bauteil wird man also künftig dank der KI-Technologie identifizieren können.
 
Es gibt aber einen einfachen Tipp, wie man sich am besten vor Fake-Ersatzteilen schützen kann: Kopf einschalten, denn wie man im Urlaub eine gefälschte Rolex am Strand oder Fake-Markenklamotten auf dem Markt erkennt, so kann man oft an Hand der Preisgestaltung auch Produktfälschungen bei Automobil-Teilen erkennen und lässt da die Finger von. Wer z.B. in einem offiziellen VW Shop bestellt, der wird sicherlich keine Fake-Produkte bekommen.
Minderwertige Ersatzteile erkennen und sich davor schützen.
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