Es gibt Autozeitungen und es gibt Autobild. Natürlich lese ich die Autobild. Ja, ich muss dazu stehen. Eine ganze Latte anderer Zeitungen natürlich auch. Und ja, manchmal habe ich dieses Gefühl, so richtig gelesen werden diese Blättchen nur noch von der Industrie selbst, die wiederum darin die Hauptrolle spielt.
Also lese ich „Auto Bild„. Immer im Bad. Sowieso der letzte Raum in dem ich noch Print-Medien in der Hand halte. Liegt vermutlich auch daran, wenn die nass werden ist der Verlust nicht so groß. Im Gegensatz zum iPad.
Die AutoBild versucht sich immer wieder in der Meinungsführerschaft und pflegt einige unterhaltsame Kategorien. Eine davon ist „Das letzte Wort“. In der Ausgabe vom 17. Februar 2012 darf Redakteur Matthias Moetsch das letzte Wort haben und er schreibt über „Sein und Schein“?
Die Überschrift lautet:
„Ojemine, BMW“.
Zitat: Ein Zitat fällt aus. Der Text ist so kurz, wenn ich da das notwendigste zitieren würde, dann würden mich vermutlich die Springer-Anwälte wegen Verstoß gegen was auch immer anschreiben. Ich versuche daher den Inhalt, dem Sinn entsprechend, wieder zu geben:
Bei BMW werden die aktuellen 3er in 3 Austattungsvarianten ausgeliefert. „Sport“, „Luxury“ und „Modern“. Woran denken Sie nun wenn Sie diese 3 Ausstattungslinien hören? Ich denke an: „sportlich, luxuriös und an modern“. Woran denkt der Springer-Mann? An „modern“. „Modern?“ Erinnern Sie sich? Als Verb auch für: „das Laub modert“ oder: „im Keller modern vor sich hin..“ zu gebrauchen. Aber irgendwie unüblich geworden.
Nun. Man kann aus diesem doppeldeutigen Wort welches einem, zugegeben natürlich eher in den Sinn kommt wenn man mehr mit Papier arbeitet, als mit digitalen Medien und modernen Techniken, einen konstruierten Vorwurf in umständliche Worte fassen – oder einfach so tun, als wäre es durch das „Duden-Argument“ simpel nachzuvollziehen. Und das tut Hr. Moetsch dann auch. Doch der Duden wirft als erstes Ergebnis das Wort „Modern“ und die Erklärung: „der herrschenden bzw. neuesten Mode entsprechend“ heraus und erst bei weiteren Erklärungen das wenig verwendete schwache Verb „modern“ heraus.
Er beendet seinen Ausflug in die antike der Verben mit dem Hinweis: „Das ist so richtig altbacken.“ Ich kann ihm da nur zustimmen. Ziemlich altbacken seine Denke – sein Medium übrigens auch.
P.S.: Ich empfehle Hrn. Moetsch einen Blog. Denn so wie ich in meinem Auto Blog, so hätte er da dann immer das letzte Wort und nicht nur wenn er einen konstruierten Klamauk veröffentlichen will.
Schönes Wochenende!
P.S. 2: Zum Ausruf „ojemine“ sagt der Duden übrigens: „veralted“. Hm. Passt ja prima 😉