Neuvorstellung BMW 5er – Fahren oder fahren lassen?

Leichter, schneller, vollvernetzt und randvoll mit Technik kommt der neue 5er Anfang 2017 zu uns. Mittlerweile beherrscht die Business-Limousine sogar das automatisierte Fahren. Knapp 45.000 Euro kostet der Basis 520d, der eine bereits umfangreiche Serienausstattung bietet. Hierzu gehören eine Klimaautomatik, das Navisystem Business, LED-Vollscheinwerfer, Tempomat, 17-Zöller und vieles mehr.

Obwohl völlig neu, bietet die siebte Generation des 5er optisch keine Überraschungen. Neben alter 5er-DNA ähnelt er stellenweise dem 7er. Neu interpretiert wurden die Vieraugen-Scheinwerfer mit nun hexagonalen Ringen. Zudem wurde die Außenhaut der auf 4,94 Meter gewachsenen Limousine im Windkanal geschliffen und dabei der cW-Wert auf 0,22 gesenkt.

Dem Aero-Feinschliff sei Dank, bleiben die Windgeräusche innen erfreulich niedrig. Zusätzlich wirkt sich die windschlüpfige Außenhaut positiv auf den Verbrauch aus, der im Fall des 520d Efficient Dynamics bei nur noch 3,9 Liter liegen soll. Der 530d xDrive braucht gut einen Liter mehr. Angesichts des längsdynamischen Potenzials ist das allerdings ein theoretischer Wert. 195 kW/265 PS und 620 Newtonmeter Drehmoment schieben den allradgetriebenen 1,8-Tonner auf Wunsch in nur 5,4 Sekunden auf Tempo 100. 250 km/h verstehen sich in dieser Leistungsklasse von selbst.

Das Fahrwerk des neuen 5er ist ausgewogen. Selbst grobe Unebenheiten werden sauber kaschiert, dennoch bekommt man als Fahrer die richtige Rückmeldung zur Fahrbahnbeschaffenheit. Das passt gut zum gehobenen Fahrspaß-Niveau, denn die Business-Limousine lässt sich – besonders im Sportmodus und dank mitlenkender Hinterachse – sehr präzise und sehr flott für forcierte Links-rechts-Manöver hernehmen.

Aufgerüstet hat BMW den 5er auch in Hinblick auf digitale Welten und parallele Bedienkonzepte. Unser Testexemplar bietet ein volldigitales Kombiinstrument, ein 10-Zoll-Touchscreen für das Infotainment-System und ein farbenfrohes Head-up-Display. Bedienen kann man über iDrive-Controller, diverse Schalter am Lenkrad, via Touchscreen, Sprachbefehl und Freihandgesten.

Neu ist auch ein Abstandstempomat, der in Kombination mit der Verkehrszeichenerkennung seine Geschwindigkeit auf den Vordermann und an das situative Limit automatisch anpasst. Zudem kann man für einige Sekunden auf der Autobahn die Hände vom Steuer nehmen, während der 5er ganz bis Tempo 210 automatisch über Richtung und Geschwindigkeit bestimmt. Souverän funktionierte das automatisierte Fahren per Staufolgeassistent inklusive Stop-and-go.

Angesichts dieser Innovationen erscheinen Fragen nach Qualitätsanmutung, Platzangebot im Innenraum oder Kofferraumvolumen fast schon nebensächlich. Sind sie auch, denn eigentlich ist der neue 5er hier fast über jeden Zweifel erhaben. Lediglich Bein- und Fußfreiheit im Fond sowie der 530 Liter große Kofferraum fallen angesichts der fast fünf Meter langen Karosserie bescheiden aus. Verarbeitung, Ambiente und Materialien sind hingegen top. (Mario Hommen/SP-X)

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