NAIAS 2015: Der neue FORD Raptor

Es ist ein Wahnsinn. Kaum hast Du angesichts der Über-Waffe GT und dem radikalen Mustang GT350R wieder Luft zum Atmen, fährt Dir der neue Raptor ins Gesicht.

Ein Auto wie eine Wand. Der Kühlergrill thront aufrecht in Schulterhöhe, daneben böse LED-Blinzler. Gigantische Luftaus- wie einlässe, eh klar. Das Ganze in satiniertem Schwarz. Martialisch. Ein anderes Wort fällt zum Raptor nicht ein.

Muss es auch nicht, denn der mächtige Pickup ist genau das: Ein Geländemonster. Was der GT in Le Mans und der Shelby GT350R am Trackday kann, das kann der Raptor überall. Dort etwa, wo Du Dir mit dem Mountainbike sofort einen Platten holst, zu Fuss nach keinen fünf Meter die Haxen brichst. Nur, dass er da mit 160 drüberbügelt.

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Er hat dafür einen komplett neuen Rahmen bekommen. Stärkster, hochfester Stahl und reichlich Wandstärke. Darauf baut die neue Alukarosse auf – gut 250 kg spart das leichte Häuschen übrigens ein – und unten hängen neue FOX Racing Dämpfer. Sie messen nun 3 Zoll im Durchmesser und sorgen dank einer verbesserte Bypass-Technologie dafür, dass der Raptor auch bei gröbster Nutzung nicht durchschlägt. Die mehr als 300 mm Federweg helfen da im Übrigen auch bestens.

Der Allradantrieb ist ebenso verfeinert. Er verteilt seine Kraft variabel und wird von diversen elektronisch gesteuerten Geländemodi befehligt. Auf Wunsch kann man sogar noch ein Torsen-Diff für die Vorderachse ordern, falls man denn gerne noch massiver im Matsch wühlen möchte. Im Getriebe wühlen darf man übrigens auch: erstmals gibt es Schaltpaddles im Raptor – nur: deren Benutzung dürfte bei 10 (!) Vorwärtsgängen doch recht anstrengend sein.

Aber: der neue Rekord bei den Übersetzungen ist auch der Effizienz geschuldet. Deshalb ist auch der Motor ein neuer. Nix mehr mit 6.2 Liter V8-Gussklumpen, stattdessen EcoBoost.Ein Statement, dessen Gewicht man in Europa kaum fassen kann. Nicht nur dem GT, nein auch dem F150 Raptor schrauben sie den 3.5 Liter Doppelturbo ins Rückgrat. Es zeigt, wie entschlossen man in Detroit ist. Und vor allem: weil es in dieser Konsequenz geschieht, wird auch der letzte Ami wachgeschüttelt. Seht her und gebt Ruhe, das Ding funktioniert. Besser als alles zuvor. So ungefähr muss man die Marschrichtung verstehen.

Leistungsdaten gibt es noch keine, außer,  dass es mehr als die 411 PS des Vorgängers werden. Angesichts der 600PS, die das Triebwerk im GT leistet, sollte sich eine haltbare und doch kraftvolle Offroad-Variante locker ausgehen.

Das einzige Problem am Raptor: Er wird nicht zu uns kommen. Was schade ist. Sehr schade.

 

 

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